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Vergangene Symposien

Im Folgenden finden sich Rückblicke auf die vergangenen Symposien Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz

Klimaneutralität erreichen durch Kompensation – Pforzheimer Symposium bringt unterschiedliche Perspektiven zusammen

Für viele Unternehmen sind klimafreundliches Handeln und „Klimaneutralität“ bereits wichtige strategische Ziele. Die Unterscheidung von tatsächlichem Engagement und „Greenwashing“ ist in diesem Themenfeld nicht immer einfach. Dies liegt an dem Begriff der „Klimaneutralität“ selbst und an der üblichen Praxis, ausgestoßene Treibhausgase durch Klimaschutzprojekte in anderen Teilen der Welt zu kompensieren. Viele Umweltschutz-Behauptungen („Green Claims“) und Kompensationsprojekte wurden in den vergangenen Jahren in den Medien angeprangert. Somit bleiben die Fragen offen, ob und wie sich Klimaneutralität nachweisbar und glaubwürdig erreichen lässt und welche Rolle die Kompensation von Emissionen dabei spielen sollte.

Die Beantwortung dieser Fragen war das zentrale Anliegen des vierten Symposiums Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz des Instituts für Industrial Ecology (INEC) am 14. Juni an der Hochschule Pforzheim. Das Symposium bot Kritikern und Anbietern von Klimaschutz- und Kompensationsprojekten Raum für eine differenzierte Auseinandersetzung und Einblicke in die Praxis von Unternehmen.

Alle Bühnengäste des vierten Symposiums Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz: Klimaneutralität und Kompensation. Foto: Alexandra Vogt, Hochschule Pforzheim

Zum Auftakt des Symposiums wies Professor Mario Schmidt in seinem Überblicksvortrag (hier geht's zum Video) darauf hin, dass es klimaneutrale Produkte oder Unternehmen im engeren Sinn derzeit nicht geben kann. Nur mit Hilfe von Kompensationen, also der Anrechnung von Klimaschutzmaßnahmen Anderer, könne man rechnerisch auf Null Emissionen kommen. Doch diese würden derzeit sehr unterschiedlich eingeschätzt werden. Teilweise werde verlangt, dass nur die langfristige Bindung von CO2 aus der Atmosphäre als Kompensation angerechnet werden darf, nicht aber andernorts vermiedene Emissionen. Weiterhin würde die EU künftig Produktwerbung auf der Basis von Kompensationen als unlautere Geschäftspraktik untersagen. Klimaneutralität werde damit zu einer leeren Phrase, so Schmidt. Er plädierte für mehr und insbesondere einheitlichere Leitlinien zur Berechnung der Emissionen und schloss mit Fragen ab, die sich Unternehmen in diesem Zusammenhang dringend ehrlich beantworten müssen: „Kompensieren Sie primär aus Marketinggründen? Oder weil Sie tatsächlich Klimagase einsparen wollen? Oder geht es Ihnen eher darum, Projekte im globalen Süden zu fördern? Und braucht es dafür wirklich den Begriff der „Klimaneutralität“?

Genau der Begriff „Klimaneutralität“ wird von der Deutschen Umwelthilfe sehr in Frage gestellt (hier geht's zum Video). Deren Vertreterin Agnes Sauter nannte die aktuelle Situation innerhalb der Europäischen Union eine Greenwashing-Krise, bei der die Hälfte an grünen Labels nur schwach bis gar nicht zertifiziert und genauso viele Umweltschutz-Behauptungen von Unternehmen nur sehr vage oder gar irreführend seien. Mit einem Augenzwinkern wies sie darauf hin, dass die Deutsche Umwelthilfe bisher alle Gerichtsverfahren zum Thema Greenwashing gewonnen habe. Hier knüpfte der Vortrag der freischaffenden Biologin Jutta Kill an (hier geht's zum Video), deren Fokus auf Klimaschutz- und Kompensationsprojekten durch Waldschutz und Aufforstung lag. Über Jahre habe sie selbst viele solcher Projekte besucht und nach eigenen Angaben nie ein wirklich gutes Kompensationsprojekt erlebt. Bestätigung fände sie in einer Vielzahl an wissenschaftlichen Studien, die belegen, dass Aufforstungsprojekte ihre Versprechen oft nicht halten können. Das läge auch an der zugrundeliegenden Zeitrechnung solcher Projekte: Zur Kompensation einer heute ausgestoßenen Tonne CO2 müsste der aufgeforstete Wald über mehrere Jahrzehnte bestehen bleiben und während seines Wachstums CO2 aus der Atmosphäre entnehmen und binden. Die Crux: Es sei nicht garantiert, dass der aufgeforstete Wald tatsächlich so lange bestehen würde, insbesondere nicht bei zunehmenden Klimafolgen wie Stürmen oder Bränden. Hinzu kämen die sozialen Folgen solcher Vorhaben. Die lokale Bevölkerung werde oft nicht befragt und eingebunden, was teilweise zu drastischen Konsequenzen wie Landnahme und Vertreibung führe. Frau Kill schloss ihren Vortrag mit der provokanten These, dass es keine guten Kompensationsprojekte geben könne.

Blick aus dem gut besuchten Audimax auf den Vortrag von Leonie Nazemi. Foto: Alexandra Vogt, Hochschule Pforzheim

Deutlich anderer Meinung waren Leonie Nazemi von ClimatePartner aus München und Christopher Schulz von ForTomorrow aus Berlin. Leonie Nazemis Devise lautet, dass es beim Klimaschutz darauf ankomme, jetzt zu handeln und das so gut wie möglich. Ohne Frage wurden in der Vergangenheit Fehler gemacht, aber zugleich sei das Label „Klimaneutralität“ für viele Unternehmen ein Einstieg und eine wichtige Motivation gewesen, mehr für den Klimaschutz zu tun. Ihr Unternehmen ClimatePartner lege hohen Wert auf transparente, tatsächliche Emissionsreduktionen. Aufgrund der vergangenen Kritik vergibt das Unternehmen das Label „klimaneutral“ nicht mehr, ermöglicht Unternehmen aber ein Engagement in Klimaschutzprojekten außerhalb des eigenen Wirkungsbereichs, in der Fachsprache „beyond value chain mitigation“ (dt.: Treibhausgasminderung außerhalb der eigenen Wertschöpfungskette) genannt. Der Moderator der Veranstaltung, Marco Rudolf vom Institut für Industrial Ecology, verglich solche Projekte mit der schwäbischen Kehrwoche: „Es wird nicht nur vor der eigenen Haustüre, sondern auch vor der des Nachbarn gefegt“.

Auch Christopher Schulz versteht Klimaschutz- bzw. Kompensationsprojekte als gute Methode, Gelder für Projekte zu akquirieren, die ansonsten nicht ausreichend Aufmerksamkeit erfahren würden. Wichtig sei die sinnvolle Investition dieser Gelder. So würden bei ForTomorrow beispielsweise keine Waldschutzprojekte im Ausland unterstützt, sondern auf besser kontrollierbare Waldschutzprojekte im eigenen Land gesetzt. Zudem verfolgt ForTomorrow den Ansatz, Emissionsrechte des europäischen Emissionshandels (EU-ETS) aufzukaufen und zu löschen. Dieser Ansatz sorge für eine Verknappung der in Europa verfügbaren Emissionsrechte und führe so zu einer Minderung an Treibhausgasemissionen. Die Kompensations-Ansätze von ForTomorrow sind dadurch deutlich teurer als die in der Kritik stehenden Kompensationsprojekte manch anderer Anbieter. Dass dies grundsätzlich ein guter Weg sei, war ein Konsens der anschließenden Podiumsdiskussion unter Moderation von Prof. Dr. Ingela Tietze.

Der Nachmittagsblock des Symposiums, der den Erfahrungen aus der Praxis gewidmet war, gehörte den Unternehmen LichtBlick aus Hamburg, dm drogerie-markt aus Karlsruhe und C.HAFNER aus Pforzheim. Dr. Corine Veithen von LichtBlick erläuterte den komplexen Zusammenhang von „Öko-Strom“, Herkunftsnachweisen, dem deutschen Strommarkt insgesamt und dem Thema Klimakompensation. Inga Schwind von dm drogerie-markt berichtete über das systematische Vorgehen ihres Unternehmens zur Entwicklung umweltfreundlicher Produkte, das mit der großen Herausforderung einhergehe, die erzielten Fortschritte adäquat und rechtssicher zu kommunizieren. Zum Abschluss tauchten die Anwesenden mit Eduard Stefanescu von C.HAFNER in die Welt des Edelmetallrecyclings ein und bekamen einen Einblick in die Treibhausgasbilanzierung und die Klimaschutzmaßnahmen des Unternehmens. Fazit der Unternehmensrunde: Die Kritik an Kompensationsprojekten verändert nicht nur die Kommunikation von Nachhaltigkeit, sondern auch tatsächliche Maßnahmen. Von Kompensationsprojekten wird zunehmend Abstand genommen und Anstrengungen mehr auf die eigene Wertschöpfungskette fokussiert – mit Vorteilen für den Klimaschutz vor Ort, aber auch finanziellen Einbrüchen für Klimaschutzprojekte im Ausland.

