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Nachhaltigkeit schlägt Massenkonsum

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Wir wollen faire Mode! Immer mehr Konsumenten achten beim Einkauf von Kleidung auf die Bedingungen bei der Herstellung. Auch Designer sind gefordert, bereits im Entwurf von Kollektionen auf Nachhaltigkeit zu achten. Der Studiengang Mode an der Hochschule Pforzheim entwicklelt Projekte dieser Art. Auf der Messe „Fair Handeln“ vom 5. bis 8. April 2018 in Stuttgart ist der Studiengang Teil des Projektes „Future Fashion“, einer Initiative des Landes Baden-Württemberg. In einem Workshop konnten Messebesucher abgelegte T-Shirts mit Hilfe der jungen Designer aufarbeiten und so neue Lieblingsstücke kreieren. 

Billigklamotten, Ausbeutung und umweltschädliche Produktion sind seit Jahren Schlagworte, die in der Mode-Branche fallen. Dem entgegen wirkt slow fashion: Sie steht im Gegensatz zur schnelllebigen Massenware. Die Textilien sind fair gehandelt und die Produktion ist sauber.  Auch im Pforzheimer Studiengang Mode beschäftigen sich Studierende seit einigen Jahren mit dieser Thematik. „Die Sensibilität der Kunden wird größer und es ist wichtig, dieses Zukunftsthema zum Teil der Ausbildung eines Mode-Designers zu machen“, sagt Mode-Professorin Claudia Throm. Bereits vor zwei Jahren startete das Modelabel „3 Freunde“ eine Kooperation mit den angehenden Designern. Die Konstanzer vertreiben ökologisch hergestellte und fair produzierte T-Shirts. Seit dem Jahr 2012 fertigen sie in ihrer eigenen zertifizierten Näherei in Indien. Ziel der Hochschulkooperation war es, die bestehende Kollektion unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit zu überarbeiten und sinnvoll um einige Styles zu ergänzen. „Um möglichst wenig Abfall zu produzieren, ist es wichtig, schon im Schnitt darauf zu achten, das gesamte Material zu verwenden“, sagt Claudia Throm. Zudem wollte das Label gemeinsam mit den Studierenden ein Konzept zum Recycling anfallender Produktionsabfälle erarbeiten. Aus Stoff-Abfällen wurden neue textile Flächen erzeugt und diese anschließend zu T-Shirts verarbeitet.

Zwei Studierende erhielten ein Stipendium von ASApreneurs, das junge Akteure unterstützt, die sich gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung einsetzen. Mit dieser Unterstützung reisten Eva Röber und Theo Ferreira Gomes nach Indien. Die 25-Jährige setzt auch privat auf langlebige Kleidung und will den Massenkonsum nicht unterstützen. „Als Konsumenten haben wir eine Verantwortung gegenüber den Menschen, die unsere Kleidung produzieren.“ In Indien konnte sie sich selbst einen Eindruck von guten Arbeitsbedingungen bei „Mila Fair Trade Clothing“ verschaffen. Laura Keller aus dem sechsten Semester arbeitet bereits am nächsten Projekt mit Indien. Gemeinsam mit dem Label „3 Freunde“ und Mirjam Bertsch, einer Studierenden aus dem Fachbereich Wirtschaft, wird sie den ersten ökologisch und fair produzierten Parka entwickeln.

Auf der Stuttgarter Messe „Fair handeln“ sind die Studentinnen und ihre Professorin Claudia Throm Teil des Auftritts von „Future Fashion“, einer neuen Initiative der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ). Sie setzt sich für einen bewussten und nachhaltigen Textil- und Modekonsum in Baden-Württemberg ein. Der Bereich Future Fashion zeigt, dass nachhaltig produzierte Mode modern, schick und trendbewusst ist. Der Studiengang Mode der Hochschule Pforzheim ist Partner und Mitglied des Freundeskreises von „Future Fashion“ der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg. 

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