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Kooperation ermöglicht Perspektivenwechsel mit Automobilhersteller

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Hochschule Pforzheim erhält Förderung für Verbundprojekt „TRAFO“

Im Rahmen des Verbundprojekts „TRAFO – Netzwerk transferorientierter Lehre in Baden-Württemberg“ simulierten Studierende aus Pforzheim und Mannheim in Kooperation mit der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG den Vergabeprozess am Beispiel „Belederung im Interieur“, zentral war dabei der Aspekt nachhaltiger Alternativen zu Tierleder. Foto: Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG

„Management meets Technology: Perspektivenwechsel im Beschaffungsmanagement“ – mit seiner Idee zu einer etwas anderen Lehrveranstaltung konnte Professor Dr. Moritz Peter, Experte für Beschaffungsmanagement an der Hochschule Pforzheim, im Rahmen der vom Ministerium für Wissenschaft und Kunst (MWK) geförderten Projektausschreibung für transferorientierte Lehre (TRAFO) überzeugen: In seinem Kurs „Strategic Procurement“ bringt der Professor im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen Studierende des Masterstudiengangs „Engineering and Management“ der Fakultät für Technik mit Studierenden der Universität Mannheim sowie Mitarbeitern der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG zusammen. Die insgesamt 64 Studierenden bearbeiteten in gemischten Teams reale Aufgabenstellungen des Automobilherstellers: „Wir simulierten den Prozess der Vergabe am Beispiel der Belederung im Interieur. Zentral war dabei der Aspekt nachhaltiger Alternativen zu Tierleder“, so Moritz Peter. Die Präsentation der studentischen Arbeitsergebnisse erfolgte im Rahmen eines virtuellen Workshops: In jeder der insgesamt fünf fachlichen Kategorien „Klassische Vergabe“, „Innovationsmanagement“, „Nachhaltigkeit“, „Lieferantenrisikomanagement“ und „Beschaffung der Zukunft“ traten jeweils zwei Kleingruppen gegeneinander an.

Die kooperative Lehrveranstaltung wird durch das vom MWK geförderte Verbundprojekt „TRAFO – Netzwerk transferorientierter Lehre in Baden-Württemberg“ mit 3.550 Euro unterstützt. „Diese Fördersumme ermöglicht es unter anderem, mit Hilfe einer wissenschaftlichen Hilfskraft aus dem Vergabeprojekt Lehreinheiten für kommende Semester zu generieren“, so Christoph Bode, Professor für Procurement an der Universität Mannheim. Sowohl die Hochschule Pforzheim als auch die Universität Mannheim können das Projekt auf diese Weise nachhaltig im Curriculum verankern. „Die Bedeutung des Einkaufs hat auf Grund hoher externer Wertschöpfung stark zugenommen“, so Moritz Peter. Dies gelte insbesondere für die Automobilindustrie. „Gut ausgebildete Einkaufs-Talente sind daher am Arbeitsmarkt sehr gesucht – insbesondere, wenn diese in der Lage sind, vernetzt zu denken und interdisziplinär zu arbeiten“, bestätigt auch sein Mannheimer Kollege Christoph Bode.

Professor Dr. Moritz Peter, Experte für Beschaffungsmanagement an der Hochschule Pforzheim, lehrt im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen. Foto: Karoline Klett / HS PF

Werden die Lieferanten den Anforderungen des Unternehmens an Qualität, Wirtschaftlichkeit, Zukunftsfähigkeit, Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeit und Flexibilität gerecht? Wie gestaltet sich die Absicherung im Falle einer Lieferanteninsolvenz? „Wir mussten den Vergabeprozess optimal vorbereiten“, so die Mannheimer Studentin Amelie Strunk. „Außerdem lag neben der Festlegung von Vertragselementen wie den Zahlungszielen oder der Zeitplanung der Leistungserbringung besonderer Fokus auf der Nachhaltigkeit“, so der Pforzheimer Student Luca Rapp. Die Zertifizierung von Rohstofflieferanten, der papierlose Einkauf oder das Recycling von Gebrauchtwagen waren einige der ausgearbeiteten studentischen Ideen.
Am 10. November 2020 waren Christoph Bode und Moritz Peter als Redner eines Impulsvortrages beim Führungskräftemeeting des Beschaffungsressorts der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG eingeladen. „Wir freuen uns darüber, dem künftigen Berufsbild des Einkäufers und der Einkäuferin auf diese Weise eine große Plattform verschaffen zu können“, so die Professoren. Unter den zuhörenden Führungskräften waren auch Absolventen der Hochschule Pforzheim, so Moritz Peter.

Der Transfer zwischen wissenschaftlicher Lehre und Anwendungsbezug in der Wirtschaft zählt zu den Kernkompetenzen der Hochschule. Beim im Mai 2020 veröffentlichen Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) landete das Pforzheimer Wirtschaftsingenieurwesen wiederholt auf einer Spitzenposition, unter anderem im Hinblick auf den gelebten Praxisbezug: „Unsere Lehrenden kommen ausnahmslos aus der Wirtschaft und sind Wissenschaftler mit profunden Praxiserfahrungen. Wir wissen, was in der Industrie gefragt ist und vermitteln, was im Job gebraucht wird. Zahlreiche Unternehmenskontakte und ein großer Erfahrungsschatz garantieren unseren Studierenden eine Ausbildung auf der Höhe der Zeit“, so Professor Dr.-Ing. Matthias Weyer, Dekan der Fakultät für Technik.

Weitere Informationen:
https://www.hs-pforzheim.de/profile/moritzpeter