Fünf Fragen an ...
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Daniela Bok, Absolventin der Studiengänge Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen und Master of Business Administration & Engineering
Sie arbeiten heute bei der Robert Bosch GmbH in Schwieberdingen als Abteilungsleiterin in der Entwicklung von elektrischen Motoren für Fahrzeuge. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.
Eingestiegen bin ich im Jahr 2010 als Trainee bei ZF Friedrichshafen. Dort durchlief ich das „ZF Global Trainee Program“ mit vier Stationen, davon eine in den USA bei ZF Marine. Ich durfte sehr unterschiedliche Projekte in den Themenfeldern Produktionssysteme, Fertigungsplanung, Marketing und Personalentwicklung bearbeiten. Das war eine super Möglichkeit, ein Unternehmen und seine verschiedenen Bereiche schnell kennenzulernen und ein Netzwerk aufzubauen.
Anschließend an meine Traineezeit war ich Projektleiterin/Produktionsplanerin für NKW-Lenkpumpen bei ZF Lenksysteme in Bietigheim. Das ist ein recht kleines Werk, was mir die Chance gab, sowohl in der Fertigung als auch in der Montage eng mit Entwicklung und Einkauf zusammenzuarbeiten. Während dieser Zeit habe ich berufsbegleitend meinen Master an der Hochschule Pforzheim gemacht.
2014 wurde ich Fertigungsleiterin der Komponentenfertigung für die PKW-Lenkung bei ZF Lenksysteme, diesmal am Standort in Schwäbisch Gmünd. Dort war ich verantwortlich für einen Bereich mit Planern, Meistern und direkten Mitarbeitern.
Schon länger bin ich vom Thema „Elektrifizierung von Fahrzeugen“ begeistert. Das hat mich motiviert, 2017 zu Bosch nach Ludwigsburg in den Bereich E-Mobility zu wechseln. Damals war das noch ein Projekthaus, und ich war in einem kleinen Team für sämtliche Tätigkeiten von Entwicklung bis Fertigung zuständig. Das war absolut spannend, weil der ganze Bereich erst aufgebaut wurde und alles sehr neu und agil war. So hatte ich Einblick in viele Themen und konnte immer da unterstützen, wo es gerade Bedarf gab. Im gleichen Jahr wurde meine kleine Tochter geboren - für sie nahm ich rund vier Monate Mutterschutz und Elternzeit. Seit Januar 2020 arbeite ich jetzt in einer Abteilung bei Bosch in Schwieberdingen, die E-Maschinen entwickelt. Ich verantworte hier das Thema Konstruktion und Design.
Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Das ist aktuell sehr schwer zu beantworten – einfach, weil es keine typische Arbeitswoche gibt. Bei uns laufen viele Projekte, die in den nächsten Jahren in Produktion gehen sollen. Momentan haben wir hier viele unerwartete technische Themen zu lösen. Außerdem sind Kapazitäten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu planen. Eine besondere Herausforderung war die Corona-Krise, denn bei überwiegender Arbeit vom Homeoffice aus ist das Zusammenspiel ganz anders. Echt überraschend, wie gut das bei uns im Bereich funktioniert hat!
Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
Das Beste am Studium war für mich, mit vielen ganz unterschiedlichen Menschen im Team zusammenarbeiten und gemeinsam zu einem guten Ergebnis zu kommen. So konnten wir schnell in neue Themen einsteigen, uns einarbeiten und dann feststellen, wieviel Spaß neue Themen machen können. Eine gute Grundlage haben die fachlichen Inhalte mit Praxisbezug geschaffen, die unsere Professoren richtig gut vermittelt haben.
Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Nehmt Herausforderungen an und probiert neue Sachen aus, auch wenn das bedeutet, einen unbekannten oder ungeplanten Weg einzuschlagen! Ich persönlich plane meine Karriere nicht, sondern schaue, was mir Spaß macht und für was ich brenne. Ich möchte dort arbeiten, wo ich das Gefühl habe, etwas bewegen und verändern zu können und wo ich viel mit Menschen zu tun habe.
Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:
Vielen Dank an die Professoren! Es hat mir viel Spaß gemacht, in Pforzheim zu studieren. Ich fand den direkten Kontakt zu den Professorinnen und Professoren toll. Auch der Bezug zur Praxis, der an der Fakultät für Technik immer im Fokus stand, war extrem wertvoll. Außerdem war es super, dass das Thema Auslandsstudium so gut unterstützt wurde, ich konnte viele Kurse aus meinem Semester in Sydney anrechnen lassen. Und dass ich meinen Master berufsbegleitend machen konnte, hat für mich ideal gepasst.
Ganz besonders ist mir unser Film-Projekt mit dem Auenhof Pforzheim (eine Einrichtung für erwachsene Menschen mit Behinderungen) in Erinnerung, weil es mir neue Perspektiven aufgezeigt und damit meinen Horizont erweitert hat.