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Industrie trifft Hochschule: Ein Erfolgreiches Networking-Event zur Funkenerosion

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ITH-Funkenerosion

Dr. Pankaj Kolhe, Hochschule Pforzheim; Prof. Dr. Kai Oßwald, Hochschule Pforzheim; Joachim Seele, GF Machining Solutions Schorndorf; Roman Kerres, AGEMA Germany GmbH Straubenhardt (v.l.n.r.) (© Heike Marschner-Schulze, Hochschule Pforzheim)

Am 05. Dezember 2024 fand auf dem Campus der Hochschule Pforzheim die Veranstaltung „Industrie trifft Hochschule“ statt, die Studierende, Unternehmen und Forschungseinrichtungen zusammenbrachte, um den Austausch zwischen akademischer und industrieller Praxis zu fördern. Diese Veranstaltungsreihe der WSP Pforzheim und der Hochschule Pforzheim hat sich als Plattform etabliert, um innovative Ideen zu diskutieren, Kooperationen zu initiieren und den Studierenden wertvolle Einblicke in aktuelle Thematiken der Industrie zu geben.

Die Veranstaltung begann mit einer Begrüßung von Prof. Dr. Ulrich Heinen, dem Prodekan der Fakultät für Technik und Prof. Dr. Kai Oßwald, Experte für Fertigungstechnik an der Hochschule Pforzheim. Er betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Industrie, um den Herausforderungen der modernen Wirtschaft gerecht zu werden. „Wir müssen sicherstellen, dass unsere Studierenden nicht nur theoretisches Wissen erwerben, sondern auch praxisrelevante Fähigkeiten, die sie in der Industrie benötigen“, erklärte er.

Funkenerosion, ist ein innovatives Verfahren zur Bearbeitung von Metallen und anderen leitfähigen Materialien. Diese Technologie hat sich seit ihrer Einführung in den 1950er Jahren stetig weiterentwickelt und findet heute in vielen Industriezweigen Anwendung, von der Automobil- bis zur Luftfahrtindustrie. Trotz ihrer weitreichenden Nutzung bleibt die Funkenerosion in vielen Aspekten unkonventionell und bietet einzigartige Vorteile, die sie von traditionellen Bearbeitungsverfahren abheben.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hörten drei Vorträgen, die von Experten aus der Industrie und der Hochschule vorgetragen wurden. Das familiengeführte, mittelständische Unternehmen AGEMA Germany GmbH aus Straubenhardt ist spezialisiert auf erosives Mikrobohren und Gewindeerodieren. Mit der Hochpräzisions-Bohrerodiermaschine können Anwendungen wie Präzision- und Startlochbohrungen, Tiefloch-, Mikro- und Funktionsbohrungen sowie Gewindeerodieren umgesetzt werden. Bohrungen von 0,06 mm bis 10 mm können bei größten Aspektverhältnissen ausgeführt werden. Roman Kerres nahm die Zuhörerschaft mit in den Prozess des Hochpräzisions-Erodierens. Es sind effiziente Bohrungen auch in Hartmetallen wie Titan- oder Wolframkarbid möglich. Manche Bohrungsdurchmesser sind kleiner als ein menschliches Haar.

GF Machining Solutions aus Schorndorf, ist einer der weltweit führenden Anbieter von Komplettlösungen für Hersteller von Präzisionsteilen und -werkzeugen sowie den Formenbau. Ihr Portfolio umfasst Maschinen für u.a. Erodieren, Fräsen und der Lasermaterialbearbeitung. Joachim Seele führt das Auditorium zurück in die Geschichte des Erodierens und zeigt die Entwicklung bis heute auf.  Die neuesten Entwicklungen erlauben dank moderner Elektronik und Software eine effiziente Produktion mit hoher Präzision und geringer Randzonenschädigung.

Dr. Pankaj Kolhe von der Hochschule Pforzheim, zeigt in seinem Vortrag auf, wie die einzelne Funkenentladung beim Erodierprozess nachvollzogen werden kann. Das Forschungsprojekt wird innerhalb des branchenoffenen Förderprogramms zur Innovationsförderung der Unternehmen des Mittelstands (ZIM) durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Kooperationspartner sind die Hochschule Pforzheim und die AGEMA Germany GmbH. Es befasst sich mit der Diagnose des Erodierprozesses mit dem Ziel einen neuen elektronischen Gerator für die Pulserzeugung zu entwickeln. Die verschiedenen Entladungsformen, Leerlauf – Erodierpuls – Lichtbogen – Kurzschluss, werden klassifiziert und die Prozessverläufe im Vergleich gegenübergestellt. Darüber hinaus können die Entladungsorte der einzelnen Funken detektiert werden.


„Industrie trifft Hochschule“ war ein voller Erfolg und zeigte einmal mehr, wie wichtig der Austausch zwischen akademischer und industrieller Welt ist. Die Veranstaltung bot nicht nur wertvolle Informationen und Einblicke, sondern auch die Möglichkeit, Netzwerke zu bilden, die für die berufliche Zukunft der Studierenden von großer Bedeutung sind.

Die Hochschule Pforzheim plant bereits die nächste Auflage dieser Veranstaltung und freut sich darauf, noch mehr Unternehmen und Studierende zusammenzubringen. In einer Zeit, in der die Anforderungen an Fachkräfte ständig steigen, ist der Dialog zwischen Industrie und Hochschule unerlässlich, um die nächste Generation von Innovatoren und Führungskräften optimal auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten:

"Mechatronische Systementwicklung", am 27. März 2025

„Aktuelle Aussichten für Medizinprodukte‐Hersteller“, am 05. Juni 2025