Die deutsche Energiewende als Blaupause für Asien?
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MP Kretschmann mit Experten in Japan und Korea unterwegs
Die Energiewende muss sich auch mit Ressourceneffizienz und vor allem mit dem sparsamen Einsatz von Materialien befassen, so das Fazit von Professor Mario Schmidt in einem Vortrag, den er im Energy Dream Center in Seoul (Korea) anlässlich der Reise des Ministerpräsidenten Kretschmann nach Asien gehalten hat.
„Viele innerbetriebliche Einsparpotenziale finden wir nur, wenn wir auch die Materialströme analysieren und das Produktionssystem insgesamt betrachten“, meinte Schmidt. Neben der Verringerung der Kosten und des Materialeinsatzes seien damit auch immer Einsparungen im Energieverbrauch verbunden. Ein wichtiges Themenfeld ist dabei Recycling. Einerseits sei mit Recycling immer auch ein gewisser Energieaufwand verbunden. Deshalb sollten innerbetriebliche Kreislaufführungen maßvoll eingesetzt werden. Vermeiden von Materialströmen wäre meistens der sinnvollere Ansatz.
Andererseits werden viele Metalle, die für High-Tech-Produkte benötigt werden, kaum recycelt. Mehr als die Hälfte der chemischen Metalle haben Recyclingraten von unter einem Prozent, weltweit betrachtet. Durch unsere Wegwerfgesellschaft, gerade mit modernen Elektronikprodukten, gingen deshalb wichtige Ressourcen verloren.
Schmidt zog ein positives Fazit der Delegationsreise nach Asien: „Es war ein spannender Erfahrungsaustausch mit unseren japanischen und südkoreanischen Kollegen. In einigen Technologien, z.B. der Brennstoffzelle, strengen sie sich viel mehr an als wir, in anderen Dingen haben wir die Nase vorne, etwa beim Energiesparen. Allerdings sind wir für sie der entscheidende Testlauf für die Energiewende. Schaffen wir das, so werden wir viele Nachahmer finden.“