Wasserstoff – Wundermittel der Transformation?
Das nächste Symposium Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz wird
am Freitag, den 06.12.2024
im Walter-Witzenmann-Hörsaal (Audimax), Tiefenbronner Str. 65 stattfinden.
Beim fünften Symposium „Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz“ steht das Thema Wasserstoff im Fokus – ein Energieträger, der in den letzten Jahren stark an Aufmerksamkeit gewonnen hat. Was steckt hinter dem aktuellen Hype? In spannenden Vorträgen werden Experten die Rolle von Wasserstoff sowohl für die Energiewende als auch für die industrielle Transformation beleuchten. Dabei wird insbesondere die Bedeutung für Baden-Württemberg und den südwestdeutschen Raum im Mittelpunkt stehen. Auf dem fünften Symposium erfahren Sie mehr über regionale Aktivitäten, Innovationen und Einschätzungen zum Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft.
- 09.00 Uhr: Ankunft
- 09:30 Uhr:
Christoph Luschnat, terranets bw GmbH - Masterplan Wasserstoff BW - Wann kommt der Wasserstoff aus der Pipeline zu uns?
Isabell Knüttgen, e-mobil BW - Hochlauf der Wasserstoff-Wirtschaft in BW - Aktivitäten und Innovationen
Marco Schmid, INEC - Hochschule Pforzheim - Wasserstoff: Platzt der Traum von "Wind und Sonne schicken keine Rechnung"?
Katharina Fraune, Evonik Industries AG - Die grüne Transformation der chemischen Industrie - Ziele, Projekte und Herausforderungen
- 11:45 Uhr: Podiumsdiskussion
- 12:15 Uhr: Mittagspause (Möglichkeit zum Mensabesuch)
- 13:30 Uhr:
Manuel Andresh, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH - Decarbonization Diplomacy in Zentralasien – Internationale Zusammenarbeit zu grünem Wasserstoff
Dr. Stephan Weyand, Witzenmann GmbH - Technische Anforderungen an Wasserstoff führende Bauteile
Vanessa Roderer, EnBW AG - Aktivitäten des EnBW-Handels entlang der H2-Wertschöpfungskette
- 14:30 Uhr: Diskussion und Fragerunde
- 15:00 Uhr: Veranstaltungsende
Zur Person:
Manuel Andresh ist seit März 2023 Leiter des Büros für Wasserstoffdiplomatie in Astana. In seiner Position leitet er die Aktivitäten der GIZ im Bereich grüner Wasserstoff in Kasachstan und den anderen zentralasiatischen Ländern, d.h. H2-diplo – Decarbonization Diplomacy und das Hydrogen Project Development Programme (H2-PDP).
Bevor er das Hydrogen Diplomacy Office Astana leitete, arbeitete Herr Andresh bereits in verschiedenen anderen Positionen zu grünem Wasserstoff: Zuletzt als technischer Berater für den International Power-to-X Hub und für das Klimaschutzprogramm für die chemische Industrie (CAPCI) innerhalb der GIZ; zuvor studierte Herr Andresh Life Cycle & Sustainability an der Hochschule Pforzheim und war dann als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in mehreren Forschungsprojekten zum Thema Nachhaltigkeit im Bereich Wasserstoff/Power-to-X tätig, worüber er auch seine Dissertation verfasst hat.
Zum Vortrag “Decarbonization Diplomacy in Zentralasien – Internationale Zusammenarbeit zu grünem Wasserstoff”:
Deutschland hat vor kurzem die Importstrategie für Wasserstoff veröffentlicht und nochmals deutlich gezeigt, dass die Bundesregierung Partnerschaften zu grünem Wasserstoff aufbauen und weiter stärken möchte. Unter anderem geschieht dies über Wasserstoffdiplomatiebüros der GIZ. Der Vortrag stellt die Entwicklungszusammenarbeit unter dem Wasserstoffdiplomatiebüro Astana zu grünem Wasserstoff in Zentralasien vor, insbesondere die Potenziale, Herausforderungen und Aktivitäten.
Zur Person:
Katharina Fraune ist PR-Beraterin und Nachhaltigkeitsmanagerin. Seit 2017 ist sie bei Evonik Industries AG tätig, wo sie am Standort Rheinfelden unter anderem als Leiterin der Nachhaltigen Transformation und Leiterin der Standortkommunikation Verantwortung trägt. In diesen Rollen treibt sie die strategische Ausrichtung des Standortes im Bereich Nachhaltigkeit voran.
Zum Vortrag "Die grüne Transformation der chemischen Industrie – Ziele, Projekte und Herausforderungen":
Evonik ist eines der größten Spezialchemieunternehmen weltweit. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden. Am Beispiel des Standortes Rheinfelden wird gezeigt, wie die Konzernziele auf die einzelnen Standorte heruntergebrochen und in konkrete Projekte umgesetzt werden und welche Hürden dem Unternehmen dabei begegnen.
Zur Person:
Isabell Knüttgen ist Leiterin des Teams Wasserstofftechnologien der Landesagentur e-mobil BW, die seit 2010 im Land Baden-Württemberg als Innovationsagentur das Thema Elektromobilität mit Batterie und Wasserstoff vorantreibt. Seit 2020 wurde auch die landesweite Plattform H2BW unter Leitung von Frau Knüttgen bei der e-mobil BW angesiedelt, um die Umsetzung der Wasserstoff-Roadmap Baden-Württemberg durch Netzwerkaktivitäten, Wissenstransfer und Politikberatung zu unterstützen.
