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Maschinenbau: Praxisnah auch während der Pandemie

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Dejan Semeunic studiert im Bachelorstudiengang „Maschinenbau/ Produktentwicklung“ an der Fakultät für Technik.

Fakultät für Technik ermöglicht Laborveranstaltungen und Arbeiten in Werkstätten

 

Dejan Semeunic studiert im Bachelorstudiengang „Maschinenbau/ Produktentwicklung“ an der Fakultät für Technik der Hochschule Pforzheim. Der 25-Jährige hatte sich damals bewusst für ein Studium an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften entschieden, „weil ich mir neben theoretischem Wissen auch praktische Fähigkeiten aneignen wollte. Selbst in den vergangenen Monaten, wo Corona uns alle herausgefordert hat, ging der Praxisbezug im Studium nicht verloren“, so der angehende Maschinenbau-Ingenieur. Dafür, dass er und seine Kommilitoninnen und Kommilitonen auch während der Pandemie-bedingten Einschränkungen die Nähe zum Campus sowie die Freude am praktischen Tun und Verstehen nicht verlieren, haben Professoren- und Mitarbeiterschaft sich in den außergewöhnlichen letzten Semestern eingesetzt: „Die Werkstatt war durchgängig geöffnet und für Studierende zugänglich und nutzbar. Im Einklang mit den Vorgaben des Ministeriums haben wir alles, was uns möglich war, auch für die Studierenden möglich gemacht“, blickt Hubertus Malthaner auf die vergangenen Monate zurück, in denen der Lehrbetrieb der Hochschule immer wieder flexibel an die jeweils geltenden Hygienevorschriften und Kontaktbeschränkungen angepasst wurde. Seit 2014 ist Hubertus Malthaner Leiter der Maschinenbau-Werkstatt auf dem Campus entlang der Tiefenbronner Straße: Hier, an den Werkbänken, können die Studierenden im Rahmen von Projekt- oder Abschlussarbeiten all das realisieren, was ihnen im Hörsaal an fachlichem Wissen vermittelt wurde. „Im Normalbetrieb stehen die Werkstatt-Türen allen offen. In den vergangenen Monaten mussten wir uns und die Studierenden sich untereinander intensiver absprechen, um zu gewährleisten, dass sich immer nur so viele Leute hier aufhalten wie erlaubt. So entstanden natürlich manchmal Wartezeiten, aber im Großen und Ganzen hat es gut funktioniert“, so Hubertus Malthaner.

Nicht nur die Werkstätten – an der Fakultät für Technik gibt es neben der Maschinenbau-, auch die Elektronik- sowie die Mechatronik-Werkstatt –, auch die Laborveranstaltungen wurden für die Studierenden, wann immer die Einschränkungen dies erlaubten, geöffnet: „Viele unserer Vorlesungen werden durch Laborangebote auf dem Campus ergänzt. Das praktische Arbeiten in Ergänzung zur digitalen Lehre weiterhin zu realisieren, war uns ein großes Anliegen. Unsere Motivation, hier flexible Lösungen zu schaffen, hat sich gelohnt“, so Professor Jürgen Wrede, Prodekan für den Bereich Maschinenbau: Praktisch alle Labore im Maschinenbau konnten mit kleineren Gruppengrößen und unter Beachtung der Hygienemaßnahmen den Studienbetrieb fortsetzen. „Vorlesungen lassen sich leichter virtualisieren, aber eine CNC-Fräsmaschine nicht real, sondern nur im Video zu sehen – das ist nicht praxistauglich“, so Jürgen Wrede. In den Laboren soll das theoretische Wissen durch praktische Versuche und „selbst Hand anlegen“ ergänzt und vertieft werden: „Zum Beispiel werden von metallischen Proben Schliffbilder angefertigt, die dann unter dem Mikroskop bewertet werden. Zugproben aus verschiedenen Materialien werden an der Zugprüfmaschine auf Festigkeit getestet – oder eine Getriebekonstruktion im Computer Aided Design erstellt und begutachtet.“

Leichtbau, Fahrzeugtechnik und -mechatronik, Angewandtes Qualitätsmanagement, Bauteiloptimierung mit Finite Elemente-Simulation, Maschinendynamik, Elektrische Antriebe, Programmieren, Lasermaterialbearbeitung, Kunststoff- oder Stanztechnik, Nachhaltige Produktentwicklung und Produktion, Materialwirtschaft und Fabrikplanung – der Blick ins Maschinenbau-Curriculum ist so vielseitig wie die beruflichen Möglichkeiten, die den Studierenden offenstehen. „Unsere Studiengänge, zwei Bachelor-Angebote sowie ein vertiefendes Masterprogramm, orientieren sich an den industriellen Kernprozessen von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt“, so Jürgen Wrede. Diese Lehrinhalte, so das Pforzheimer Alleinstellungsmerkmal, werden den Studierenden nicht nur durch Vorlesungen im Hörsaal, in Laboren und Workshops, sondern in Form von eigenständig zu erstellenden und intensiv betreuten Projektarbeiten vermittelt. Im ersten Semester stellen die Studierenden sich in kleinen Gruppen im gegenseitigen Wettbewerb einer gemeinsamen Aufgabenstellung. Kreativität und Teamarbeit stehen dabei im Vordergrund. Im zweiten Semester folgt eine individuell betreute Konstruktionsaufgabe, im dritten und vierten Semester werden komplexe Themen, oft in Zusammenarbeit mit der Industrie oder internen Forschungsprojekten, bearbeitet. Das sechste Maschinenbau-Semester steht besonders im Zeichen der Hochschulstrategie „Führend durch Perspektivenwechsel“: Hier erfolgt eine interdisziplinäre Projektarbeit, oft in Kooperation mit anderen Fachrichtungen. „Wir setzen durchgehend auf Projektarbeit, da diese Form der Aufgabenbewältigung – Einzel- und Teamarbeit im Wechsel, Konzeption, Präsentation, Dokumentation – unsere Absolventen in ihrem späteren Berufsalltag erwartet.“ Als weiteres Highlight vermitteln Produktentwicklungs- oder Produktionsseminar im sechsten Semester vor der anschließenden Abschlussarbeit möglichst realitätsnah die industrielle Praxis: „Unsere Studierenden haben hier beispielsweise schon anspruchsvolle Produkte wie ein künstliches Herz entwickelt oder eine komplette Produktionsplanung optimiert."