Neu bei uns: Professor Dr. Gerhard Buurman
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Professor Dr. Gerhard Buurman ist neu an die Fakultät für Gestaltung der Hochschule Pforzheim berufen worden. Seit Beginn des Wintersemesters lehrt der gebürtige Hamburger im neuen Master-Studiengang „Design & Future Making“. Gemeinsam mit Studiengangleiterin Professorin Christine Lüdeke wird er das jüngste Pforzheimer Design-Pflänzchen zum Blühen bringen. Darin ist er geübt: An der Zürcher Hochschule der Künste hat Buurman bereits zwei Studiengänge initiiert und mit Leben gefüllt.
Als Gießereimodellbauer begann die berufliche Laufbahn des heute 56-Jährigen. „Lange ist das her, aber es hat mein Denken und Handeln immer beeinflusst.“ Nach der Ausbildung studierte er Industrial Design in Essen – aber auch Philosophie und Soziologie. Eine Promotion lag auf der Hand, Anfang der 1990er-Jahre erforschte er Online-Technologien im Automobildesign. „Schon während meiner Ausbildung habe ich bemerkt, dass immer mehr Gestaltungsaspekte eines Produktes in das Digitale übergehen. Auch der Entwurfsprozess und die Kommunikation der Entwickler veränderten sich damals grundlegend.“
In Linz startete er 1998 seine Hochschullaufbahn als Assistent der Meisterklasse Industrial Design und als Gastprofessor für Interaktive Medien. 1999 erhielt er den Ruf nach Zürich, wo es bei der Professur für Industrial Design nicht bleiben sollte. 1999 gründete er den Studienbereich Interaction Design, vier Jahre später das Fach Game Design, zudem leitete er ab 2011 die Designforschung. Sehr digital klingt der Schwerpunkt des Wahl-Konstanzers, aber er weiß: „Digital Natives hin oder her – Menschen haben eine große Sehnsucht nach dem Analogen.“
Im neuen Pforzheimer Studiengang „Design & Future Making“ lehrt er die digitalen Bereiche. „Zukunft machen – das ist ein schönes Wortspiel. Wer macht hier wen? Es muss uns wichtig sein, dass aus den Digital Natives keine ‚Digital Naives’ werden.“ Als Designer weiß er: „Unsere vordringlichste Aufgabe besteht ja darin, Technisierungsprozesse für Menschen ganzheitlich erfahrbar und verstehbar zu machen.“ Auch das ist für ihn Rückbesinnung auf das Analoge, mit Menschen zusammenzuarbeiten. Die Studierenden sind es auch, die ihn an der Lehre reizen: „Die Arbeit mit der nächsten Designer-Generation stimmt mich neugierig und enthusiastisch“, freut er sich. Und wenn diese beendet ist, macht er kybernetische Kunst und Musik – analog und digital, wie immer.