Prof. Dr. Tobias Viere vom Institut für Industrial Ecology lobte in seinen Abschlussworten den respektvollen Umgang aller Referierenden über den kompletten Tag, trotz zum Teil weit auseinander liegenden Meinungen. Auch Marco Rudolf fasste als Moderator das Symposium folgendermaßen zusammen: „Bei globalen Problemen wie der Klimakrise können wir nur gemeinsam gewinnen. Selten gibt es nur den einen einzigen Lösungsweg. Voraussetzung ist aber, dass wir uns gegenseitig zuhören und austauschen. Ich denke, das ist uns heute gelungen.“

Das Organisationsteam des Symposiums um Alejandro Arias Castillo, Marco Rudolf, Marco Schmid, Prof. Tobias Viere und Prof. Claus Lang-Koetz bedankt sich bei allen Gästen und Referierenden für ihre Teilnahme.
Der Termin für das nächste Symposium Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz wird in den nächsten Wochen bekannt gegeben. Themenwünsche können gerne an das Institut für Industrial Ecology gerichtet werden (symposium(at)hs-pforzheim(dot)de).

Videos der Vorträge gibt es auf youtube

Der Moderator Marco Rudolf, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Promovierender am INEC, bei der Anmoderation des nächsten Referierenden. Foto: Alexandra Vogt, Hochschule Pforzheim

Zur Person:
Jutta Kill ist Biologin und freiberuflich als Beraterin für Umweltnetzwerke und soziale Bewegungen tätig. Seit 25 Jahren dokumentiert sie die sozio-ökologischen Auswirkungen von Kompensationsprojekten und deckte als Mitautorin der Durban Declaration on Carbon Trading bereits 2004 die Widersprüche und Gefahren für Klimaschutz im Ansatz der Kompensation von THG-Emissionen auf.  Seit 2007 liegt ihr Schwerpunkt auf der Dokumentation von Landrechtsverletzungen durch Waldschutz- und Baumpflanzprojekte, die Kompensationsgutschriften generieren.

Zum Vortrag "Realitätscheck Kompensation: kein Beitrag zum Klimaschutz?":
In ihrem Vortrag beleuchtet Jutta Kill Interessenkonflikte und systemische Schwächen bei der Kompensation von Treibhausgasemissionen. Am Beispiel von Waldprojekten zeigt sie auf, warum trotz Prüfung durch externe Gutachter Millionen von Phantomgutschriften aus zertifizierten Kompensationsprojekten im Umlauf sind und dass die lokale Bevölkerung nicht von den globalen Finanzströmen der Kompensationsgutschriften profitiert, im Gegenteil: interne Konflikte, Einschränkung der traditionellen Landnutzung, fortschreitende großflächige Entwaldung und externe Kontrolle über das Land der lokalen Bevölkerung nehmen zu.

Zur Person:
Mit einem akademischen Hintergrund in Politikwissenschaften arbeitete Leonie Nazemi zunächst für gemeinnützige Organisationen im Bereich Frauen- und Kinderrechte. Mit wachsendem Bewusstsein für die katastrophalen Auswirkungen des Klimawandels, insbesondere auf gefährdete Gruppen, entschied sie sich 2021 für den Wechsel zu ClimatePartner. Ihr Ziel ist, mehr Unternehmen für den Klimaschutz zu begeistern und aktiv die finanzielle Unterstützung von Klimaschutzmaßnahmen weltweit zu fördern. Bei ClimatePartner verantwortet sie den Bereich „Beyond Value Chain Mitigation“.

Zum Vortrag „Die Zeit läuft: Ohne Klimaschutzprojekte können wir das 2 Grad Ziel nicht schaffen“:
Reduktionsziele sind ein Muss für jedes Unternehmen, doch Maßnahmen werden längst nicht schnell genug umgesetzt, um den Klimawandel aufzuhalten. Über Klimaschutzprojekte haben wir die Möglichkeit, zusätzlich Emissionen außerhalb der Wertschöpfungskette zu reduzieren (Beyond Value Chain Mitigation). Und wir erreichen mit ihnen eine Wirkung, die in keinem Unternehmensfußabdruck abgedeckt ist. In ihrem Vortrag stellt Frau Nazemi vor, wie die Entwicklung weg von der Klimaneutralität hin zum Ansatz der Beyond Value Chain Mitigation Unternehmen weiter anspornt, ihr Engagement im Klimaschutz noch ambitionierter zu denken, und gibt dabei einen Einblick, wie auch ClimatePartner sich als Unternehmen immer weiterentwickelt.

Zur Person:
Agnes Sauter ist Diplom-Verwaltungswissenschaftlerin und seit 1998 bei der Deutschen Umwelthilfe tätig. Dort leitet sie seit 2009 den Bereich ökologische Marktüberwachung. Sie arbeitet an Gesetzgebungsverfahren zu umweltrelevanten Verbraucherschutzvorschriften in Deutschland und auf EU-Ebene und an Stellungnahmen zu Gesetzesentwürfen. Mit ihrem Team kontrolliert sie umweltbezogene Vorschriften. Seit 2022 entwickelt sie die neuen DUH-Schwerpunkte zu irreführender Werbung mit Klimaneutralitätsversprechen und zur Aberkennung umweltschädlicher Produktzulassungen.

Zum Vortrag "Klimaneutralität: Klimaschutz oder Greenwashing?":
Die Werbung mit Umweltvorteilen, insbesondere mit Begriffen wie „klimaneutral“ oder „CO2-neutral“, boomt. Diese Werbeaussagen beruhen aber sehr häufig weniger auf ambitionierten Klimaschutzstrategien, sondern auf der Kompensation von Emissionen über Kompensationsprojekte, die diesen Emissionsausgleich nicht gewährleisten können. In ihrem Vortrag stellt Agnes Sauter dar, wie die DUH sich über ihre politische Arbeit und juristischen Verfahren für ein Ende dieser Verbrauchertäuschung und Greenwashings einsetzt.

Zur Person:
Mario Schmidt ist seit 1999 Professor für Ökologische Unternehmensführung. Er studierte Physik an den Universitäten in Freiburg und Heidelberg und arbeitete dann auf den Gebieten des Emissionsschutzes, des Klimaschutzes, des Umweltmanagements und des Life Cycle Assessments. An der Hochschule Pforzheim hat er die Forschungsgruppe zur Energie- und Stoffstromanalyse aufgebaut, aus der 2010 das Institut für Industrial Ecology INEC hervorging, dessen Leiter er ist. Er hat die Studiengänge BW/Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz (B.Sc.) und Life Cycle & Sustainability (M.Sc.) gegründet. Außerdem ist er Co-Leiter des kooperativen Promotionskollegs „KLIREC“ in Kooperation mit dem Karlsruhe Institute of Technology (KIT).

Zum Vortrag "Bilanzieren der Klimaneutralität: Fischen im Trüben":
Ob Klimaneutralität, Net-Zero oder andere Klimaziele und Claims: Es wird gerne vergessen, dass am Anfang die Bilanzierung der Treibhausgasemissionen steht. Die ist keineswegs so genau, wie gerne angenommen wird, und hängt von vielen methodischen Fallstricken sowie von Unwägbarkeiten bei den Eingangsdaten ab. Auch vermeintlich beliebte Standards wie das GHG-Protocol haben ihre Schwächen. Die oft behauptete Klimaneutralität und die sogenannten Kompensationen stehen damit auf tönernen Füßen.

 

Zur Person:
Christopher Schulz ist Head of Marketing & Sales bei dem gemeinnützigen Berliner Klimaschutz-Startup ForTomorrow. Bei ForTomorrow leitet er das Marketing-Team und verantwortet die Sales-Aktivitäten der Organisation. Nach seinem Studium der Kommunikationswissenschaft in Wien sammelte er Erfahrungen beim eBay-Tochterunternehmen Brands4Friends sowie bei der Berliner Kreativagentur RCKT.

Zum Vortrag "Emissionshandel für alle – wie wir gemeinsam die Energiewende vorantreiben":
Wir alle produzieren täglich CO₂-Emissionen durch unseren Lebenswandel. Leider können wir oft wenig tun, um unseren CO₂-Ausstoß zu reduzieren. Durch Produkte oder Infrastruktur, die wir nutzen, feuern wir den Klimawandel unfreiwillig an. Christopher Schulz zeigt in seinem Vortrag, wie ForTomorrow EU-Emissionsrechte stilllegt und löscht und so alle dazu befähigt, den CO₂-Ausstoß der Industrie zu senken und die Energiewende voranzutreiben.

Zur Person:
Inga Schwind ist Bereichsverantwortliche für das Thema Nachhaltigkeit im Ressort Produktmanagement von dm-drogerie markt und somit direkt an der Entwicklung der dm-Marken-Produkte beteiligt. Sie leitet seit 2020 den Arbeitskreis Zukunftsfähigkeit bei dm, der unternehmensintern nach­haltige Themen forciert, Schwerpunkte setzt, Projekte initiiert und die Umsetzung im Unternehmen koordiniert.

