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Ressourceneffiziente Herstellung von Hartmagneten aus Seltenen Erden in einem geschlossenen Materialkreislauf aus Recyclingmaterial

An der Ringvorlesung vom 4. Mai 2017 wurde das Projekt REProMag (Ressource Efficient Production of Magnets) vorgestellt. Das Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung eines Produktionsprozesses zur Herstellung von Magneten aus recycelten Seltenen Erden. Den spannenden Vortrag hielt Carlo Burkhardt, seit kurzem Professor an der Hochschule Pforzheim. Das Thema des Vortrags ist hochaktuell, da Magnete in der Technik für Elektromotoren und Windräder und momentan auch noch für viele Computerfestplatten unverzichtbar sind.

Carlo Burkhardt begann seinen Vortrag mit der Erklärung des Seltenen Erden-Problems. Er zeigte auf, dass diese auf der Rangliste der kritischen Rohstoffe ganz oben stehen. Drei davon sind in Magneten enthalten: Neodym, Dysprosium und Praseodym. Seltene Erden sind physikalisch gesehen gar nicht „selten“, jedoch sind sie knapp, denn China hat quasi eine Monopolstellung beim Abbau dieser besonderen Rohstoffe. Durch die aktuellen Entwicklungen wie die zunehmende Verbreitung der Elektromobilität und die Energiewende steigt die Nachfrage nach seltenen Erden, während China über 90% des Angebots unter seiner Kontrolle hat. In einem spannenden Filmbeitrag zeigte Herr Burkhardt auch, unter welchen Arbeitsbedingungen und mit welchen großen Umweltfolgen dort abgebaut wird. Als zweiten großen Teil des Vortrags stellte Herr Burkhardt, das europäische Forschungsprojekt REProMag vor. Dort wird daran gearbeitet, einen geschlossenen Materialkreislauf bei Magneten durch Recycling herzustellen. Professor Burkhardt stellte die den Projektpartnern entwickelte Recyclingmethode vor und erklärte mit vielen verschieden Abbildungen und Filmen das entwickelte Verfahren. Damit können Magnete aus 100% Recyclingmaterial hergestellt und somit eine gewisse Unabhängigkeit von kritischen Rohstoffen ermöglicht werden. In der abschließenden Diskussion hatten die Zuhörer wie immer die Gelegenheit Fragen zu stellen. Es wurde nachgefragt, ob genügend Mengen vorhanden sind um den Rohstoffbedarf komplett aus Recyclingmaterial zudecken und inwieweit der Schutz des aufgebauten Know Hows ein Thema ist.