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Start-up-Gründer für Familien-Organisation in Vorlesung Strategisches Management

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Home-Office ist der Trend des Jahres. Immer mehr Menschen arbeiten von Zuhause. Gleichzeitig belegt das Statistische Bundesamt, dass zunehmend beide Elternteile – insbesondere mit jungen Kindern – arbeiten.

„Momentan ist Zuhause sehr viel los: Arbeit und Familie treffen ungebremst aufeinander – und das führt zu vielen Konflikten“, sagt Christian Eineder.

Was das Arbeiten im Home-Office für berufstätige Eltern bedeutet, welche Chancen sich daraus für Unternehmensgründungen ergeben und wie man diese in ein Strategie-Konzept in der Praxis einbetten kann, erfuhren Studierende des 6. Semesters durch den Gastbeitrag des Gründers.

Eineder und seine Ehefrau kennen die Gemengelage ihrer Zielgruppe, denn beide haben ein intensives Arbeitsleben. „Meine Frau ist Managerin in einem Internationalem Großunternehmen und ich war mehrere Jahre Geschäftsführer im Mittelstand. Mit der Zeit wurde uns aber immer klarer, dass wir aufpassen müssen, dass wir nicht das Wesentliche aus den Augen verlieren: Unsere Kinder. Deshalb haben wir unser berufliches Methodenwissen aus dem Bereich der agilen Projektplanung und -steuerung liebevoll und spielerisch für die Familie weiterentwickelt und easyfaM.com gegründet. Unser gefördertes Eltern- und Familienprogramm soll anderen Familien dabei helfen, eine harmonische, selbständig organisierte Familie trotz Berufsbelastung zu ermöglichen“.

easyfaM konzentriert sich auf Familien mit Kindern. Das Angebot ist einfach, aber wirksam. Eines der Hauptprodukte des Unternehmens ist das easyfaM Taskboard – ein visualisiertes, magnetisches KanBan Board gemischt mit der Scrum-Methode und wie ein Familienspiel in Form und Funktion aufbereitet. Begleitet wird die Nutzung durch das Online-Trainingsportal mit Tutorials und Methodenkarten zu den größten Herausforderungen um Familien- und Berufsalltag. 

„Dezentralität von Familienorganisation und die damit verbundene Steigerung der Eigen-Motivation sind die zentralen Elemente unseres Angebotes. Gerade bei berufstätigen Müttern erkennen wir oft, dass der „lange Schatten“ ellenlanger To-Do-Listen die Frauen ständig begleitet. Wer immer nur abarbeiten und versucht, die zentrale Steuerung einer Familie zu sein, ermüdet schnell und brennt aus; nicht nur emotional, sondern auch körperlich. Und genau das wollen wir durch die Umkehrung der Familienorganisation mit Hilfe unserer Family Boards und Methoden verhindern - und ganz nebenbei modernste Kompetenzen spielerisch vermitteln, die uns alle auch im Berufsleben besser machen.“

Der Erfolg gibt den Gründern Recht. Bereits im ersten Jahr konnten zentrale strategische Partner im Bereich von Krankenversicherung und auf Seiten der Arbeitgeber gefunden werden.

Die Studierenden des Kurses Strategisches Management erfuhren von dem Start-up-Gründer Eineder, was es für eine erfolgreiche Unternehmensgründung braucht: „Hinreichendes Startkapital, ein Sicherheitseinkommen durch den Ehepartner und das Testen und ständige Verbessern. Das sind unsere Erfolgsbausteine. Gründer-Strategie ist deshalb nicht zentimeterdicke Pläne schreiben, sondern loslegen und sich iterativ dem Durchbruch nähern – am besten macht man das, wenn man noch jung ist!“.

Das Expertengespräch mit Christian Eineder war Teil der Vorlesung „Strategisches Management“ von Professor Dr. Kai Alexander Saldsieder.