Badisches Landesmuseum kauft Werk von Nanna Doll an
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Von der Werkstatt ins Museum: Das Badische Landesmuseum Karlsruhe hat ein Werk unserer Schmuck-Absolventin und Dozentin Nanna Doll angekauft. In ihrer Kollektion „Memento Mori“ aus dem Jahr 2020 hat sich die Gestalterin mit dem menschlichen Haar auseinandergesetzt. Nun ist ein Schmuckstück der Kollektion Teil der Sammlung „Design und Kunsthandwerk ab 1945“ des Badischen Landesmuseums.
Die 33-jährige Schmuckdesignerin freut sich über diese Anerkennung: „Ich fühle mich mit Karlsruhe nun noch mehr verbunden, denn ein Teil von mir wird dort immer fest verankert sein. Und es macht mich stolz, in einer Sammlung vertreten zu sein, zu der herausragende Werke der angewandten Kunst zählen.“ Mit dem menschlichen Haar wollte sie lange arbeiten. Im Haar ist der ganze Mensch verortet, denn in ihm ist die DNA enthalten und damit die Ethnie und das Geschlecht codiert. Haare sind ebenfalls soziale und kulturelle Zeichen: Sie werden als Identitätssymbole genutzt, sind wichtiger Bestandteil zahlreicher Märchen und Mythen, können Teil von Ritualen sein und so auch zu Reliquien oder gar Fetisch-Objekten werden. Mit der Kollektion untersuchte Nanna Doll die Grenzen zwischen Ekel und Ästhetik. Wann ist Haar ästhetisch wertvolles, hochwertiges Material und wann wird es zum ekligen und unheimlichen Element, das man weder berühren noch tragen möchte?
Dieser mehrdimensionale Ansatz war es, den die Karlsruher Kuratorin Heidrun Jecht aufmerksam werden ließ. Sie ist für die Sammlung „Design und Kunsthandwerk ab 1945“ am Badischen Landesmuseum verantwortlich und schätzt Nanna Dolls Auseinandersetzung mit Tradition und Moderne. „Sie greift mit dem Thema ‚Haarschmuck‘ ein traditionelles Element der Erinnerungskultur auf und überführt es auf überzeugende Weise in die Moderne“, so die Kuratorin. „Der Schmuck bietet viele verschiedene kulturhistorische Anknüpfungspunkte zu mehreren Objekten der Museumssammlung.“ Heidrun Jecht verfolgt die Arbeit der Pforzheimer Schmuck-Absolventen seit Jahren und hat schon einige Werke angekauft: Iris Bodemer, Mirjam Hiller, Nora Rochel, Sam Tho Duong, Katrin Feulner und Frieda Dörfer befinden sich bereits in der Museumssammlung – und nun auch Nanna Doll.
Materialien: Menschenhaar, Blattsilber, Messing
Fotografie mit Model: Katrin Lautenbach | Produktfoto: Nanna Doll
Pressekontakt: birgit.meyer(at)hs-pforzheim(dot)de, Tel: +49 (7231) 28-6718