Zum Vortrag "Nachhaltigere Produkte herstellen und Kund:innen begeistern: Aber wie?":
Jedes Produkt hat durch die Herstellung, Nutzung und Entsorgung Auswirkungen auf die Umwelt. Der Vortrag beschäftigt sich mit Fragen wie: Wie können wir für Produkte, die wir herstellen und vertreiben, die Verantwortung übernehmen? Viele sprechen über das Klima, aber reicht das wirklich aus? Wie können wir Drogerieprodukte mit möglichst kleinen Umweltfußabdruck entwickeln und welche Herausforderungen bringt das mit sich? Wie können wir Kompensation anders denken und welche Rolle spielen eigentlich die Verbraucher:innen?

Zur Person:
Eduard Stefanescu ist als Sustainability Manager bei C.HAFNER GmbH + Co. KG tätig. Mit einem Hintergrund als Geowissenschaftler hat er sich beruflich zunächst auf Anlagenbau für die Mineralaufbereitung und später auf die Beschaffung und Verarbeitung von kritischen Mineralien und Edelmetallen spezialisiert. Seit seinem Einstieg in den Edelmetallsektor hat sich Herr Stefanescu als Experte für die Etablierung verantwortungsvoller Lieferketten, auch im Bereich des Kleinbergbaus, etabliert. In seiner täglichen Arbeit bei C.HAFNER arbeitet er an der Umsetzung von ESG und ist verantwortlich für die Entwicklung und Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens.

Zum Vortrag "Emissionsreduktion und Kompensation – Edelmetallrecycling bei C.HAFNER":
Mit „Nachhaltigkeit“ in aller Munde und zunehmender Regulierung sind die Anforderungen an Konsistenz und Transparenz von Nachhaltigkeit in Unternehmen deutlich gestiegen, insbesondere im Zusammenhang mit Klimaneutralität. Der Vortrag zeigt 

  • die Umsetzung von ESG-Maßnahmen mit entsprechenden Investitionen,
  • den Einsatz von CO2-Kompensation und
  • die Entwicklung einer SDG-Roadmap

bei C.HAFNER, der ortsansässigen Gold- und Silberscheideanstalt, die seit 1850 ausschließlich Sekundärmaterial verarbeitet, und wie diese Schritte zum langfristigen wirtschaftlichen Erfolg beitragen.

 

Zur Person:
Dr. Corine Veithen ist seit 2015 beim Ökostrompionier LichtBlick tätig. Als Expertin für Energiewende und Klimapolitik arbeitet sie an den Rahmenbedingungen für eine klimaneutrale Energieversorgung. Frau Dr. Veithen ist zuständig für die Erfassung des Corporate Carbon Footprints und entwickelt die Klimastrategie des Unternehmens. Zu Ihrem Tätigkeitsbereich gehören ebenfalls die Themen Kompensation, Klimaneutralität sowie die Umsetzung der CSR- und Green-Claims-Richtlinie. Zudem arbeitet sie an Kampagnen, um die Energiewende auch in den Bereichen Mobilität und Wärmeversorgung voranzubringen.

Zum Vortrag "Ökostrom in der Scope2-Bilanzierung":
Die Klimabilanzierung von Unternehmen unterscheidet zwischen verschiedenen Emissions-Scopes, je nachdem ob die Emissionen in der direkten (Scope 1) oder indirekten (Scope 2) Verantwortung oder in der Vor- und Nachgelagerten Lieferkette (Scope 3) des Unternehmens entstehen. Bei den Scope 2-Emissionen handelt es sich maßgeblich um Emissionen aus dem zugekauften Strom. Um diese Emissionen zu senken beschaffen Unternehmen statt Graustrom Ökostrom. Der Beitrag wird sich mit folgenden Fragen beschäftigen:

  • Wie funktioniert der Ökostrommarkt in Europa?
  • Welche „Qualitäten“ von Ökostrom gibt es?
  • Wie läuft die CO2-Bilanzierung in Scope 2?
  • Warum ist Ökostrom keine Form der Kompensation?

Symposium thematisiert die Nachhaltigkeitsberichterstattung in Unternehmen – Treiber von Nachhaltigkeit oder bürokratische Überforderung?

Blick aus dem Audimax auf den Vortrag von Dr. Laura Niederdrenk vom WWF. Foto: Stefanie Schmaltz, Hochschule Pforzheim

„Was man nicht messen kann, kann man auch nicht verbessern.“ Diese Worte, die dem Physiker Lord Kelvin zugeschrieben werden, könnten auch die Motivation hinter den ab dem 1. Januar 2024 geltenden Pflichten zur Nachhaltigkeitsberichterstattung in Unternehmen beschreiben. Mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der Europäischen Union soll die Transformation zu nachhaltigem Wirtschaften in Unternehmen beschleunigt werden. Diese neuen Berichterstattungspflichten bringen zugleich fachliche und bürokratische Herausforderungen mit sich. Wie können Unternehmen den Anforderungen der Nachhaltigkeitsberichterstattung gerecht werden, wie sieht die aktuelle Realität aus und welchen Beitrag leisten die Berichtspflichten tatsächlich zu einer nachhaltigen Entwicklung?

Genau diesen Fragen widmete sich am 8. Dezember das 3. Symposium Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz, zu dem sich trotz Bahnstreiks und Krankheitswelle rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Audimax der Hochschule und über den kurzfristig eingerichteten YouTube-Livestream einfanden. Die acht Referent:innen aus Unternehmen, Wissenschaft und NGOs setzten sich in ihren Vorträgen mit dem Thema "Anspruch und Wirklichkeit der Nachhaltigkeitsberichterstattung" auseinander und stellten sich den Fragen des Publikums.

Diskussionsrunde mit Publikumsfragen unter den Referent:innen des Vormittags. Foto: Alexandra Vogt, Hochschule Pforzheim

Prof. Dr. Tobias Viere vom veranstaltenden Institut für Industrial Ecology (INEC) eröffnete die Veranstaltung mit einem allgemeinen Überblick, gefolgt von Dr. Laura Niederdrenk vom WWF, die beschrieb, was NGOs als wichtige Vertreter der Gesellschaft von Unternehmen erwarten, wo große Lücken in der Nachhaltigkeitsberichterstattung klaffen (z.B. beim Thema Biodiversität) und wie sich NGOs in entsprechende Standardisierungsprozesse einbringen. Spannende Einblicke aus der Praxis lieferten im Anschluss Dr. Rüdiger Herpich (LANXESS), Luise Schulmayer und Michelle Jung (Würth-Gruppe) sowie Christian Kammerer (BarthHaas GmbH & Co. KG). Es wurde deutlich, wie viel Aufwand die Nachhaltigkeitsberichterstattung den Unternehmen einerseits abverlangt, andererseits aber auch welch großes Potenzial darin liegt, alle Unternehmensbereiche auf Nachhaltigkeitsziele auszurichten und ihren jeweiligen Beitrag zur Zielerreichung systematisch erfassen zu können. Passend dazu gab Dr. Zoe Rost (DEKRA Assurance Services GmbH) einen umfassenden Einblick in die zukünftige Prüfung von Nachhaltigkeitsberichten, die nach der CSRD und den European Sustainability Reporting Standards (ESRD) erstellt werden. Einen Blick über den europäischen Tellerrand hinaus lieferte Juliano B. de Araujo, der als Postdoc am INEC arbeitet und die Nachhaltigkeitsberichterstattung der 38 größten brasilianischen Unternehmen kritisch unter die Lupe nahm.

Das Moderationsduo um Pia Heidak und Marco Schmid, beide wissenschaftliche Mitarbeiter und Promovierende am INEC. Foto: Alexandra Vogt, Hochschule Pforzheim

Aus Sicht des Moderatorenduos Pia Heidak und Marco Schmid war das Symposium ein voller Erfolg. „Es war schon im Vorfeld klar, dass das Thema aufgrund seiner Dringlichkeit gerade bei mittelständischen Unternehmen auf großes Interesse stößt“, erklärte Marco Schmid nach der Veranstaltung. „Dass trotz Bahnstreiks 200 Gäste vor Ort und zusätzlich knapp 100 Zuschauer per Livestream dabei sein würden, war nicht zu erwarten. Die hohe Teilnehmerzahl und die Nachfragen zu den Vorträgen zeigen, dass es im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung noch einigen Klärungsbedarf gibt.“ Nach Einschätzung von Pia Heidak und Professor Tobias Viere ist die Hochschule mit dem Institut für Industrial Ecology (INEC) und ihren Studienangeboten sehr gut aufgestellt, um einen Beitrag zur Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu leisten.

Das Organisationsteam des Symposiums um Alejandro Arias Castillo, Marco Rudolf, Marco Schmid, Prof. Dr. Tobias Viere, Dr. Christian Haubach und Prof. Dr. Claus Lang-Koetz bedankt sich bei allen Gästen und Referent:innen für ihre Teilnahme.
Der Termin für das nächste Symposium Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz wird in den nächsten Wochen bekannt gegeben. Themenwünsche können gerne an das Institut für Industrial Ecology gerichtet werden (symposium(at)hs-pforzheim(dot)de).

Referentinnen und Referenten

Zur Person:
Juliano Bezerra de Araujo ist seit Anfang Juli Gastwissenschaftler am Institute for Industrial Ecology (INEC) und an verschiedenen Forschungsprojekten beteiligt. Nach seinem Studium im Themengebiet der Produktionsplanung an der University of São Carlos in Brasilien promovierte er 2009 im Bereich der nachhaltigen Fertigung an der University of São Paulo. Seither sammelte Juliano umfangreiche Erfahrungen in Beratung, Management und akademischer Forschung.

