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Klassik im Hörsaal: Besonders stimmungsvoller Abschluss des Studium Generale

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Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim entführt Besucher*innen „in die Natur“

Foto: Cornelia Kamper

Das Studium Generale hat in einem besonders stimmungsvollen Höhepunkt seinen Abschluss im aktuellen Sommersemester gefunden: Bereits zum dritten Mal verwandelte das Campus Classic Concert das Audimax der Hochschule Pforzheim in einen Konzertsaal. Das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim (SWDKO) entführte die Zuhörer*innen unter dem Motto „In der Natur“ auf eine musikalische Reise und erweckte dabei die malerischen Landschaften Norwegens, die Schweizer Alpen und die idyllische Atmosphäre Südenglands musikalisch zum Leben. Trotz des EM-Spiels der deutschen Nationalmannschaft, das zeitgleich stattfand, war der Walter-Witzenmann-Saal bis auf den letzten Platz gefüllt, wobei das Publikum am Ende des Konzerts gleich doppelten Grund zum Jubeln hatte: neben der musikalischen Darbietung sorgte auch der Sieg der deutschen Mannschaft für begeisterten Applaus im Saal.

 

Unter der lebhaften Moderation von Dirigent Douglas Bostock erlebten die Besucher*innen ein Programm gespickt mit launigen Anekdoten und historischen Fakten. Zu hören waren Werke von Arthur Honegger, Edvard Grieg, Gerald Finzi, Peter Warlock und Benjamin Britten. Der erste Höhepunkt des Abends war Arthur Honeggers "pastorale d’ètè", das mit einer Zeile von Arthur Rimbaud eingeleitet wurde: „Ich habe die Morgenröte des Sommers umschlungen“. „Die Besonderheit des Werkes ist, dass die Besetzung der Bläser aus fünf einzelnen Instrumenten besteht und sie nicht, wie üblich, paarweise spielen“, erklärte Douglas die charakteristische Klangfarbe, die gedanklich in die Schweizer Alpen entführte.
 

Edward Grieg, der wohl bedeutendste Komponist Norwegens, war mit der Natur seines Heimatlandes ebenfalls sehr verbunden. Das Studium Generale Publikum lauschte beseelt dem Solo der Oboe in „Abend im Hochgebirge“, das an einen einsamen Gesang in felsigen Höhen erinnerte. Etwas heiterer wurde es in den beiden folgenden Werken des Komponisten, darunter der „Kuhreigen“ – ein Hirtenlied „mit dem die Kühe zum Melken abgeholt werden“, erzählte der Dirigent eloquent.

 

Als Retter saurer englischer Apfelsorten wurde der englische Komponist Gerald Finzi wiederrum fast bekannter als mit seiner Musik. Er zog in die Grafschaft Wiltshire, um dort rare Apfelsorten zu züchten und die Natur zu genießen. Besonders beeindruckend war für ihn zudem die Landschaft rund um den längsten Fluss Englands, die ihn zum Werk „Severn Rhapsody“ inspiriert hatte. Das SWDKO entführte die Pforzheimer*innen damit zu einer Teatime am Severn. 

 

Peter Warlocks Capriol Suite inspirierte zu Tänzen im Freien und fühlte sich durch die Einteilung in sechs Sätze - von munter bis bedächtig - nicht wie nur ein einzelnes Stück an. Mit Benjamin Brittens Sinfonietta endete schließlich die „musikalische Unterrichtsstunde“ im Hörsaal besonders imposant. „Er war ein Wunderkind wie Mozart oder Schubert und hat dieses Stück als 18-jähriger Student komponiert, das ist wirklich mehr als bemerkenswert, denn es gibt keinen einzigen Fehler, in keinem Takt“, schwärmte der Dirigent des SDWKO. Dass diese Begeisterung auch Jung und Alt teilten, bewies der nicht enden wollende Applaus.

 

Professorin Dr. Frauke Sander lud im Anschluss an das Konzert zu einem Sommerfest auf dem Campus ein und gab einen Ausblick auf den Fahrplan nach der Sommerpause. Das Studium Generale setzt das Programm im Wintersemester am 16. Oktober 2024 mit Arthur Landwehr (ehemaliger USA-Korrespondent der ARD) fort. Dieanstehenden Wahlen in Amerika werden dann zentrales Thema sein. Weitere Informationen zum Programm folgen zeitnah unter: www.studium-generale-pforzheim.de

Dirigent Douglas Bostock führte charmant durch den Abend. Foto: Cornelia Kamper