Energieverbräuchen bei Lackieranlagen auf der Spur
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Dr. Claus Lang-Koetz referierte beim Ressourceneffizienz-Kolloquium
Bei der dritten Kolloquiumsveranstaltung in diesem Semester gewährte Herr Lang-Koetz von der Eisenmann AG Einblicke in die Tätigkeiten eines Anlagenbauers, der im B2B-Bereich agiert. Als Koordinator für Forschungs- und Entwicklungsprojekte berichtete er dem Publikum speziell über Lackier- und Trocknungsprozesse in der Automobilindustrie, die für 35 bis 50 Prozent des Energieverbrauchs in der Automobilproduktion verantwortlich sind.
Neben optischen Argumenten bestehen vor allem technische Gründe wie der Korrosionsschutz, um Karosserie zu lackieren. Die Lackschicht, die in mehreren Schichten über Tauch- und Spritzprozesse aufgetragen wird, ist am Ende zwar lediglich 0,1 bis 0,15 mm dick, allerdings würden gerade bei Spritzprozessen bis zu 50 Prozent als Lackiernebel verloren gehen. So ist es insbesondere dieser, aufwendig und teuer zu entsorgende Overspray, der Eisenmann hier umtreibt. Neben dem kontrollierten Lackauftrag befasst man sich bei Eisenmann mit verschiedenen Abscheidetechniken. Über eine Kreislaufführung des Luftstroms lässt sich beispielsweise eine maßgebliche Reduktion der Abluftmenge erzielen. E-Scrub und E-Cube wurden als zwei moderne und effiziente Abscheidetechniken der Eisenmann AG vorgestellt. Mit E-Cube lässt sich der Lacknebel ganz ohne Chemie oder Wasser aus der Luft abscheiden. Aber es wird nicht nur vom Ende her gedacht. Auch innerhalb der Trockner gäbe es Verbesserungspotenzial. Im Projekt Green Carbody, an dem die Eisenmann AG neben rund 60 anderen Firmen beteiligt ist, wurde bspw. der skidlose Transport erforscht. Derzeit werden die frisch lackierten Karosserien auf sog. Skids durch den Trockner geführt, was zur Folge hat, dass diese bei jedem Transportvorgang abkühlen und wieder unnötig mit aufgeheizt werden müssen.
Doch wie motiviert die Eisenmann AG ihre Mitarbeiter zu Innovationen? Zwar beginnen Innovationen stets mit einer guten Idee, aber, mit Verweis auf Thomas Edison, entstehen diese nicht einfach so, denn nur ein Prozent sind Inspiration und 99 Prozent hingegen Transpiration. Hier setzt Eisenmann auf Innovationswettbewerbe und Preise. Wichtig seien aber auch Projektteams, eine entsprechende Unternehmenskultur oder auch soziale Aspekte, d.h. die Mitarbeiter müssten sich auch verstehen.
In der abschließenden Diskussion wurde bspw. auch deutlich, dass zwar vor allem das Energiethema behandelt wird, aber auch Materialverbräuche wichtig seien. Gerade in Lackierereien spielen Wasserverbräuche und teure Lacke eine Rolle.