Studierende entwickeln intelligente Fahrzeugtüren mit Stopp-Funktion
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Ein unbedachter Moment, eine zu enge Parklücke, ein zu schwungvolles Öffnen und der Schaden ist da: Nicht selten verursachen wir mit unserer Autotür Schrammen – zum Beispiel an neben uns parkenden Fahrzeugen. Dieser Problematik wollen Studierende der Hochschule Pforzheim nun ein Ende setzen. Nick Bonnet, Daniel Grabowski, Deniz Can Halavart und Olcay Gürleyen studieren an der Fakultät für Technik im Bachelorstudiengang „Maschinenbau / Produktionstechnik und -management“. Im Rahmen ihrer Projektarbeit „Entwicklung intelligenter Fahrzeugtüren, welche Gefahren selbstständig erkennen und durch Blockieren der Autotür verhindern“ integrierten sie unter anderem insgesamt zwölf Ultraschall- und Radarsensoren in den vier Türen eines Autos. „Die Studierenden haben einen Türstoppmechanismus und die dazugehörige Kommunikation mit den eingesetzten Sensoren erarbeitet. Dieser Mechanismus besteht aus einem speziell konstruierten Fangband, das im Zusammenspiel mit einem Hubmagnet ein schnelles und zuverlässiges Stoppen der Autotür garantiert“, gibt Professor Dr. rer. nat. Jürgen Bauer, der die Projektarbeit wissenschaftlich betreute, einen vereinfachten Einblick in eine komplexe Entwicklung.
„Das Erfassen von Gegenständen wäre grundsätzlich auch mit einer Kamera beziehungsweise mittels Bilderkennung möglich. Unsere Radarsystematik hat dem gegenüber aber den großen Vorteil, dass die Erkennung von Verkehrsteilnehmern bei allen Wetterbedingungen frühzeitig gewährleistet wird und, dass Verschmutzung die Funktion nicht negativ beeinflusst“, so die Studierenden. Durch den einfach wirkenden Hubmagnet wird die Tür schnell und zuverlässig gestoppt und beim Freigeben der Tür wird durch die gespannte Feder keine weitere Energie benötigt. „Das Fangband hat mit seinen Erhöhungen in Rampenform den bedeutenden Vorteil, dass die Tür nur in die benötigte Richtung gesperrt wird und in der freien Bewegungsrichtung uneingeschränkt benutzt werden kann.“ Perspektivisch könne man noch weitere Gefahren minimieren, beispielsweise das Einklemmen von Körperteilen in der Autotür: „Tatsächlich integriert haben wir es zwar noch nicht, aber ein optisch nicht sichtbares Microbending-Band wäre hier eine gute Lösung“, sagen die angehenden Ingenieure.
Leichtbau, Fahrzeugtechnik und -mechatronik, angewandtes Qualitätsmanagement, Bauteiloptimierung mit Finite-Elemente-Simulation, Maschinendynamik, elektrische Antriebe, Programmieren, Lasermaterialbearbeitung, Kunststoff- oder Stanztechnik, nachhaltige Produktentwicklung und Produktion, Materialwirtschaft und Fabrikplanung – der Blick ins Maschinenbau-Curriculum ist so vielseitig wie die beruflichen Möglichkeiten, die den Studierenden offenstehen. Im Fachbereich Maschinenbau an der Pforzheimer Fakultät studieren mehr als 400 Studierende in den beiden Bachelorstudiengängen „Maschinenbau / Produktentwicklung“ und „Maschinenbau / Produktionstechnik und -management“ sowie im Masterstudiengang „Produktentwicklung“. Im Fokus des anwendungsbezogenen Studiums stehen die Kernprozesse jedes produzierenden Unternehmens: Produktentwicklung und Produktionsprozess. Im Rahmen realitätsnaher Projektstudien erarbeiten Studierende aller Semester in kleinen Teams selbstständig vollständige Prozessketten: von der Produktidee über Konstruktion und Fertigung bis hin zur Markteinführung. Die Studierenden lernen zunächst Geräte, Baugruppen und Maschinenelemente konstruktiv und produktionstechnisch zu analysieren. Im weiteren Verlauf des Studiums folgen eigene Entwicklungs- und Konstruktionsarbeiten, abschließend komplexe Fallstudien zur Produktentwicklung, Produktionsplanung oder Systementwicklungen. Maschinenbauingenieure sind in allen Bereichen der Forschung, Projektierung, Planung, Entwicklung, Konstruktion und Produktion sowie im Consulting, der Montage und Inbetriebnahme von Maschinen und ganzen Produktionsanlagen tätig. Absolventinnen und Absolventen arbeiten in unterschiedlichsten Branchen wie der Medizintechnik, der Konsumgüter-, der Automobil- und der Zulieferindustrie oder bei Werkzeugmaschinenherstellern.