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Energieeffizienz im tunesischen Phosphatabbau

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Die Hochschule Pforzheim und die tunesische Companie de Phosphate de Gafsa (CPG) haben eine Kooperation zur Steigerung der Ressourceneffizienz beim Phosphatabbau auf den Weg gebracht. Ziel der Zusammenarbeit ist es den Abbau der wertvollen natürlichen Ressource mit weniger Energieeinsatz abzuwickeln und generell umweltverträglicher zu gestalten.

Phosphat ist ein nicht erneuerbarer Rohstoff, der für die Nahrungsmittelerzeugung und die Aufrechterhaltung jeglicher Lebensformen auf der Erde unerlässlich ist. Es ist darüber hinaus ebenso notwendig für die industrielle Fertigung von Flammschutzmitteln oder der Produktion von Lithium-Ionen-Batterien, die beispielsweise für Elektroautos verwendet werden. Der Abbau von Phosphat spielt sich hauptsächlich in nordafrikanischen Ländern ab. Für produzierende Nationen der ganzen Welt hat der Phosphatabbau deshalb eine große ökonomische und soziale Bedeutung. Europa importiert beispielweise etwa 93 % seines Phosphatbedarfs.

Ende November des vergangenen Jahres besuchte eine Delegation der Hochschule Pforzheim, bestehend aus den Professoren Jörg Woidasky und Guy Fournier sowie der Doktorandin Roukaya Issaoui den tunesischen Partner. Alle drei forschen, lehren und arbeiten im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen. Bei diesem Treffen mit dem Leiter der CPG-Abteilung für Forschung, Entwicklung und Innovation, Ghozlane Labidi, und seinem Team, wurden die Rahmenbedingungen für eine wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Industrial Ecology (INEC) der Hochschule Pforzheim und der Companie de Phosphate de Gafsa, einem der größten Phosphatabbau-Unternehmen der Welt, geschaffen. Das INEC legt seinen Forschungsschwerpunkt auf die Analyse von Material- und Energieflüssen, sowie auf die Entwicklung von innovativen Ansätzen um industrielle Systeme an bestehende natürliche Ökosysteme anzupassen.

Das Forschungsinteresse an der Energieeffizienzsteigerung im Phosphatabbau ist Teil der Doktorarbeit von Roukaya Issaoui, die selbst tunesische Wurzeln hat. Sie wirkt im INEC-Projekt ENRES (Energy and Ressources Efficiency) mit, das in Kooperation mit dem Karlsruhe Institute of Technology (KIT) durchgeführt wird. Ihre Doktorarbeit wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert. 

Das Team der tunesischen CPG führte die Pforzheimer Delegation durch eine Phosphat-Abbaustätte, die Aufbereitungsanlage und durch Labore ihrer Forschungszentren, um einen Eindruck über die technischen Details und die aktuellen Produktionsprozesse zu geben. Das Unternehmen hat zugesagt die wissenschaftlichen Bestrebungen der Doktorarbeit zu unterstützen und kann im Gegenzug die Ergebnisse dieser Forschung nutzen, um den Phosphatabbau in Zukunft weiter zu optimieren.

Diese Zusammenarbeit ist ein erster Schritt, weitere wissenschaftliche und technische Projekte sind angedacht. Auch die Universität von Gafsa ist an einer Beteiligung an diesen Projekten auf wissenschaftlicher Ebene interessiert.  Denkbar wäre neben gemeinsamen Forschungsbestrebungen beispielsweise auch ein studentischer Austausch.