Zum Vortrag (auf Englisch):
Sustainability reporting has generated significant interest in Brazil, with the majority of companies disclosing sustainability data. There are several reasons contributing to the rapid adoption of sustainability reporting, including capital market pressures, potential sector-specific impacts and risks, among others. However, despite the fact that many companies excel in sustainability reporting, in some cases, their tangible results have not been entirely satisfactory in achieving sustainable development goals, as evidenced by environmental incidents in the Brazilian mining sector over the past decade. In other instances, there have been positive cases of companies reporting and taking concrete actions with significant positive impacts. An example would be the sustainable sourcing of resources in the Amazon region by the consumer goods sector.

Zur Person:
Rüdiger Herpich ist seit über zwei Jahrzehnten für die Rhein Chemie Rheinau GmbH tätig, Tochterfirma des LANXESS Konzerns. Dort ist er zuständig für „HSEQ“, also für Health, Safety, Environmental Protection (Energy) Quality. Seine Erfahrungen mit Qualitäts- und Umweltmanagementsystemen gibt er seit 2004 in verschiedenen Gremien der Industrie weiter, seit 2014 zudem als Lehrbeauftragter den Studierenden der Hochschule Pforzheim. Sein Engagement in Umweltfragen führte ihn schon 2008 in den Umweltausschuss des Landesverbands der Chemischen Industrie (VCI), dessen Vorsitz er 2019 übernahm.

Zum Vortrag "Nachhaltigkeit in der Supply Chain: Initiativen und Anforderungen an Nachhaltigkeitsberichte der chemischen Industrie":
Vorgestellt werden gegenwärtige Aktivitäten zu Carbon Footprint, ISCC+ (Einsatz nachhaltiger Rohstoffe mit Zertifizierung) und relevante Ratings zur Nachhaltigkeit bei Aktiengesellschaften sowie deren Implementierung und Erwartungshaltung im Umfeld der chemischen Industrie.

Zur Person:
Christian Kammerer ist seit Juni 2023 Nachhaltigkeitskoordinator bei der BarthHaas GmbH & Co. und koordiniert dort die verschiedenen Nachhaltigkeitstätigkeiten der Gruppe, darunter Nachhaltigkeitsreportings sowie Lieferanten- und Kundenanforderungen mit Nachhaltigkeitsbezug. Zuvor war er Sustainability Consultant bei ClimatePartner GmbH und in dieser Rolle beratend für unterschiedliche Industrien tätig. Fachlichen Background eignete er sich dafür in seinem Masterstudium Life Cycle & Sustainability an der Hochschule Pforzheim mit Schwerpunkt Umweltwirkungsanalyse an. Die Masterarbeit erforschte die Einsatzmöglichkeiten von grünem Wasserstoff bei Industrieanwendungen am Fraunhofer Institut für Produktion und Automatisierung.


Zum Vortrag "Herausforderungen der Hopfenindustrie von Klimawandel bis Nachhaltigkeitsreportings – An hoptimistic look into the future":
Im Rahmen des Vortrags wird Christian Kammerer einen Einblick in die Hopfenindustrie geben. Er wird von aktuellen Herausforderungen und Aktivitäten in Bezug auf den Klimawandel berichten. Darüber hinaus wird er auf Anforderungen von unterschiedlichen Stakeholdern eingehen. Wie BarthHaas mit diesen umgeht, wird er mittels eines Überblicks über gegenwärtige und zukünftige Berichterstattungen veranschaulichen und von dabei gewonnenen Erkenntnissen berichten.

Zur Person:
Laura Niederdrenk arbeitet seit Dezember 2020 im Bereich Sustainable Finance beim WWF Deutschland. Nach ihrem Studium der Mathematik und Psychologie in Freiburg und Madrid promovierte sie am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg. Mehr als 10 Jahre lang forschte sie zu Veränderungen des arktischen Meereises durch den anthropogenen Klimawandel und den daraus resultierenden Veränderungen des globalen Klimas. Beim WWF arbeitet sie nun vor allem an EU-politischen Themen wie Nachhaltigkeitsberichterstattung und hat unter anderem an den Kriterien der EU-Taxonomie der Sustainable Finance Platform mitgearbeitet.

Zum Vortrag "Kann Reporting Unternehmen nachhaltiger machen?":
Unternehmen und Finanzinstitute müssen künftig in ihren Geschäftsberichten detailliert über ihren Einfluss auf verschiedene Umweltwirkungen berichten. Das bedeutet viel Arbeit - und wofür? Tatsächlich geht es um viel mehr als um Berichterstattung. Wir stehen vor einer gesamtgesellschaftlichen Mammutaufgabe: der Transformation zu einem Wirtschaften innerhalb der planetaren Grenzen, und zwar so schnell wie möglich. Da muss jedes Unternehmen, jedes Finanzinstitut mitziehen - und die Daten des Reportings liefern die Grundlage.

Zur Person:
Zoe Rost absolvierte ihren Bachelorabschluss in Management und Asienwissenschaften sowie ihren Masterabschluss in Organic Agriculture and Food Systems an verschiedenen internationalen Fachhochschulen und Universitäten. Anschließend hat sie am Institut für Wirtschaft und Ökologie (IWÖ) der Universität St. Gallen über die erfolgreiche Umsetzung von Nachhaltigkeitsinnovationen promoviert. Seit über 10 Jahren unterstützt Zoe Rost mittelständische und große Unternehmen bei der Verbesserung ihrer Nachhaltigkeitsperformance. Dabei liegt ihr Fokus auf strategischem Nachhaltigkeitsmanagement und Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Zum Vortrag „Unabhängige Prüfung von Nachhaltigkeitsberichten – Was auf berichtende Unternehmen jetzt zukommt“:
Mit Inkrafttreten der CSRD wird die unabhängige Prüfung von Nachhaltigkeitsberichten für viele Unternehmen verpflichtend. Die damit einhergehenden Anforderungen stellen insbesondere mittelständische Unternehmen vor viele Herausforderungen. Im Rahmen ihres Vortrags wird Zoe Rost darauf eingehen, welche konkreten Anforderung es gibt, welche Schwierigkeiten damit in der Praxis einhergehen und welche Lösungsmöglichkeiten es gibt.

Zu den Personen:
Luise Schulmayer absolvierte nach dem Abschluss des Masterstudiengangs „Life Cycle and Sustainability“ an der Hochschule Pforzheim ein Praktikum und ihre Abschlussarbeit im Nachhaltigkeitsmanagement der Würth-Gruppe. Seither ist sie bei der Würth-Gruppe als Nachhaltigkeitsmanagerin für die gruppenweite Nachhaltigkeitsberichterstattung verantwortlich.

Michelle Jung arbeitet seit 2021 als Nachhaltigkeitsmanagerin bei der Adolf Würth GmbH & Co. KG. Dabei ist sie für die Nachhaltigkeitsberichterstattung verantwortlich und treibt abteilungsübergreifend Projekte zur Unterstützung der Unternehmenstransformation voran. Diese Projekte reichen von der Entwicklung nachhaltiger Logistikstrategien bis hin zur Erstellung von Schulungsprogrammen.

Zum Vortrag "Mit Transparenz den Grundbaustein für Unternehmenstransformation legen":
In ihrem Vortrag beleuchten Luise Schulmayer und Michelle Jung, wie die Würth-Gruppe mit der durch die Nachhaltigkeitsberichterstattung erreichten Transparenz den Grundbaustein für Unternehmenstransformation legt. Dabei gehen sie auf die Herausforderungen und Chancen ihres Unternehmens bei der Einführung der Nachhaltigkeitsberichterstattung ein.

Zur Person:
Prof. Dr. Tobias Viere ist studierter Umweltwissenschaftler und promovierter Wirtschaftswissenschaftler mit umfassender Beratungs- und Forschungserfahrung in unterschiedlichen Branchen und Ländern. Seit 10 Jahren forscht er am Institut für Industrial Ecology der Hochschule Pforzheim und leitet den Masterstudiengang M.Sc. Life Cycle and Sustainability. Circular Economy, Life Cycle Thinking und Sustainability Reporting und Accounting sind Schwerpunktthemen in der Lehre und in zahlreichen Forschungsvorhaben auf EU- und Bundesebene.

Zum Vortrag:
Der Vortrag „Anspruch und Wirklichkeit der Nachhaltigkeitsberichterstattung“ führt in das Thema ein, zeigt aktuelle Entwicklungen auf und erläutert Chancen und Herausforderungen, die die verpflichtende Nachhaltigkeitsberichterstattung mit sich bringt.

Pforzheimer Symposium beleuchtet aktuelle Forschung und industrielle Umsetzung der Circular Economy

Einerseits wird von ihr ein großer Beitrag zur klimafreundlichen und ressourceneffizienten Transformation der Wirtschaft erwartet, andererseits sind in der industriellen Praxis noch viele Fragen offen. Genau deshalb war die Circular Economy (CE) Thema des 2. Symposium für Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz am 16. Juni an der Hochschule Pforzheim. Die vom Institut für Industrial Ecology (INEC) organisierte Veranstaltung lockte 11 Referentinnen und Referenten sowie etwa 200 Gäste aus der Hochschule selbst und aus Unternehmen, Wissenschaft und Politik an.

