Pakete nachhaltiger versenden? Ja, das geht!
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Um die 4,51 Milliarden Pakete wurden 2021 in Deutschland verschickt. Dass das extreme Mengen an Müll erzeugt, kann sich wahrscheinlich Jede*r ausmalen, und dass das ebenso große Auswirkungen auf unsere Umwelt hat, sowieso. Genau diese erschreckenden Zahlen motiviert das Team des Pforzheimer Unternehmens wir.kiste.kreis, etwas zu verändern und wiederverwendbare Versandverpackungen zu etablieren. Mit einem selbst entwickelten Verpackungskonzept und einem eigenen digitalen Kreislaufsystem über die App reuse.me versuchen sie, diesem Ziel näher zu kommen.
Mit dieser Mission beschäftigten sich nun auch unsere Industrial Design Studierende im Rahmen des Stegreif-Projekts zum Semesterstart. Drei Tage haben Rudolf Siegle, der Geschäftsführer von wir.kiste.kreis, und David Lippert, Student bei uns und Produktdesigner bei wir.kiste.kreis, mit unseren Studienenden gearbeitet – mit drei unterschiedlichen Aufgabenstellungen:
1) Wie könnte eine ideale Rückgabe aussehen?
2) Wie können Abgabestellen und -orte in den öffentlichen Raum integriert werden?
3) Wie könnten extravagante, spezielle und verrückte Abgabeorte aussehen? Was könnten ihre Funktionen sein?
Sechs Konzepte sind in Gruppenarbeit entstanden:
Das Projekt RobDrop von Laura Nicolosi, Jule Hunger, Anne Schlaback, Tom Späth und Eric Wilhelm setzt Kuriere, Roboter und zusätzliche Stationen ein, um den Rückgabeprozess der Versandkartons für den Nutzer zu erleichtern. In ihrem System kann man durch das Zurückgeben der Verpackungen Punkte und Belohnungen sammeln oder stattdessen Geld an gemeinnützliche Vereine spenden.
Die Hochstapler sind Urban Furniture, das in einem modularen System aufgebaut ist. Sie sind eine Lösung, um die Abgabestationen für benutzte Verpackungskartons in das Stadtbild und das öffentliche Leben einzubinden, denn die Sitzmöglichkeiten dienen gleichzeitig als Abgabeautomat. Integriert sind dafür Schächte für die Versandverpackungen. Das Konzept ist von Filip Bozic, Fotini Bellou, Johanna Gilbert, Paula Lewandowski, Susanne Gross und Svenja.
Das Projekt Der Forst Karton zeilt noch konkreter auf den Umweltschutz ab. Die Kartons sollen Pflanzensamen enthalten, sodass der komplette Karton, sobald er abgenutzt ist, eingepflanzt werden kann. Damit soll die Custumer Journey erweitert und die Aufmerksamkeit im öffentlichen Raum geweckt werden. Das Konzept ist eine Idee von Tommy-Lee Köpplin, Julius Houy, Julius Lossoll Testorf und Tom Mesmer.
Das Team aus Noah Richter, Nahuel Eubel, Feiyang Peng, Annika Dallinger, Louis Wacker, Laura Varella Steier, Luca Hörer und Sumedha Radhakrishnan, entwirft mit BoxDrop eine neue App, die die Nutzer*innen zur Abgabe der Kartons animiert. Das System erinnert an ein Mobile Game: Nachdem man einen Versandkarton abgegeben hat, bekommt man dafür „Drop Points“, die man dann für Accessoires eines Karton Charakters in der App einlösen kann. Außerdem gibt es ein Nutzerranking mit den gesammelten Punkten, dieser ‚Wettkampf‘ spornt noch mehr zum nachhaltigen Handeln an.
Auch das Projekt Box’N’Stop macht das System zu einem Spiel; die Idee von Benedikt Kessler, Christoph Schwärzler, Edvard Lang, Jonas Steinecke, Marvin Buttau, Michalis Saridis und Nika Semikolennykh war es, die Abgabestationen in Form von Sitzmöglichkeiten an Bus-/Bahnhaltestellen in den öffentlichen Raum einzubinden. Während sie auf einen Bus oder eine Bahn warten, können sich die Passant*innen in einem Spiel, das in der reuse.me App integriert ist, batteln und Punkte für einen ‚regionalen Meilenstein‘ verdienen. Ein hoher ‚regionaler Meilenstein‘ soll dafür sorgen, dass Ziele, wie neue Droppoints und Parkverschönerungen, gefördert werden.
Bei dem Projekt Hero[Box] wird die Abgabe zum Collecting Game. Die Abgabeautomaten sind im Stil eines Versandkartons gebaut und haben Solarpaneele auf dem Dach. Bei jeder Abgabe schaltet man in der App neue ‚Boxables‘ als Collectibles mit verschiedenen Raritätsstufen als Animation frei, die man sammeln und in einem eigenen Community Netzwerk posten kann. Ein Projekt von David Senbay, Maxim F. Hahn, Levin Schön, Ekaterina Kapranova und Vince Reichenbach.