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Studium Generale startet ins Sommersemester

Veranstaltung 24.03.2021 19:00 Uhr

Auftakt mit Stephan Grünewald - „Wie tickt Deutschland nach einem Jahr Corona?“
Diplom-Psychologe Stephan Grünewald.

Diplom-Psychologe Stephan Grünewald. Foto: rheingold institut

„Wie tickt Deutschland nach einem Jahr Corona?“ – aktueller könnte das Thema kaum sein, mit dem das Studium Generale an der Hochschule Pforzheim am Mittwoch, 24. März, zunächst ausschließlich online ins Sommersemester 2021 startet. In seinem digitalen Vortrag analysiert Stephan Grünewald, Diplom-Psychologe und Gründer des renommierten rheingold Forschungsinstituts, die Gemütslage der Deutschen nach einem Jahr Pandemie. Der Livestream beginnt um 19 Uhr und kann hierverfolgt werden. Unter demselben Link ist der Vortrag noch vier Wochen nach der Veranstaltung abrufbar.

Nach einer erfolgreichen Premiere im Wintersemester wird das Studium Generale auch im Sommersemester 2021 wieder digital und voraussichtlich – sobald es die epidemische Lage zulässt –, live erlebbar sein. „Wir hoffen sehr und freuen uns darauf, die Gäste zu den Vorträgen im April, Mai und Juni auch wieder persönlich im Audimax begrüßen zu dürfen und halten die Öffentlichkeit auf dem Laufenden, sobald das wieder möglich sein wird“, erklären die Macherinnen des Studium Generale, die Pforzheimer Professorinnen Christa Wehner und Frauke Sander.

Dass Hunderte Zuhörer die Vorträge des Klimaforschers, Professor Dr. Stefan Rahmstorf, oder des IT-Comedians, Tobias Schrödel, im Wintersemester an den heimischen Bildschirmen verfolgten, ist für Christa Wehner und Frauke Sander Beweis genug, dass die ausgewählten Themen des Studium Generale immer wieder den Nerv und das Interesse der Menschen treffen. „Die Neugier darauf, einen Blick über den Tellerrand zu werfen und für einen Abend in die unterschiedlichsten Themen einzutauchen, ist ungebrochen hoch, trotz, oder vielleicht auch gerade wegen der Corona-Pandemie“, sagt Frauke Sander. Langfristig solle und könne der Livestream zwar kein Ersatz für die beliebte Live-Veranstaltung sein, die auch vom direkten Austausch zwischen Referenten und Gästen lebt. „Doch wir freuen uns sehr, unseren Zuhörern in diesen kommunikativ eher mageren Zeiten einige spannende Vorträge anzubieten“, erklärt Christa Wehner, die, wie ihre Kollegin Frauke Sander hofft, eventuell nach Ostern Gäste und Referenten unter Einhaltung der Hygiene-Schutzmaßnahmen wieder im Audimax der Hochschule Pforzheim an der Tiefenbronner Straße 65 begrüßen zu dürfen.

Ausschließlich digital erlebbar wird der erste Vortrag des Sommersemesters von Stephan Grünewald am 24. März sein. Das Mitglied des Corona-Expertenrats der NRW-Landesregierung sieht die deutsche Pandemiebekämpfung mit ihrer Tendenz zur zaudernden Unentschiedenheit als Ausdruck unbewusster Widerstände. Bei der Analyse von Hunderten von Tiefeninterviews mit Menschen in Deutschland begegnet er zunehmend inneren Widersprüchen, kruden Denkfallen und latenten Erlösungshoffnungen. Diese seelischen Faktoren sind mit verantwortlich dafür, dass Deutschland seine Vorreiterrolle in der Pandemiebekämpfung verspielt hat. So besteht ein zentrales seelisches Dilemma im Umgang mit der Pandemie darin, dass es zwei gänzlich divergente Haltungen gibt, mit denen man dem Virus entgegentreten kann. Passiv in Form eines Lockdowns. Aktiv in Form des Einsatzes effizienter und zielgenauer Prophylaxe-Maßnahmen. Beide Haltungen haben ihre Berechtigung. Im Idealfall greifen sie ineinander und verstärken sich. In Deutschland scheinen sich beide Haltungen aber zunehmend zu behindern und zu entkräften, beobachtet Stephan Grünewald.

Weiter geht es am 21. April mit Professor Dr. Jörg Kinzig. Der Direktor des Instituts für Kriminologie an der Eberhard Karls Universität Tübingen spricht über „Die Kriminalitätsentwicklung in Deutschland: Von realen Fakten und gefühlten Wahrnehmungen“ und klärt die Frage, wie groß die Kriminalitätsfurcht hierzulande ist und ob diese Ängste berechtigt sind.

Den „Dingen“ im Internet of Things – der Zukunft des Maschinenbaus widmet sich am 19. Mai Dr. Andreas Wolf, der der Frage nachgeht, welchen Beitrag Ingenieurinnen und Ingenieure in der Wertschöpfung auch im Hinblick auf die Megatrends Digitalisierung und Nachhaltigkeit leisten werden.

Zum Abschluss des Studium Generale im Sommersemester spricht der renommierte Journalist und Autor Professor Dr. Heribert Prantl am 9. Juni: „Die Zeitung ist tot, es lebe die Zeitung – Journalismus zwischen Morgen und Grauen“ über die Transformation in einem Beruf, der heute wichtiger ist denn je.