Bereits am Vormittag wurde eine kontroverse Diskussion über die Kreislaufwirtschaft angestoßen. Prof. Pauliuk von der Universität Freiburg, Dr. Maja Wiprächtiger von der ETH Zürich und realcycle sowie Anina Kusch und Annika Pruhs vom INEC eröffneten das Symposium aus der wissenschaftlichen Perspektive. Für Staunen im Publikum sorgte die von Prof. Pauliuk präsentierte Folie, auf der ein Skifahrer und seine Ausrüstung in der Vergangenheit und heute zu sehen waren. Diese Darstellung verdeutlichte den deutlichen Anstieg an Konsumgütern und leitete eine der zentralen Diskussionsfragen des Symposiums ein: Inwiefern kann die CE das Wachstum vom Ressourcen- und Umweltverbrauch entkoppeln? Maja Wiprächtiger zeigte auf, dass die CE in der Schweiz signifikant zum Klimaschutz beitragen kann, aber allein nicht ausreicht, um das Ziel nationaler Klimaneutralität zu erreichen. Als Kontrast zu diesen makroökonomischen Perspektiven präsentierten Annika Pruhs und Anina Kusch anschließend, wie und wo sich CE Ansätze systematisch in der industriellen Produktentwicklung integrieren können.

Anschließend gaben Dr. Torsten Hummen von Bosch, Amy Treick von Polysecure und Robert Trebus von d&b audiotechnik Einblicke in die praktische Umsetzung der CE. Dr. Hummen schilderte die Gesamtstrategie der Robert Bosch GmbH im Hinblick auf kreislaufwirtschaftliche Geschäftsmodelle und Produktentwicklungen während Robert Trebus berichten konnte, wie weit das Remanufacturing von Audioequipment in seinem Unternehmen bereits fortgeschritten ist. Amy Treick, Absolventin des Pforzheimer Masterstudiengangs Life Cycle & Sustainability, beeindrucke das Publikum mit Ihrer Begeisterung für die Schließung von Kreisläufen, das sie und Polysecure durch zielgenaues Detektieren und Trennen von Reststoffen für eine hochwertige Wiederaufbereitung vorantreiben. Auch hier scheute sich das Publikum nicht, die CE-Ansätze der Vortragenden kritisch zu hinterfragen, zum Beispiel hinsichtlich der Qualität von Lautsprechern aus Remanufacturing, oder dem Anteil an CE-Maßnahmen an den Tätigkeiten der Unternehmen. Einerseits steckt die Umsetzung der CE noch in den Anfängen, andererseits zeigen die Beispiele deutlich, dass vieles möglich ist, wenn Unternehmen CE als strategische Chance ernst nehmen.

Im letzten Vortragsblock berichtete Dr. Michael Dieterle vom Fraunhofer ICT über seine praxisorientierte Forschung und zeigte am Beispiel einer Bremsspule auf, wie sich mithilfe der von ihm entwickelten Life Cycle Gap Analyse Möglichkeiten zur Kreislaufschließung erkennen und hinsichtlich ihrer Umweltfreundlichkeit und Kosten bewerten lassen. Die Bremsspule ist ein Produkt der SEW Eurodrive, über deren CE-Anstrengungen im Anschluss Dr. Jürgen Miller referierte und dabei neben Erfolgsbeispielen auch auf CE-Projekte einging, die nicht am Markt reüssierten, aber dem Unternehmen wichtige Erkenntnisse für zukünftige CE-Maßnahmen lieferten. Im abschließenden Vortrag des Tages berichteten. Dan Olorunmaye und Sarah Schneider, frisch gebackene Absolvierende des Studiengangs BWL mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz, von ihrem Studienprojekt, bei dem sie den Product Carbon Footprint von Hanfprotein ermittelten und mit anderen Proteinquellen verglichen. Auch sie vermittelten eine wichtige Take-Away-Botschaft an das Publikum: Auch in der Schließung biologischer Kreisläufe, in diesem Fall durch Nutzung von Abfallstoffen verbergen sich große Potenziale zur Reduzierung des Carbon-Footprints von Produkten.

Im Rahmen des Symposiums diskutierten die Teilnehmenden außerdem in sogenannten BarCamps in kleineren Gruppen gemeinsam mit ReferentInnen und ModeratorInnen des INEC zu von ihnen selbst bestimmten Themen. Diese umfassten unter anderem die Rolle von IT und Künstlicher Intelligenz in der CE, die Anwendung der CE außerhalb der Industrienationen und die CE als Möglichkeit zur Entkopplung von Wachstum und Umwelt- bzw. Rohstoffverbrauch.

Die Ergebnisse und offenen Fragestellungen aus den BarCamps lieferten Impulse für die abschließende Podiumsdiskussion, in der sowohl Vertreter aus Wissenschaft als auch Praxis noch einmal kritische Perspektiven auf die Kreislaufwirtschaft beleuchteten.

Aus Sicht von Dr. Christian Haubach, einem der Moderatoren der Veranstaltung, war das Symposium ein großer Erfolg: „Mit so vielen TeilnehmerInnen und so intensiven Diskussionen hatten wir überhaupt nicht gerechnet.“ Vorträge und Diskussionen zeigen, dass CE ein hochrelevantes Thema ist, welches in den nächsten Jahren Praxis und Wissenschaft beschäftigen wird. Die Hochschule ist mit dem Institut für Industrial Ecology (INEC) und ihren Studienangeboten nach Einschätzung der beiden weiteren Moderatoren Prof. Jörg Woidasky und Prof. Tobias Viere hierfür sehr gut aufgestellt.

Das nächste Symposium Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz wird am 8. Dezember 2023 stattfinden, ein Oberthema wird noch gesucht und Vorschläge können gerne an das Institut für Industrial Ecology gerichtet werden unter symposium(at)hs-pforzheim(dot)de.

Organisation des Symposiums: Marco Schmid, Marco Rudolf, Christian Haubach, Claus Lang-Koetz und Tobias Viere

Referentinnen und Referenten

Zur Person:
Michael Dieterle ist seit Februar 2017 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT in der Abteilung Umwelt Engineering – Gruppe Sustainability and Circularity Assessment. In seiner Tätigkeit verantwortet er in diversen Forschungsvorhaben die ökonomische und ökologische Bewertung neuer Entwicklungen und Innovationen entlang des Lebenszyklus „von der Wiege bis zur Bahre“. Im Zuge seiner Dissertation am Karlsruher Institut für Technologie KIT hat er die sogenannte Life Cycle Gap Analyse entwickelt.

Zum Vortrag:
Zuerst wird Michael Dieterle näher auf seinen Werdegang - von der Ausbildung als Mechatroniker bei der EnBW in Karlsruhe, über das Studium an der HS Pforzheim bis hin zur Promotion am KIT - eingehen. Im Anschluss wird er die Life Cycle Gap Analyse, welche auch Thema seiner Promotion ist, vorstellen. Flankierende Beispiele, die den Übergang zu den gemeinsamen Arbeiten mit SEW-EURODRIVE sicherstellen, liefern Einblicke in die Praxis.

Foto Michael Dieterle

Zur Person:
Torsten Hummen verfügt über mehr als zehn Jahre Berufserfahrung im Bereich nachhaltiges Systemdesign und ist promovierter Umweltingenieur mit Fachwissen zur nachhaltigen Circular Economy von energieeffizienten Produkten. Als Cluster-Verantwortlicher im Bereich Circular Economy im strategischen Portfolio Nachhaltigkeit bei Bosch Corporate Research und als Aktivitätsleiter für nachhaltiges Systemdesign hat er fundierte Kenntnisse in der Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien und deren Anwendung in der Praxis.

Zum Vortrag:
Die Robert Bosch GmbH engagiert sich als führendes Unternehmen der Branche für eine nachhaltige Zukunft. Im Rahmen des Vortrags wird Torsten Hummen über die Auswirkungen dieser Ziele auf die Produktentwicklung bei Bosch berichten und erläutern, wie das Unternehmen die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft in die Praxis umsetzt. Dabei wird er auch auf die Herausforderungen und Erfahrungen eingehen, die im Zusammenhang mit dieser Umsetzung stehen.

Foto Torsten Hummen

Zur Person:
Jürgen Miller ist Hauptabteilungsleiter PSRM (Product Support & Release Management) bei SEW-Eurodrive in Bruchsal. SEW-Eurodrive fertigt Produkte der elektrischen Antriebstechnik, von Motoren über Getriebe bis zur Steuerungstechnik. Jürgen Miller verantwortet dabei die Optimierung und Weiterentwicklung diverser Antriebskomponenten und vertritt gleichzeitig das Thema Innovation im SEW-Nachhaltigkeitskomitee. Vor seiner Tätigkeit als Hauptabteilungsleiter war Jürgen Miller Abteilungsleiter in der Elektronik-Entwicklung und zuvor selbst Entwicklungsingenieur. Zudem kann er auf eine über zehnjährige Erfahrung im F&E-Bereich der Luftreinhaltung zurückblicken.

