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Weißraum als Maximum der Schöpfungskraft

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Studierende kreieren Erscheinungsbild für die Design Factory Pforzheim

Gruppe (von links): Dr. Luis Pennanen, Prorektor Prof. Dr. Hanno Weber, Dozentin Franziska Strantz und die Macherinnen des Corporate Designs Yesim Mallioglu und Anna Graf (es fehlt Max Nehlich). Foto: Angelina Malyugina

„Für uns ist eine weiße Fläche das Maximum der Schöpfungskraft“, sagen Anna Graf, Yesim Mallioglu und Max Nehlich. Mit ihrem Entwurf haben die drei Studierenden der Visuellen Kommunikation an der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Pforzheim den Gestaltungswettbewerb für die künftige Design Factory Pforzheim gewonnen. Die Design Factory wird eine interdisziplinäre Innovations- und Gründungsplattform an der Hochschule und derzeit vom GründerWERK, dem Zentrum für Unternehmensgründung in Kooperation mit HEED, dem Institute for Human Engineering & Empathic Design, konzipiert. Ein wichtiger Meilenstein ist nun entschieden: Das Corporate Design.

Ein Erscheinungsbild schafft visuelle Identität, transportiert sie nach außen und stärkt damit die Sichtbarkeit einer Marke. In der künftigen Design Factory der Hochschule werden Studierenden-Dozenten-Teams voneinander profitieren, um unternehmerisches Denken und Handeln zu lernen. Zentrale Elemente dazu sind fakultätsübergreifende Arbeits-, Lern- und Forschungsmethoden und eine intensive Vernetzung mit den Unternehmen der Region. Für das Gewinnerteam war das Experiment im geschützten Raum Ausgangspunkt für das Corporate Design: „Das Erkennungsmerkmal der Design Factory ist für uns die freie Fläche, die Raum gibt für die Entwicklung von Ideen.“ Ihr Logo, das aus den Buchstaben DFP besteht, Design Factory Pforzheim, haben die Gestalter bewusst räumlich auseinander gezogen: Das D steht in der linken oberen Ecke von Briefpapier oder Plakat, rechts oben folgt das F und links unten das P. Auf diese Weise wirken die drei Buchstaben wie ein Rahmen, der eine große Fläche öffnet und Platz gibt für Fotos und Schrift. „Die Einfachheit des Entwurfs ist gleichzeitig seine Raffinesse“, sagt Dr. Luis Pennanen, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am GründerWERK und Projektkoordinator für die Design Factory als Teil der Jury. Eine schwere Entscheidung war es, unter den neun Entwürfen den besten auszuwählen. Zumal das Konzept auch seine Anwendung finden wird und nicht nur ein fiktives Projekt für die Schublade ist.

Plakat: Viel Raum für Neues: Ein Beispielplakat für die neue Design Factory.

Das schätzt auch die Dozentin Franziska Strantz, die das Projekt betreut hat. Bei der Bekanntgabe der Gewinner im Innenhof der Holzgartenstraße hat sie ihre Studierenden aus dem dritten Semester zum ersten Mal live getroffen – nach einem komplett digitalen Unterrichtssemester. Die Herausforderung, solch eine Aufgabe ausschließlich virtuell zu bearbeiten, haben alle Teams gemeistert. Um eine Marke zu erfinden, ist es wichtig, neben den Inhalten auch die Menschen dahinter kennen zu lernen. All dies war im Corona-Semester nicht möglich. „Wir hätten gerne die Räumlichkeiten gesehen, um ein Gefühl für das Arbeiten in der Design Factory zu bekommen“, sagt die Studentin Anna Graf. Die zweite Herausforderung: „Das Erscheinungsbild der Design Factory muss die Identität der Hochschule aufgreifen und dennoch eigenständig auftreten“, sagt Franziska Strantz, die ebenfalls in der Holzgartenstraße studiert hat und heute das We & Me Design Studio in Stuttgart führt. Mit Ausnahme dieser Vorgaben hatten die Studierenden großen Freiraum für die Umsetzung. Auf Platz zwei landete der Entwurf von Luca Simon, Jani Albermann und Markus Feifel Pargas. Grundlage für ihren Logoentwurf war eine Sprungfeder, die wie die Design Factory Energie erzeugt und ein Sprungbrett ist. Die Bildsprache ihrer Kampagne strotzt vor Dynamik: Die Motive, auf denen Studierende wie Athleten mitten im Sprung abgelichtet sind, entstanden im Fotografie-Kurs von Harald Koch. Die Studierenden Nina Cruse, Dorien Hammer und Lukas Klösel gewannen den dritten Preis. Ihr Logo erinnert an einen Play-Button: Die Design Factory bildet den Startknopf in die Selbständigkeit und zeigt Wege dorthin auf. Neben der Entwicklung eines Logos und Claims erarbeiteten die Studierende weitere Elemente wie Farben, Schriften, Fotografie und Illustration, alles angewandt in Print- und Digital-Formaten wie Geschäftsausstattung, Flyer oder Website.

In den kommenden Monaten werden die Entwürfe ausgearbeitet, sodass die neue Design Factory der Hochschule Pforzheim mit einem augenfälligen Erscheinungsbild auftreten kann: Freiraum schafft Platz für Gründungsideen.