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Mit ISO den Materialverlusten auf der Spur

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Eine neue internationale Norm entsteht unter Mitwirkung der Hochschule Pforzheim

Die ISO-Expertengruppe bei ihrem diesjährigen Treffen in Berlin mit dem Leiter Prof. Katsuhiko Kokubu von der Kobe University (3.v.r. sitzend), Prof. Bernd Wagner von der Universität Augsburg (4.v.r. sitzend). und u.a. Prof. Mario Schmidt von der Hochschule Pforzheim (7 v.r. stehend)

Eine neue internationale Norm entsteht unter Mitwirkung der Hochschule Pforzheim

Eine internationale Expertengruppe traf sich im Januar  beim Deutschen Institut für Normung (DIN), um über eine neue Methode zur Berechnung der Materialeffizienz in der industriellen Produktion zu beraten. Mit der Materialflusskostenrechnung können die Kosten durch den ineffizienten Einsatz von Material ermittelt werden. Diese Methode wurde ursprünglich in Deutschland entwickelt und feiert inzwischen große Erfolge in japanischen Unternehmen.

In einem Workshop am Montag wurden zuerst die internationalen Erfahrungen mit der Methode aus Japan, Deutschland, Südafrika, Finnland oder Mexiko vorgestellt. An den darauf folgenden Tagen berieten die Experten über einen Entwurf für eine neue internationale ISO-Norm, die zur Materialflusskostenrechnung dieses Jahr noch verabschiedet und damit gültig werden soll. Dabei wurde in allen wesentlichen Punkten eine Einigung erzielt, so dass die ISO 14051 nun als so genannter Final Draft International Standard (FDIS) vorbereitet werden kann.

Die Materialflusskostenrechnung ist eine ergänzende Methode der betrieblichen Kostenrechnung, die speziell auf den Einsatz von Material und Energie im Unternehmen abzielt. Sie setzt an den Material- und Energiemengen an, die in einem Unternehmen eingesetzt werden und ermittelt die monetären Einsparpotenziale, die mit Materialverlusten im Produktionssystem verbunden sind. In herkömmlichen betrieblichen Erfassungssystemen bleiben diese Einsparpotenziale oft unerkannt bzw. werden deutlich unterschätzt. Deshalb ist die Methode ein wichtiger Beitrag zur Steigerung der Ressourceneffizienz in der Wirtschaft. Die Hochschule Pforzheim wird diese neue Methode in dem geplanten Studiengang BWL/Ressourceneffizienzmanagement mit berücksichtigen.