Zum Vortrag:
SEW-Eurodrive beschäftigt sich seit über 10 Jahren mit der Einrichtung von Kreislaufprozessen. Aus diesem Zeitraum wird Jürgen Miller während seines Vortrags Beispiele vorstellen und Erfahrungen auf dem Weg in die Kreislaufwirtschaft beleuchten. Die Potenziale eines inzwischen erfolgreich eingerichteten Kreislaufprozesses wurden dabei über die von Michael Dieterle entwickelte Life Cycle Gap Analyse ermittelt.

Foto Jürgen Miller

Zur Person:
Die Forschungsarbeiten von Stefan Pauliuk beinhalten die Ermittlung des maximalen Emissionseinsparpotenzials einzelner Strategien zur nachhaltigen Entwicklung, die Abschätzung der Auswirkungen der verschiedenen Strategien auf Mensch, Industrie und Natur sowie das Studium der Wechselwirkungen zwischen einzelnen Strategien mittels interdisziplinärer Systemanalyse. Der Fokus seiner Forschungsarbeiten liegt dabei auf industriellen Prozessen und Materialien, insbesondere auf Metallen, deren Herstellung ungefähr ein Drittel aller industriellen Treibhausgasemissionen ausmacht. Stefan Pauliuk ist von Beruf Physiker, hat einen PhD in Industrial Ecology (NTNU Trondheim) und ist seit 2021 als Professor für Nachhaltiges Energie- und Stoffstrommanagement an der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen der Universität Freiburg tätig.

Zum Vortrag:
Klimaneutralität und Ressourcenschonung stellen die Wirtschaft vor erhebliche Herausforderungen. Diese können nur erfolgreich gemeistert werden, wenn beide Transformationen zusammen gedacht und umgesetzt werden. Im Vortrag werden die Prinzipien vorgstellt, gemäß derer die beiden Transformationen erfolgreich umgesetzt werden können und Beispiele für effektive Stellhebel und fundamentale Herausforderungen in einzelnen Sektoren gegeben.

Foto Stefan Pauliuk

Zu den Personen:

  • Annika Pruhs studierte an der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd den Bachelor „Produktedesign“. Darauf aufbauend absolvierte sie den Master „Produktenwicklung“ an der Hochschule Pforzheim und arbeitet dort seit März 2022 am Institut für Industrial Ecology. Zentrale Aspekte ihrer Arbeit sind aktuell die Entwicklung nachhaltiger Lösungen im Produktentstehungsprozess sowie die Operationalisierung eines Design-for-Circularity für die Industrie.
  • Anina Kusch studierte im Bachelor „Ressourceneffizienzmanagement“ sowie im Master „Life Cycle and Sustainability“ an der Hochschule Pforzheim. Seit März 2021 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Industrial Ecology der Hochschule. Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen des nachhaltigen Technologie- und Innovationsmanagements, der Vernetzung von grünen Start-ups mit dem Mittelstand sowie auf aktuellen kreislaufwirtschaftlichen Fragestellungen.

Zum Vortrag:
Welche Informationen benötigen Konstrukteure und Produktentwicklerinnen, um Produkte kreislauffähig und umweltfreundlich zu gestalten? Annika Pruhs und Anina Kusch berichten hierzu aus einem praxisnahen Forschungsvorhaben und stellen Entscheidungshilfen für ein Design for Circularity vor.

Foto Annika Pruhs
Foto Anina Kusch

Zu den Personen:
Sarah Schneider beendete im Frühjahr 2023 ihr Bachelorstudium in BW/Ressourceneffizienz-Management erfolgreich. Aktuell absolviert sie ein Praktikum bei der Umweltberatung DO Climate in Tübingen, um ihr erlerntes Wissen anzuwenden und zu erweitern. Da Nachhaltigkeit für sie ein bedeutendes Thema ist, strebt sie für das Wintersemester 2023/24 ein weiterführendes Masterstudium an.
Dan Olorunmaye hat im Frühjahr 2023 seinen Bachelor in BW/Ressourceneffizienz-Management abgeschlossen. Derzeit arbeitet er in seinem Start-up, welches er während seines Studiums mit dem Ziel gegründet hat, eine EU-weite Karriereplattform für das Handwerk zu entwickeln.

Zum Vortrag:
Im Rahmen des Ressourceneffizienz-Seminars haben Frau Schneider und Herr Olorunmaye, in Kooperation mit der Signature Products GmbH aus Pforzheim, den Product Carbon Footprint von Hanfproteinpulver ermittelt. Dafür setzten sie sich intensiv mit dem Anbau und der Verarbeitung von Nutzhanf auseinander. Neben den Projektergebnissen berichten die Studierenden auch über ihre persönlichen Erfahrungen, die sie im Rahmen des Projektes sammeln konnten.

Foto Sarah Schneider
Foto Dan Olorunmaye

Zur Person:
Robert Trebus kann auf über 30 Jahre Management-Erfahrung zurückblicken und ist seit 2020 Global Sustainability Director bei d&b audiotechnik. d&b audiotechnik ist ein Hersteller von professionellen Pro-Audio Lautsprecher-Systemen, die im Opernhaus Sydney, über das Wembley-Stadion bis hin zum Wacken Open Air Einsatz finden. Er selbst kümmert sich unter anderem um die Einführung der Kreislaufwirtschaft zur Unternehmensentwicklung und -sicherung. Darüber hinaus ist er aktives Mitglied in führenden Branchenverbänden und deren Arbeitsgruppen zur Umsetzung von Klimaneutralität und Nachhaltigkeit.

Zum Vortrag:
Die Veranstaltungsbranche will klima- und umweltfreundlicher werden. Robert Trebus berichtet über die Einführung einer Kreislaufwirtschaft in Form eines Remanufacturing-Prozesses, in dem mit minimalem Ressourcenverbrauch aus gebrauchten Lautsprechersystemen aus eigener Herstellung neue Systeme entstehen. Im Vortrag geht es darum, wie durch den effizienteren Umgang mit Ressourcen die Themen Produktqualität und Nachhaltigkeit gemeinsam betrachtet werden. 

Foto Robert Trebus

Zur Person:
Amy Treick hat „Verfahrenstechnik mit Schwerpunkt auf Umwelttechnik“ an der Hochschule Offenburg studiert und anschließend den Master „Life Cycle and Sustainability“ an der Hochschule Pforzheim absolviert. Mit zusätzlichen Praktika bei Umwelttechnik BW und dem Wuppertal Institut hat sich ihre Leidenschaft für Circular Economy und technische Innovationen gefestigt. Seit Oktober 2021 arbeitet sie als Business Development Manager in der Firma Polysecure.

Zum Vortrag:
Polysecure ist angetrieben von der Vision, einen Beitrag für mehr Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz zu leisten. Dafür entwickelt und produziert die Firma innovative Markierungs- und Detektionstechnologien, um Produkte und Materialien besser sortieren, verfolgen und schützen zu können. Im Rahmen des Vortrags wird Amy Treick einen Einblick in die aktuellen Aktivitäten von Polysecure im Bereich Circular Economy geben und von fachlichen, sowie persönlichen, Eindrücken aus ihrer Tätigkeit berichten.

Foto Amy Treick

Zur Person:
Maja Wiprächtiger hat an der ETH Zürich Umweltingenieurwissenschaften studiert. Zudem promovierte sie an der ETH zum Thema der ökologischen Bewertung von Kreislaufwirtschaftsstrategien. Nach ihrer Promotion wechselte sie als Projektleiterin zur realcycle GmbH, einem Beratungsunternehmen im Bereich der nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.

Zum Vortrag:
Die Schweiz strebt das Ziel Netto-Null bis ins Jahr 2050 an. Zur Erreichung dieses Ziels kann auch die Circular Economy beitragen. Nebst fehlendem Bewusstsein und Wissen, wie der Wandel geschehen kann, ist unklar, inwieweit eine Änderung des Wirtschaftssystems zur Verringerung der Umweltauswirkungen beitragen kann und welche Maßnahmen am einflussreichsten sind. Im Rahmen des Vortrags wird Maja Wiprächtiger Studienergebnisse präsentieren, wie Kreislaufwirtschaft und Abfallvermeidungsstrategien dazu beitragen können, das Netto-Null Ziel zu erreichen und welche Maßnahmen am zielführendsten sind.

Foto Maja Wipraechtiger

Symposium Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz am 08.12.2022

Ökobilanzierung, Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz in der Praxis, diesen Themen widmete sich das am 8. Dezember erstmals vom Institut für Industrial Ecology (INEC) veranstaltete Symposium Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz. Das Symposium ist ein neues Veranstaltungsformat des INEC, das die bisherige Ringvorlesungsreihe ergänzt. Die Veranstaltung fand im EMMA Kreativzentrum in Pforzheim statt, ein Ort, der ideal für einen Perspektivenwechsel ist. Dies spiegelte sich nicht zuletzt auch im Veranstaltungsprogramm wider.

