Prof. Dr. rer. nat.
Kirsten Wüst
Statistik und Wirtschaftsmathematik
Kontaktdaten
Raum
W2.3.25
Kolloquiumzeit
MI 13.30 - 15.00 Uhr , Raum W2.3.25, Terminvereinbarung per Email
Telefon
(07231) 28-6357Kirsten Wüst ist Professorin für Statistik und Wirtschaftsmathematik an der Hochschule Pforzheim. Sie schloss 1998 ihr Mathematikstudium an der Universität Stuttgart mit einer Promotion in Statistik ab. Von 1998 bis 2002 war sie als Referentin im Risikocontrolling der L-Bank in Karlsruhe tätig. In der Zeit von 2002 bis 2004 wirkte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Heidelberg an der Planung und Auswertung klinischer Studien mit. Seit dem Wintersemester 2004/2005 lehrt Kirsten Wüst als Professorin an der Hochschule Pforzheim Statistik und Wirtschaftsmathematik.
Zusammen mit Hanno Beck forscht Kirsten Wüst empirisch in dem Gebiet der Verhaltensökonomie (Behavioral Economics), die versucht eine Reihe von Verhaltensanomalien deskriptiv, d.h. anhand des zu beobachtenden Verhaltens von Menschen, zu erklären. So tendieren Menschen dazu, sich zeitinkonsistent zu verhalten. Liegt eine Entscheidung zwischen zwei zu unterschiedlichen Zeitpunkten wirksamen Alternativen weit in der Zukunft, so sind sie geduldiger, als wenn diese Entscheidung zum aktuellen Zeitpunkt ansteht. Die Autoren erforschten den Effekt der Zeitinkonsistenz in der Verbindung mit dem Größeneffekt. Zeitinkonsistentes Verhalten nimmt mit der Größe des zu erhaltenden Betrags ab. Die Entscheidung erfolgt dabei überraschenderweise auch für große Beträge intuitiv, aber in entgegengesetzter Richtung als bei kleinen Beträgen.
Weitere Forschung beschäftigt sich mit dem Phänomen der Overconfidence. Studierende neigen dazu, im Hinblick auf ihre zukünftigen Leistungen bei Universitätsprüfungen zu zuversichtlich zu sein, was bei unerwartet schlechten Ergebnissen zu Demotivation führen kann. In einer Längsschnittstudie mit 441 Studierenden überschätzten sich Studierende bei Intelligenztestfragen im Durchschnitt nicht. Eine Über- oder Unterschätzung bei Intelligenztestfragen sagte jedoch eine Fehleinschätzung in den Mathematik- und Statistikprüfungen des Studiums voraus. Verschiedene Strategien, die dazu beitragen könnten, Selbstüberschätzung in der Hochschulausbildung zu reduzieren, wurden diskutiert.
Zur Erklärung der Bedingungsfaktoren für die aktuelle Zufriedenheit und die Zukunftsperspektive für Jugendliche, die in den Jahren 2006 bis 2013 siebzehn Jahre alt waren, wurde unter Verwendung des repräsentativen SOEP-Panels (DIW Berlin) ein Strukturgleichungsmodell geschätzt. Die befragten Jugendlichen gaben insgesamt eine hohe Zufriedenheit an und schätzten ihre beruflichen Zukunftsaussichten als relativ gut ein. Es konnten starke Effekte der Persönlichkeit auf das Gefühl der Jugendlichen, Kontrolle über ihr Leben zu haben, und damit auf ihre Zufriedenheit und Zukunftserwartungen ausgemacht werden.
Die Berufswünsche von Studierenden sind ein wichtiges Thema für verschiedene Interessengruppen. Zusammen mit Mirna Leko Simic der Universität Osijek verglich Kirsten Wüst mittels einer Fragebogenerhebung die Berufswünsche und Einstellungen von 478 deutschen und kroatischen Studierenden. Die identifizierten signifikanten Unterschiede zwischen Deutschen und Kroaten standen im Zusammenhang mit Unterschieden im sozioökonomischen Umfeld und kulturellen Unterschieden, die sich aus dem Hofstede-Modell ableiten ließen.
Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist ein Thema von wachsender Bedeutung. Deshalb führte Kirsten Wüst zusammen mit Véronique Goehlich und Sabine Palm im Januar 2012 eine Umfrage mit einer Stichprobe von 193 Wirtschaftsstudierenden aus China, Frankreich, Deutschland, Mexiko, Russland und der Türkei durch. Der Schwerpunkt der Studie lag in der Untersuchung des Einflusses von Nationalität und Geschlecht auf die Karriereerwartungen der Studierenden.
Gender Pay Gap , Planspiele , Saisonalitätsstrategien , Zeitinkonsistenz , Standort Indien
2017
Lehrpreis der Fakultät für Wirtschaft und Recht
2009
Forschungspreis der Hochschule Pforzheim/ Kategorie ProfessorInnen
Beitrag in Zeitschrift
CROWLEY-CYR, L., GERSHWIN, L.-A., BREMSER, K., ABRAHAM, V., MORENO MARTIN, M., CARRENO, M., WUEST, K. (2022). Jellyfish risk communications: The effect on risk perception, travel intentions and behaviour, and beach tourism destinations. Journal of Hospitality and Tourism Management, 51, 196-206. doi:10.1016/j.jhtm.2022.03.002.
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Buch/Monographie/eBook
WÜST, K. (2014). Risikomanagement - Eine Einführung mit Anwendungen in Excel (1. Auflage ed.). UVK Verlagsgesellschaft.
WÜST, K. (2006). Finanzmathematik - Vom klassischen Sparbuch zum modernen Zinsderivat (1. Auflage ed.). Wiesbaden: Gabler Verlag.
Beitrag in Buch
WÜST, K. (2012). Optimierung von Losgröße, Durchlaufzeit und Werkstattumlaufbeständen. In Klein, Andreas/ Schnell, Harald (Eds.), Der Controlling-Berater, Controlling-Instrumente in der Produktion. Haufe-Gruppe.
VOLKERT, J., WÜST, K. (2011). Early Childhood, Agency and Capability Deprivation - A Quantitative Analysis Using German Socio-Economic Panel Data. In Ortrud Leßmann, Hans-Uwe Otto und Holger Ziegler (Eds.), Closing the Capabilities Gap. Renegotiating social justice for the young (1. Auflage ed.). Barbara Budrich Publishers.
CLEFF, T., WUEST, K. (2008). Ansätze einer algorithmischen Anwendung quantitativer Verfahren zur effizienten Bedarfsprognose von Vorprodukten. Erste Ergebnisse einer empirischen Untersuchung. In Barkovic, D., Runzheimer, B. (Eds.), New Approaches to Research in Management. Grafika.
Beitrag in Tagungsband
GOEHLICH, V., WUEST, K. (2015). Gender role perceptions among female students of economics from China, Germany, Mexico, Russia and Turkey. Innovation, Entrepreneurship and Sustainable Value Chain in a Dynamic Environment, 8th Annual Conference of the EuroMed Academy of Business (pp. 900-915).
VOLKERT, J., WÜST, K. (2010). Childhood and Capability Deprivation in Germany. A quantitative analysis using German socio-economic panel data. Paper presented at the 10th Human Development and Capability Association Conference, 21. - 23. September 2010.
VOLKERT, J., WÜST, K. (2009). Early Childhood, Agency, and Capability Deprivation. A quantitative analysis using German socio-economic panel data. Paper präsentiert auf der Jahreskonferenz der Human Development and Capability Association (HDCA), 10 - 12. September 2009.
Hochschulbeiträge
BECK, H., WÜST, K. (2009). Gescheiterte Diäten, Wucherzinsen und Warteprämien: Die neue ökonomische Theorie der Zeit. Pforzheim, Deutschland.
Vortrag auf Konferenz/Fachtagung
2015
Osijek-Symposium
Deutschland
Mitglied des Organisationskommittees einer Fachveranstaltung
seit 2015
Organisation "Lange Nacht der Wissenschaft"
Deutschland
Forschungssemester
2015
Forschungssemester
Deutschland
Studiengangsleiter/in
seit 2013
Fachgebietsleiterin Quantitative Methoden
Deutschland