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Blockchain-Projekt vor dem Abschluss

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Gold als Testfall für die Verfolgung von Informationen in der Circular Economy

Das Forscherteam beim Abschlusstreffen des Blockchain-Projektes an der Hochschule Pforzheim zusammen mit den Firmenvertretern Dr. Philipp Reisert von der Firma C. Hafner (rechts) und Stefan Schiffer von der Firma egf aus Pforzheim (3.v.l.).

Ein positives Fazit haben die beteiligten Institute und Firmen am Ende des Forschungsprojektes ReDiBlock an der Hochschule Pforzheim gezogen. Bei dem vom Land Baden-Württemberg geförderten Projekt ging es vorrangig um die Frage, wie moderne Blockchain-Technologie dafür genutzt werden kann, Informationen in der Lieferkette sicher und vertrauensvoll bis zum Endkunden zu übermitteln: Wurden soziale Standards beim Abbau der Rohstoffe eingehalten? Wie sieht der Klimafußabdruck in der gesamten Kette aus? Wo stecken die Materialien, die recycelt werden sollten und wie demontiert man das Produkt am besten? Manche Informationen sollen in der Kette weitergegeben werden, andere sind für ein Unternehmen aber Geschäftsgeheimnis, zum Beispiel wer genau die Lieferanten sind. Wie funktioniert dieser Spagat in der Praxis?

Die Lösung liegt in der Blockchain-Technologie, die vielen von den Bitcoins bekannt ist. Hier gibt es Lösungskonzepte, die auf die jeweilige Fragestellung maßgeschneidert werden können und deutlich weniger Energie verbrauchen als das Schürfen von Bitcoins. Die Blockchain-Technologie wird deshalb bei dem sogenannten Produktpass, der im Rahmen der europäischen Ökodesign-Richtlinie gefordert wird, eine wichtige Rolle spielen. An dem Projekt haben das Institut für Industrial Ecology unter Leitung von Professor Mario Schmidt zusammen mit dem Institut für Angewandte Informatik und Formale Beschreibungsverfahren (AIFB) und Professor Ali Sunyaev vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT), dem Thinktank Industrielle Ressourcenstrategien und der Firma ipoint-Systems aus Reutlingen mitgewirkt. Als Fallbeispiel waren Vertreter der Edelmetallbranche eingebunden, darunter die Firma C. Hafner aus Pforzheim.

„Die Verfolgung der Lieferkette von Gold ist eine besondere Herausforderung, denn hier spielt der Klimafußabdruck und die Herkunft des Materials eine sehr große Rolle. Das Ziel ist es, die Verwendung von Altgold für das Recycling eindeutig nachzuweisen, denn das ist die klimafreundlichste Art, Gold einzusetzen“, meinte Professor Mario Schmidt. Gold sei ein interessantes Anwendungsbeispiel für die Blockchain, weil hier das Recycling aufgrund des hohen Geldwertes des Materials selbstverständlich ist. Gold sei somit ein Paradebeispiel, aber auch ein wichtiger Testfall für eine Circular Economy, fasste Schmidt das Ergebnis zusammen. Im Spätsommer sollen die Ergebnisse einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt werden.