Der Tag begann mit Keynotes renommierter Fachleute auf dem Gebiet der Ökobilanzierung. Professor Dr. Mario Schmidt, Institutsleiter des INEC, zeigte dem Publikum auf, in welchen Punkten die Ökobilanzierung für Laien und auch Experten Fallstricke aufweist. Ökobilanzen versuchen, die wesentlichen Umwelt- und sozialen Aspekte von Produkt- und Servicesystemen zu erfassen – das ist in einer komplexen Welt mit weitverzweigten Lieferketten nicht trivial. Fallstricke lauern beispielsweise bei der Allokation von Umweltwirkungen bei mehrmaligem Recycling von Produkten, bei der Verrechnung von negativen Emissionen durch biogene Materialien, aber eben immer noch auch bei der Verfügbarkeit von sowohl Primär- als auch Sekundärdaten. An das Thema Daten für die Ökobilanzen knüpfte Dr. Roland Hischier vom schweizerischen Forschungsinstitut Empa aus St. Gallen an. Sein Vortrag war ein Streifzug durch die Geschichte der Ökobilanzdatenbank ecoinvent − von den Anfängen, über die Gegenwart bis zu einem Ausblick auf zukünftige Entwicklungen und Herausforderungen. Die abschließende Keynote hielt Martina Prox von der iPoint-systems GmbH. Derzeit liegen nur für einen geringen Prozentsatz an Produkten Ökobilanzen vor, mit den bisher vorhandenen Mitteln und Vorgehensweisen kann dieser Prozentsatz jedoch nur langsam – zu langsam – gesteigert werden. Daher zeigte Frau Prox auf, welche Möglichkeiten zur Automatisierung von Ökobilanzen und Product Carbon Footprints bereits vorliegen und woran derzeit verschiedene Brancheninitiativen arbeiten. In der abschließenden Diskussion wurde deutlich, dass es Bemühungen um frei verfügbare, verlässliche und aktuelle Ökobilanzdaten bedarf und existierende Standards harmonisiert werden müssen.

In der Mittagspause konnten sich die Teilnehmer austauschen und vernetzen sowie im Rahmen einer Postersession einen Einblick in die vielseitigen Forschungsprojekte des INEC erhalten.

Am Nachmittag standen Vorträge von Alumni und Studierenden des Bachelorstudiengangs BWL-Ressourceneffizienzmanagement (mittlerweile: BWL-Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz) und des Masterstudiengangs Life Cycle and Sustainability auf dem Programm. Den ersten Vortragsblock bestritten die ehemaligen Masterstudierenden Dr. Katharina Gompf, Lucas Hadamek und Isabell Riester. Frau Dr. Gompf zeigte auf, welche Emissions-Reduktionsziele sich die BMW Group gesetzt hat, wie diese auf einzelne Fahrzeugtypen heruntergebrochen und schließlich realisiert werden. Herr Hadamek, der bei der Sphera Solutions GmbH arbeitet, gewährte einen Einblick in seine Tätigkeiten als Consultant und erläuterte, wie er Unternehmen dabei unterstützt, die ersten Schritte in Richtung Ökobilanzierung zu gehen. Im Vortrag von Frau Riester von der Aesculap AG wurde deutlich, dass Produkt-Ökobilanzen und Corporate Carbon Footprints auch in der Medizintechnik zunehmend an Bedeutung gewinnen und dabei das Umweltmanagement in Unternehmen erweitern.

Bei den Vorträgen der Studierenden präsentierte Tayla Herrmann die Ergebnisse einer Ökobilanz zu Kopfhörern, welche sie vom Zerlegen des Produkts über die Bestimmung der Materialien der einzelnen Komponenten bis hin zur Modellierung und Auswertung der Ergebnisse durchgeführt hatte. Franziska Heckel ließ das Publikum an ihren Ergebnissen der Bilanzierung eines Mehrwegversandkartons sowie den verschiedenen Varianten zur Rückgabe dieser Kartons teilhaben. Der Vortrag von Felix Bischoff und Sophia Reiter thematisierte die Ermittlung von Scope 3-Emissionen nach Greenhouse Gas Protocol in einem Industrieunternehmen. Auch hier kam das Thema der Datenverfügbarkeit wieder zur Sprache, so lagen im Unternehmen überwiegend monetäre Daten zu verbrauchten Materialien. Zum Abschluss stellten Maren Kientsch und Marlon Patt, den von ihnen ermittelten Carbon Footprint eines Hochtemperaturwärmespeichers vor. Die Ergebnisse zeigten, dass die Vorteilhaftigkeit des Speichers wesentlich von der Art der Stromerzeugung, mit dem er betrieben wird, abhängt.

Die über 100 Besucher:innen konnten das Schwerpunktthema Ökobilanz und Carbon Footprint aus unterschiedlichen Perspektiven erleben − von Fachexpert:innen, aus Forschungssicht sowie aus der Sicht von ehemaligen Absolvent:innen in der Berufspraxis und Studierenden im Bachelor- und Master-Studium. Die Vorträge und Diskussionen haben gezeigt, dass Ökobilanz und Carbon Footprint hochrelevant sind und der Bedarf an Fachexpertise auf diesem Gebiet auch in Zukunft groß sein wird.

Das erste Symposium Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz war eine gelungene und von Studierenden wie auch zahlreichen externen Gästen gut besuchte Veranstaltung, die sich sicher einer Wiederholung erfreuen wird.

Programm

9.30-12.00 Uhr: Keynotes

  • Begrüßung und Moderation: Prof. Dr. Claus Lang-Koetz, Institut für Industrial Ecology (INEC), HS Pforzheim
  • Prof. Dr. Mario Schmidt, Institutsdirektor, INEC, HS Pforzheim: (Öko-)Bilanzieren ist trivial, oder? Fallstricke für Laien und Experten
  • Dr. Roland Hischier, EMPA: ecoinvent – von einer Schweizer zu einer Globalen Hintergrunddatenbank für Ökobilanzen
  • Martina Prox, iPoint-systems GmbH: Automatisierung von Ökobilanzen und Product Carbon Footprints
  • Fragen & Diskussion

12.00-13.30 Uhr: Mittagspause, Networking und INEC-Forschungsprojekte (Poster Session)

13.30-14.30 Uhr: Alumni präsentieren

  • Dr. Katharina Gompf, BMW Group: Ökobilanzierung und Nachhaltigkeit bei der BMW Group
  • Lucas Hadamek, Sphera Solutions GmbH: Sustainability Consulting: Unterstützung bei der Schaffung umweltneutralerer Wirtschaftsweisen
  • Isabell Riester, Aesculap AG: The next decade: Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz bei B. Braun
  • Fragen & Diskussion

14.45-16.00 Uhr: Studierende präsentieren

  • Tayla Herrmann, Studentin HS Pforzheim: Klimawirkungen der Nutzung von Kopfhörern und Headsets
  • Franziska Heckel, Alumna BWL-REM HS Pforzheim: Mitarbeit beim „größten Nachhaltigkeitsprojekt in der Geschichte des Onlinehandels“ – eine Studentin berichtet
  • Felix Bischoff, Sophia Reiter, Studierende HS Pforzheim: Ermittlung des Scope 3 nach Greenhouse Gas Protocol bei einem Industrieunternehmen
  • Maren Kientsch, Marlon Patt, Studierende HS Pforzheim: Bewertung des Carbon Footprint eines innovativen Hochtemperaturspeichers der LUMENION GmbH
  • Fragen & Diskussion

16.00-17.00 Uhr: Ausklang und Networking

 

Referentinnen und Referenten

Zur Person:
Roland Hischier ist der Leiter der Gruppe "Advancing Life Cycle Assessment" (ALCA) an der Empa, dem Materialforschungsinstitut im ETH-Bereich. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung im Ökobilanzbereich; mit Schwerpunkt auf der Inventarmodellierung – in Sektoren wie Verpackungen, biobasierte Materialien und Treibstoffe, IKT (Informations- und Kommunikationstechnologie), sowie der Nanotechnologie. Seine Promotion machte er an der ETH Zürich auf dem Gebiet der Ökobilanzierung und Nanotechnologie. Seit 2001 ist er – in unterschiedlichen Positionen – in die Aktivitäten rund um die Datenbank ecoinvent involviert. Seit Mai 2013 vertritt er die Empa im Vorstand des gleichnamigen Vereins, d.h. im Steuerungsausschuss; seit Juli 2016 als dessen Präsident.

Zum Vortrag:
Gegründet wurde die Datenbank ecoinvent 1997 mit der Zielsetzung des "Aufbaus einer gemeinsamen, zukunftsorientierten Lebenszyklus-Inventar-Datenbank für den gesamten ETH-Bereich". Der Fokus lag 1997 auf einem gut strukturierten Data Warehouse, einer benutzerfreundlichen Schnittstelle und einem gemeinsamen Datenaustauschformat. In einem zweiten Schritt sollte dann eine Harmonisierung der Daten vorgenommen werden, um ein konsistentes Datengerüst für den ETH-Bereich zu erhalten. Heute – 25 Jahre später – ist ecoinvent als unabhängiger Verein organisiert, hat über 30 Mitarbeitende und vertreibt "the world's most consistent and transparent" Datenbank für die Berechnung von Ökobilanzen. Was ist alles passiert in den 25 Jahren … und wohin geht die weitere Reise?

Roland Hischier

Zur Person:
Martina Prox ist Director Expert Services bei iPoint. Mit über 25 Jahren Erfahrung in der Begleitung von Unternehmen auf dem Weg zur Nachhaltigen Produktion steht heute die Digitalisierung von Produktlebenszyklen in ihrem Fokus.

