Flugzeugrecycling als anthropogenes Rohstofflager
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Am 30. März 2017 berichtete Dr. Sebastian Jeanvré von Cronimet über die Umsetzung eines Flugzeugrecycling in der Praxis
In einem spannenden Vortrag wurde zunächst das Potenzial des Flugzeugrecycling aufgezeigt: mehrere zehntausend Tonnen verwertbarer Flugzeugschrott fallen pro Jahr an, darunter viel Aluminium, aber auch Stahl, Titan und Verbundmaterialien. Ein wesentlicher Treiber ist, welcher Preis für die rückgewonnenen Materialien erzielt werden kann. Kostenfaktoren sind der nicht zu unterschätzende Aufwand für die Demontage von Flugzeugen.
Dr. Jeanvré stellte dar, welche Abläufe nötig sind, um ein Flugzeug zu demontieren. Hier konnte er anschaulich mit Fotos zeigen, wie das Objekt trocken gelegt, Schadstoffe entfernt und schließlich demontiert und vorzerkleinert wird. Die Zuschauer waren fasziniert von seinen Berichten über das Zerschneiden eines kompletten Flugzeugrumpfs oder der Demontage eines 72 Tonnen schweren Airbus A310.
Der zweite Teil des Vortrags beschäftigte sich mit der System- und Technologieentwicklung für Triebwerks- und Fahrwerksrecycling von Flugzeugen in Baden-Württemberg. Interessant war hierbei insbesondere, welcher Aufwand für eine nachweislich dokumentierte Unbrauchbarmachung getrieben werden muss. Das ist so wichtig, damit nicht mehr funktionsfähige Altteile nicht unbeachtet als Gebrauchtteile in Flugzeugen eingesetzt werden. Dieses Projekt wurde als Leuchtturmprojekt im Projekt „100 Betriebe für Ressourceneffizienz“ des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet (an dem das INEC der Hochschule Pforzheim federführend mitarbeitet).
Informationen zu weiteren Ringvorlesungen im Sommersemester 2017!