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Warum MaReK?

In Deutschland werden jährlich etwa 3 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle produziert. Sie fallen nahezu täglich in allen Haushalten an und werden regelmäßig, meist in gelben Säcken oder Tonnen, gesammelt und einer Verwertung zugeführt. Allerdings liegt der Anteil werkstofflich verwerteter Kunststoff-Verpackungsabfälle lediglich bei etwa 50%. Hier besteht Forschungs- und Entwicklungsbedarf: Wie lassen sich aus gebrauchten Kunststoff-Verpackungen hochwertige Sekundärrohstoffe herstellen? Ist es insbesondere möglich, aus gebrauchten Verpackungen erneut Verpackungen herzustellen?

Diese Fragen soll das Forschungsprojekt MaReK - „Markerbasiertes Sortier- und Recyclingsystem für Kunststoffverpackungen“ beantworten. Drei Industrieunternehmen und zwei Forschungspartner arbeiten hier an der Entwicklung eines innovativen Identifikations- und Sortiersystems für Kunststoffabfälle.

Ziele & Arbeitsinhalte

BMBF-Projekt MaReK

Das „MaReK“-Vorhaben hat eine Laufzeit vom 01.07.2017 bis zum 31.12.2020 und wird vom BMBF gefördert. Es verfolgt u.a. folgende Zielsetzungen:

  • Aufbau eines markerbasierten Sortier- und Recyclingsystems von der Verpackungsentwicklung über die Sortiertechnik bis hin zur hochwertigen werkstofflichen Verwertung.
  • Nachweis der Eignung von Fluoreszenz-Tracern für den abfallwirtschaftlichen Einsatz, insbesondere unter Nutzung der vom Projektpartner Polysecure entwickelten und patentierten TBS-Technologie.
  • Pilothafte Entwicklung und Überprüfung der TBS-Technologie für Kunststoff-Verpackungen.
  • Untersuchungen zu Innovations- und Nachhaltigkeitsaspekten der TBS-Technologie, einschließlich ökobilanzieller Betrachtungen des TBS-Einsatzes und der Entwicklung von Governance-Ansätzen.

 

Inhalte des Projektes

Grundlage des Projektes ist die vom Projektpartner Polysecure patentierte Tracer-Based-Sorting-Technologie. Mit ihr können bei der Sortierung von Kunststoffen nicht nur - wie bisher – lediglich die Hauptpolymere PE, PP, PS und PET, sondern weitere Eigenschaften unterschieden werden. Durch die Tracer-Substanzen wird dem Packmittel ein weiteres Trennmerkmal hinzugefügt, das anwendungsspezifisch genutzt werden kann, zum Beispiel für bestimmte Unterklassen der Polymere (Blasform- oder Spritzgussqualitäten) oder Verwendungsarten (z.B. Food oder Non-food-Verpackungen). Das ist sehr relevant für das Stoffstrommanagement der Leichtverpackungen in Dualen Systemen und ermöglicht damit auch hohe werkstoffliche Verwertungsquoten. Im MaReK- Projekt wird die Einbindung und Umsetzung des TBS-Ansatzes in bestehende Systeme untersucht.

Weitere Informationen zu TBS finden Sie hier.

Fluoreszierende Tracer werden in sehr geringen Mengen auf die Verpackungen aufgebracht und können bei definierter Anregung erkannt werden. (Foto: HS Pforzheim/Polysecure GmbH)

Technischer Kern des Vorhabens ist die Entwicklung und Erprobung einer Kombination aus Verpackungskennzeichnung und darauf abgestimmtem Sortierverfahren zur Gewinnung sortenreiner Kunststoffe. Geschwindigkeit, Effektivität und Wirtschaftlichkeit der Sortierung verschiedener Zusammensetzungen der Sammelfraktionen werden unter abfallwirtschaftlichen Randbedingungen untersucht.

Im Projekt wird die gesamte Wertschöpfungskette des Verpackungslebenszyklus vom Design über die Verfahrensentwicklung für Tracer-Applikation und Sortierung bis zur Rückgewinnung der Werkstoffe adressiert. Ansätze einer neuen Verpackungs-Governance werden mit den relevanten Stakeholdern ausgearbeitet und sollen neben den technischen Ergebnissen des Vorhabens als Grundlage für einen nachhaltigeren Verpackungseinsatz dienen.

Das Projekt MaReK schafft so auch eine Grundlage zur Einhaltung höherer Kunststoff-Verwertungsquoten.