Zum Vortrag:
Grundlage für die digitale Circular Economy sind einheitliche Normen und Standards. Ein Blick in die Standards ISO 140040/44 und ISO 14067 zeigt, dass die Zielsetzung von Ökobilanzen und Product Carbon Footprints (PCFs) häufig der Vergleich zwischen mehreren Produkt-Alternativen im Rahmen einer Studie ist. Insofern wurden über viele Jahre die Methodik und Software-Tools auf die Bedarfe von Experten, die Ökobilanz- oder PCF-Studien erstellen ausgerichtet. Neue Nutzungskontexte der Daten und Ergebnisse von Ökobilanzen und PCFs führen zu einem wachsenden Bedarf Ökobilanzen und insbesondere PCFs nicht nur für ausgewählte Produkte zu erstellen, sondern für alle Produkte eines Unternehmens. Daraus ergeben sich neue Anforderungen an den Aufbau von Modellen in Softwarelösungen und für die zugrunde liegenden Daten.

Zur Person:
Dr. Katharina Gompf studierte im Master „Life Cycle and Sustainability“ und promovierte zum Thema “Social Life Cycle Assessment of Mobility Services” an der RWTH Aachen University im Rahmen des Promotionsprogramms der BMW Group. Seit August 2021 arbeitet sie als Spezialistin Life Cycle Assessments in der Produktnachhaltigkeit bei BMW und verantwortet unter anderem die Produktnachhaltigkeit der Produktlinie Mini.  

Zum Vortrag:
Als einer der führenden Automobilhersteller der Welt ist die BMW Group sehr aktiv im Bereich Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz. Frau Dr. Gompf wird konkrete Einblicke in die Aktivitäten zur Reduzierung der Emissionen in der Lieferkette und ihre Tätigkeit in der Produktnachhaltigkeit geben. 

Katharina Gompf

Zur Person:
Als Associated Sustainability-Consultant arbeitet Lucas Hadamek seit 2021 in den Bereichen Energie, Mobilität und Automotive. Vor dieser Zeit sammelte er bereits in der Automobilbranche Erfahrungen mit Ökobilanzen. Zudem zählt er zu den MLiCS-Alumni der HS Pforzheim.

Zum Vortrag:
Sphera Solutions ist weltweit eine der größten Beratungsfirmen in den Bereichen Umwelt-, Sozial- und Governance-Performance (ESG), sowie Risikomanagement. Der Fokus des Vortrags liegt sowohl auf den firmenspezifischen Aufgabenfeldern und den Aktivitäten im Themenfeld Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz als auch auf den Tätigkeitsbereichen eines LCA-Consultants.

Zur Person:
Als Associated Sustainability-Consultant arbeitet Lucas Hadamek seit 2021 in den Bereichen Energie, Mobilität und Automotive. Vor dieser Zeit sammelte er bereits in der Automobilbranche Erfahrungen mit Ökobilanzen. Zudem zählt er zu den MLiCS-Alumni der HS Pforzheim.

Zum Vortrag:
Sphera Solutions ist weltweit eine der größten Beratungsfirmen in den Bereichen Umwelt-, Sozial- und Governance-Performance (ESG), sowie Risikomanagement. Der Fokus des Vortrags liegt sowohl auf den firmenspezifischen Aufgabenfeldern und den Aktivitäten im Themenfeld Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz als auch auf den Tätigkeitsbereichen eines LCA-Consultants.

Zur Person:
Isabell Riester studierte im Bachelor „Energie- und Ressourcenmanagement“ und anschließend im Master „Life Cycle and Sustainability“. Der Einstieg ins Berufsleben begann für Frau Riester in der Automobilindustrie im Raum Ludwigsburg. Nach einiger Zeit zog es sie jedoch zurück in die Heimat an den wunderschönen Bodensee, wo sie seit Frühjahr 2021 in der Abteilung Umweltschutz und Arbeitssicherheit der Aesculap AG in Tuttlingen tätig ist und seit Kurzem auch als Umweltmanagementbeauftragte fungiert.

Zum Vortrag:
In ihrem Vortrag wird Frau Riester ihre Person sowie Aesculap/B.Braun vorstellen. Sie erhalten Einblicke in die Aktivitäten des Unternehmens rund um die Themen Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz sowie die Tätigkeiten von Frau Riester.

Zur Person:
Franziska Heckel hat im September 2022 den Bachelorstudiengang Ressourceneffizienz-Management erfolgreich abgeschlossen. Während des Studiums durfte sie bereits viele praktische Erfahrungen sammeln, beispielweise als Praktikantin bei Hansgrohe im Team Green Company, als Werkstudentin bei iPoint und als Bachelorandin des Start-ups wir.kiste.kreis. Derzeit studiert sie im Master Global Change Management an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde.

Zum Vortrag:
In ihrem Vortrag berichtet Frau Heckel aus ihrer Bachelorarbeit zum Thema "CO2-optimierte Kreislauflogistik". Diese entstand beim Start-up wir.kiste.kreis., welches einen Mehrwegversandkarton für den Onlinehandel entwickelt hat. Sie wird auch von ihren ganz persönlichen Eindrücken vom Projekt und dem Studium in Pforzheim berichten.

Franziska Heckel

Zur Person:
Tayla Herrmann studierte im Bachelor „Ressourceneffizienz-Management“ und hat ihren Abschluss im Sommer 2022 erfolgreich erlangt. Aus Begeisterung und Überzeugung für die Themen Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung führt sie ihre Ausbildung seit Oktober 2022 im Rahmen des Masterstudiengangs „Life Cycle & Sustainability“ fort. Nebenbei arbeitet Frau Herrmann am Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie im Bereich Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz der Abteilung Umwelt Engineering.

Zum Vortrag:
Im Rahmen des Ressourceneffizienz-Seminars und in Kooperation mit der TechProtect GmbH sowie GN Audio A/S hat Tayla Herrmann als Teil einer kleinen Projektgruppe das Thema „Nachhaltigkeit von Kopfhörern“ bearbeitet. Dies war die Grundlage für die Teilnahme an der Ökobilanzwerkstatt 2021 mit dem Vortragsthema „Klimawirkungen der Nutzung von Kopfhörern und Headsets“, von dem sie auch hier berichten wird.

Tayla Herrmann

Zur Person:
Felix Bischoff studierte Maschinenbau mit Schwerpunkt Produktentwicklung an der Hochschule Pforzheim. Im Anschluss arbeitete er als Entwicklungsingenieur in der Medizingeräteentwicklung und leitete verschiedene Projekte mit den Schwerpunkten Value Engineering und Design to Cost. Während seiner beruflichen Tätigkeit hat er häufig erlebt, wie schwierig es ist, wirtschaftliche und ökologische Anforderungen gleichermaßen zu erfüllen. Aus diesem Grund entschied er sich für den Masterstudiengang Life Cycle & Sustainability, den er im Frühjahr 2023 abschließen wird.
Sophia Reiter studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Einkauf und Logistik an der Hochschule Pforzheim. Im Rahmen ihrer Bachelorarbeit setzte sie sich mit Lösungsansätzen für den Umgang mit dem 2023 in Kraft tretenden Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz für Unternehmen der Mode- und Bekleidungsbranche auseinander. Hierdurch entstand neben dem privaten Interesse für Nachhaltigkeit, der Wunsch, das Wissen über CSR und Nachhaltigkeit in Form eines Masters zu vertiefen und an der Hochschule Pforzheim den Studiengang Life Cycle & Sustainability zu absolvieren.

Zum Vortrag:
Im Zuge der Seminarveranstaltung „Projektfallstudien“ beschäftigten sich Frau Reiter und Herr Bischoff intensiv mit dem Thema der unternehmensbezogenen Treibhausgasemissionen nach GHG-Protokoll. In Kooperation mit einem Industrieunternehmen aus dem Bereich Maschinen- und Anlagenbau, wurde ein Einstiegsergebnis für die Scope 3-Emissionen ermittelt sowie eine Strategie zum Umgang mit relevanten Scope 3-Kategorien erarbeitet. 

Felix Bischoff
Sophia Reiter

Zur Person:
Maren Kientsch studiert im dritten Semester des Masterstudiengangs Life Cycle and Sustainability.  Weitere Erfahrungen konnte sie als Werkstudentin bei der Heimerle & Meule GmbH im Bereich Nachhaltigkeit & Digitalisierung sowie ehrenamtlich im Weltladen Pforzheim im Bereich Fair Trade sammeln.
Marlon Patt absolvierte seinen Bachelor in Technischer Chemie an der TH Köln und war dort anschließend in einem Projekt zur energieeffizienten Meerwasserentsalzung tätig. Sein großes Interesse für die Umsetzung von Nachhaltigkeitsthemen brachte ihn zum Masterstudiengang Life Cycle & Sustainability an die Hochschule Pforzheim, wo er zurzeit im dritten Semester studiert.

Zum Vortrag:
Im Rahmen eines Studierendenprojekts bestimmten Marlon Patt und Maren Kientsch den Carbon Footprint eines Hochtemperaturspeichers. Mithilfe dieser innovativen Speichertechnologie ermöglicht die LUMENION GmbH die Bereitstellung von Heiz- und Prozesswärme mittels Stroms aus erneuerbaren Energien sowie thermischer Speicherung. Neben den Projektergebnissen berichten die Studierenden auch von persönlichen Erfahrungen, die sie im Rahmen des Projekts sammeln konnten.

Maren Kientsch
Marlon Patt