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Simone Sommer ist neue Professorin im Studiengang Mode

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Die Designerin bringt nachhaltige und innovative Perspektiven an die Fakultät

 

Simone Sommer ist seit dem Wintersemester 2024/2025 die neue Professorin im Studiengang B.A. Mode an der Hochschule Pforzheim und bringt frische Perspektiven für eine nachhaltige Modegestaltung mit. Ihr Credo: Mode beginnt mit dem Material.

Den Startschuss für ihre berufliche Laufbahn legte Simone Sommer 2008 mit einem Mode-Diplom an der Hochschule Pforzheim, bevor sie 2010 in London ihren Master in Fashiondesign Womenswear absolvierte. Im Anschluss trat sie bei Joop! in Bielefeld ihren ersten Job als Modedesignerin an, arbeitete danach in Paris bei Maison Martin Margiela sowie bei Balenciaga unter Alexander Wang und wechselte 2016 schließlich nach München zu SET Fashion.

Ein Angebot von Marc O’Polo, die Linie Pure zu leiten, forderte Sommer heraus, minimalistische und zeitlose Mode zu schaffen. Als man die Linie während der Covid-Pandemie eingestellt hat, nutzte das Haus die Gelegenheit, die neue Division Sustainable Materials and Innovations ins Leben zu rufen, deren Head Simone Sommer wurde. Die Idee: Mithilfe von Fasern, Verfahren und Materialien Innovationen schaffen, die nachhaltigere Mode ermöglichen.

Mit einer zusätzlichen, handwerklichen Ausbildung hat sich Sommer im Bereich Material spezialisiert und in Südtirol Handweberin, Handspinnerin und Pflanzenfärberin gelernt. „Als Modedesignerin arbeite ich mit den Stoffen anderer und reagiere darauf. Jetzt habe ich die Möglichkeit, von der Faser über die Verarbeitung des Garns bis hin ins Gewebe, alles selber zu machen“, erklärt Sommer.

Diese Einblicke in den vollständigen Prozess der Modegestaltung sowie in die nachhaltige Transformation der Branche bringt Sommer als Professorin nun in den Studiengang B.A. Mode ein. Für einen Lehrauftrag kam sie bereits 2022 zurück an die Fakultät für Gestaltung. Ihren Schwerpunkt auf nachhaltige Materialien in der Mode vermittelte sie seither zum Beispiel in Seminaren wie „Futures from the Past“, wo sie mit den Studierenden Bastfaser erkundet, oder das Seminar „To Dye for“, in dem die Teilnehmenden mit pflanzlichen Farben, etwa aus Blüten, Rinden oder Mineralien, experimentieren können. „Material ist die Quelle im Designprozess, von der Materialauswahl hängt ab, wie nachhaltig wir in der Mode arbeiten können“, stellt Sommer fest.

Darüber hinaus verdanken wir insbesondere Simone Sommer den neuesten Zuwachs unserer Werkstätten: Das Textile Lab. Gefördert von der Wilhelm-Lorch-Stiftung, hat Sommer das Labor gemeinsam mit Prof. Claudia Throm gegründet und mit einer Spinnmaschine, einem Faserauszug-Gerät, einer Recycling- sowie einer Kardiermaschine ausgestattet. Studierende können hier Textilprozesse von der Faser bis zum Produkt erforschen. Als interdisziplinäre Einrichtung steht das Labor ausdrücklich allen Studierenden der Fakultät zur Verfügung. Ihrem eigenen Studi-Ich hätte Sommer vor 15 Jahren auf jeden Fall geraten, das Textile Lab zu nutzen: „Man muss alles mitnehmen, was irgendwie geht!“

 

Foto: Harald Koch