Fünf Fragen an ...
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Sie arbeiten heute bei der Varomo UG. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg:
Ich war schon von Kindesbeinen an für die unterschiedlichsten Themenbereiche zu begeistern. Ein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens für flexible Allround-Talente war deshalb perfekt für mich. Ich konnte auch hier in mehrere Bereichen Einblicke bekommen und feststellen, dass ein ganzheitlicher Blick auf die Dinge unabdingbar ist, um heutzutage erfolgreich zu sein. Aber es war das siebte Semester, das letztendlich den Grundstein für meine heutige Karriere gelegt hat. Während eines interdisziplinären Projektes haben wir in einer Gruppenarbeit zwei Werbespots für ein lokales Kino konzipiert und produziert. Dabei ist meine Liebe zur Fotografie und zum Film neu entfacht worden. Im angeschlossenen Masterstudium in Lissabon konnte ich das Gelernte effektiv einsetzen und mit Werbefilmen und Aftermovies eine von Kommilitonen und mir gegründete Bootparty-Reihe bewerben. Sie ist mittlerweile die erfolgreichste in Portugal. Dabei habe ich das Medium Video und vor allem Social Media als extrem potenten Business-Kanal erkannt.
Als ich gegen Ende des Masters einen Kongress in Berlin besuchte, konfrontierte mich mein Boot-Party-Mitgründer mit einer neuen Idee. Er konnte mich überzeugen und so bin ich nach Berlin gezogen, um den üblichen Karriereweg bei Maschinenbauern oder Beratungshäusern links liegen zu lassen und mein eigenes Ding zu machen. Mit den von uns entwickelten Algorithmen produzieren wir reichweiten- und engagementstarke Online-Clips und zählten bereits ein Jahr nach der Gründung zu den reichweitenstärksten Medienhäusern im Social-Video-Bereich. Und das mit einer Crew von lediglich 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Letztes Jahr haben wir unsere Stoßrichtung geändert – weg von reinen redaktionellen Beiträgen hin zu Werbung.
Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Gibt es nicht. Als Unternehmer ist man nahezu täglich mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Aber genau das macht es so aufregend und spannend. Ansonsten könnte die typische 80-Stunden-Woche auch nicht bewältigt werden
Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
Um ehrlich zu sein, wird die fachliche Kompetenz immer unwichtiger und spielt nur noch auf dem Papier eine entscheidende Rolle. Viel wichtiger ist es sich den äußeren Umständen anzupassen und selbst unter hohem Druck konzentriert arbeiten zu können, sowie richtige Entscheidungen zu treffen. Auch die neudeutschen „Soft Skills” sind tatsächlich äußerst relevant. So hat mich das Studium nicht nur gelehrt schnell neue Sachverhalte zu erfassen, sondern auch unter Druck zu funktionieren und nicht die Fassung zu verlieren.
Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Große Unternehmen brauchen immer qualifiziertes Personal und deshalb wird es hier so schnell keine Knappheit an guten Stellen geben. Wenn in einem selbst ein unternehmerisches Herz schlägt und es einem unter den Nägeln brennt, etwas Eigenes zu machen, dann sollte man das auch tun. Die Bürokratie und rechtlichen Hürden können furchteinflößend sein, aber wenn man sich ihnen mal angenommen hat, merkt man schnell, dass sie so schlimm gar nicht sind. Es sitzen an allen Stellen Menschen mit denen man zu tun hat und die kochen bekanntlich auch alle nur mit Wasser. Gibt es eine bessere Zeit um eigene Erfahrungen zu sammeln, als direkt nach dem Studium? Mein Tipp also: geht los und macht euer Ding. Habt keine Angst Fehler zu machen. Die Standardpositionen laufen nicht davon.
Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:
Offenheit, Vielfältigkeit und Flexibilität, aber vor allem, dass man nicht nur eine Nummer ist. Ich habe meine Studienzeit trotz der Höhen und Tiefen sehr genossen. Neben den Problemen gab es auch sehr viele schöne und denkwürdige Momente, die ich mein Leben lang nicht vergessen werde.