Zum Vortrag „Hochlauf der Wasserstoff-Wirtschaft in BW - Aktivitäten und Innovationen“:
Die Wasserstoff-Roadmap des Landes Baden-Württemberg hat aufgezeigt, welche Potenziale im Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft liegen. Gleichzeitig bedarf es dazu aber auch abgestimmter Aktivitäten: Die Wasserstoffversorgung per Import oder Vor-Ort Erzeugung muss genauso in den Blick genommen werden wie die Anwendungsperspektive in Industrie, Mobilität und Stromerzeugung zur Defossilisierung. Aber vor allem die Rolle baden-württembergischer Unternehmen als Technologie-Lieferant gilt es angesichts eines weltweiten Innovationswettbewerbs zielgerichtet zu entwickeln. Der Cluster Brennstoffzelle BW und die Plattform H2BW wurden vom Land bei e-mobil BW angesiedelt, um Aktivitäten optimal zu bündeln und die Wasserstoff-Roadmap erfolgreich zu unterstützen.
Zur Person:
Christoph Luschnat ist Diplom-Ökonom und hat in Hohenheim studiert. Nach dem Studium arbeitete er zunächst für verschiedene internationale Kommunikationsagenturen in Frankfurt, Hamburg und London. 2006 wechselte er in den EnBW-Konzern wo er in verschiedenen Funktionen tätig war, zuletzt im Politikbereich in Berlin. Seit 2020 leitet er nun den Bereich Energiepolitik und Wasserstoffkoordination bei terranets bw und ist in dieser Funktion Koordinator sämtlicher Wasserstoff-Aktivitäten der terranets bw.
Zum Vortrag „Masterplan Wasserstoff BW – Wann kommt der Wasserstoff aus der Pipeline zu uns?“:
Christoph Luschnat wird in seinem Vortrag diese Fragen behandeln:
- Wie sind die Wasserstoff-Transformationspläne der terranets bw und wie sind diese in das deutsche H2-Kernnetz du den european hydrogen backbone einzuordnen?
- Wann kommt der Wasserstoff in Baden-Württemberg an und über welche Routen?
- Wie sind die Wasserstoffbedarfe in Baden-Württemberg und was kann man daraus ableiten?
Zur Person:
Vanessa Roderer ist Managerin für Wasserstoff und Nachhaltigkeitsthemen bei der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW AG). Durch ihre frühere Tätigkeit verfügt sie über vertiefte Kenntnisse im Bereich der Produktnachhaltigkeit insbesondere der Ökobilanzierung. Ihren Masterabschluss hat Vanessa Roderer an der Hochschule Pforzheim im Bereich Lebenszyklus und Nachhaltigkeit erworben.
Zum Vortrag „Aktivitäten des EnBW Handels entlang der H2-Wertschöpfungskette“:
Als integrierter Energieversorger ist die EnBW beim Thema Wasserstoff entlang der gesamten Wertschöpfungskette aktiv. Dabei beschäftigt sich insbesondere der EnBW Handel mit der nationalen und internationalen Beschaffung von Wasserstoff für die Eigennutzung als auch für die Weitervermarktung. Zukünftig werden insbesondere der CO2-Fußabdruck und die Erfüllung regulatorischer Anforderungen maßgeblich den Wert des Wasserstoffs mitbestimmen.
Zur Person:
Marco Schmid hat Maschinenbau studiert und zunächst als Ingenieur im Sondermaschinenbau gearbeitet. Im Anschluss absolvierte er ein weiteres Studium im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement und -bewertung. Seit 2022 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Industrial Ecology, wo er sich intensiv mit dem industriellen Wasserstoffhochlauf beschäftigt. Seit 2024 promoviert er zudem zu diesem Thema am Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Zum Vortrag „Wasserstoff: Platzt der Traum von „Wind und Sonne schicken keine Rechnung“?":
Der Traum von kostenlos zur Verfügung stehender erneuerbarer Energie mag auf den ersten Blick berechtigt erscheinen – allerdings nur, solange die dafür notwendigen Investitions- und Infrastrukturkosten außer Acht gelassen werden. Das zeigt sich insbesondere am Beispiel der zukünftigen Wasserstoffproduktion und soll im Vortrag erörtert und in den Gesamtkontext eingeordnet werden.
Über das Symposium
Seit dem Wintersemester 2022/23 findet das Symposium Nachhaltigkeit und Resourceneffizienz einmal im Semester statt. Dieses Format hat nach über 10 Jahren die Ringvorlesung abgelöst. Die Vorträge externer Referent:innen werden im Symposium gebündelt. Das Programm des Symposiums soll neben Gastvorträgen auch Raum für Vorträge von mittlerweile im Berufsleben stehenden Absolvent:innen der beiden Bachelor- und Masterstudiengänge mit Nachhaltigkeitsfokus bieten. Außerdem sollen Studierende herausragende Ergebnisse aus Projekt- oder Abschlussarbeiten vorstellen können.
Das Symposium ist, wie auch zuvor die Ringvorlesung, Teil des Kolloquiums des B.Sc. Betriebswirtschaft/Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz (ehemals Ressourceneffizienz-Management - BREM) und ein wichtiger Impulsgeber für Studierende des M.Sc. Life Cycle & Sustainability (MLICS), für Studierende im Ethikprogramm des rtwe und für viele weitere nachhaltigkeitsinteressierte Studierende, Gäste, Mitarbeiter:innen und Professor:innen.
Wir danken dem Referat für Technik- und Wissenschaftsethik (rtwe) an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaft des Landes Baden-Württemberg für seine finanzielle Unterstützung.
Kontakt und Konzeption:
Marco Rudolf, Alejandro Arias Castillo, Marco Schmid
Prof. Dr.-Ing. Claus Lang-Koetz, Prof. Dr. Tobias Viere, Prof. Dr. Mario Schmidt