Kerim Karakurt erhält Design Educates Award
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Durch die Corona-Pandemie hat sich das Leben in Beruf und Familie weiter digitalisiert. Eltern haben Video-Konferenzen und Kinder Online-Unterricht. Für Eltern wird es immer wichtiger, die digitalen Aktivitäten ihres Kindes im Blick zu behalten. Kerim Karakurt, Industrial Design-Student an der Hochschule Pforzheim, entwickelte deshalb das Konzept „Kikomo – Die digitale Zeit“. Dafür erhielt er den Design Educates Award 2021 in Gold in der Kategorie Product Design.
Wie bringt man Kindern einen besseren und aufmerksamen Umgang mit den Medien bei, fragte sich Kerim Karakurt bei seinem Semesterprojekt im vergangenen Winter. „Am besten, indem man sie selbstständig und eigenverantwortlich mitentscheiden lässt“, sagt der 25-Jährige. Dafür hat er ein Konzept für eine Uhr und eine dazugehörige App entwickelt. Das Kind trägt die Uhr, die App wird auf den Smartphones der Eltern und des Kindes installiert. Über Bluetooth ist die Uhr mit dem Handy des Kindes verbunden und zeigt über die App die Bildschirmzeit und weitere Features an. Die Eltern können in den Einstellungen die verfügbare Bildschirmzeit festlegen und besondere Apps oder Spiele auf eine Liste setzen. Die Online-Zeit wird auf der Uhr als Balken dargestellt; ist die Zeit abgelaufen, können die Medien nicht mehr genutzt werden. „Kinder haben damit die Chance, ihre Online-Zeit selbst einzuteilen und bekommen ein Bewusstsein dafür, wie lange sie online sind.“ Dass die Zeit auf der Uhr angezeigt wird und nicht auf dem Handy oder dem Tablet ist eine bewusste Entscheidung des Studenten: Es lenkt immer wieder den Blick ab vom Bildschirm.
Die Idee zu dem Projekt kam durch die Berichte von Arbeitskollegen. „Unter dem Hashtag #coronaeltern kann man sich einen kleinen Eindruck verschaffen, wie schwierig es für Eltern ist, Home Office und Home Schooling unter einen Hut zu bringen.“ Kinder nutzen die digitalen Medien und verlieren sich darin, ohne dass ihre Eltern es mitbekommen. Der Bildungsbarometer vom September 2020 des Instituts für Wirtschaftsforschung ifo belegte seine Annahme, dass Kinder immer mehr in die digitale Welt abtauchen. Kikomo ist Swahili und bedeutet „Grenze“ und „Kontrolle“. Das Konzept kann Eltern und Kindern dabei helfen, ihre Zeit im Netz zu kontrollieren und eigenständig damit umzugehen, ohne den Kindern das Gefühl von Überwachung zu vermitteln.
Die Design Education Awards würdigen und fördern weltweit die besten Ideen und Umsetzungen von Architektur und Design, die Bildung unterstützen. Die Jury sucht nach einem zusätzlichen Nutzen – nach Extras, die über die allgegenwärtigen Auswirkungen von Design und Architektur hinaus einen nachhaltigen Einfluss im Bildungswesen haben. Ausgelobt werden die Design Educates Awards von der gemeinnützigen Laka Foundation in Polen.
Renderings: Kerim Karakurt, Porträt: Charlotte Fuchs
Pressekontakt: birgit.meyer(at)hs-pforzheim(dot)de, Tel: +49 (7231) 28-6718