An Kunstgewerbeschulen wurden ab der Mitte des 19. Jahrhunderts Theorie und Praxis ästhetischer und qualitätvoller Gestaltung vermittelt. Trotz ihrer maßgeblichen Rolle für die Entwicklung von Kunst und Gewerbe harren diese Institutionen immer noch einer eingehenden und vernetzten Betrachtung. Wer waren die Initiator*innen, Förder*innen, Lehrer*innen und Schüler*innen? Wie sah der Unterricht aus und was wurde mit den Kunstgewerbeschulen bezweckt? Anna-Sophie Laug geht diesen Fragen in ihrem Vortrag am Beispiel der Kunstgewerbeschulen in Nürnberg, Berlin, Hamburg, Weimar und natürlich Pforzheim nach.

Anna-Sophie Laug studierte Ältere deutsche Literatur und Kunstgeschichte in Göttingen, Bordeaux und Berlin sowie am Bard Graduate Center for Decorative Arts, Design History and Material Culture in New York. In ihrer Dissertation über den Hamburger Künstler und Pädagogen Oskar Schwindrazheim (1865–1952) befasste sie sich u.a. mit der Geschichte der Handwerker- und Kunstgewerbeschule Altona. Nach Stationen bei den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Klassik Stiftung Weimar ist Anna-Sophie Laug aktuell in Hamburg Projektkuratorin der Abteilung Europa des Museums am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt. Anna-Sophie Laug ist Mitbegründerin und Co-Organisatorin des Forschungsnetzwerks „Pioniere der Designausbildung. Neue Perspektiven auf die deutschen Kunstgewerbeschulen vor dem Bauhaus“.

Im Format „Spiegelkabinett“ laden Prof. Dr. Evelyn Echle und Prof. Dr. Thomas Hensel in regelmäßigen Abständen international renommierte Wissenschaftler:innen und Entscheidungsträger:innen aus dem Design- und Kunstbereich ein, um Einblicke in deren Forschung und Arbeit zu geben. Das innovative Format lässt Design, Kunst und Wissenschaft in einen Dialog treten, versinnbildlicht in dem Titel „Spiegelkabinett“.

Spiegelkabinett-Vortrag von Dr. Anna-Sophie Laug
Wer, wie, was. Gründungs- und Handlungsszenarien von Kunstgewerbeschulen
Mi, 3. Mai 2023, 18.30 Uhr