Thema Flugzeugrecycling
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REM-Kolloquium: Was sind wohl Kleinigkeiten?
Diese Frage stellten sich die Zuhörer vor dem Vortrag von Prof. Jörg Woidasky, der vom „Recycling von Flugzeugen und anderen Kleinigkeiten“ berichtete. Die Antwort: Es sind Windkraftanlagen! Denn hier gibt es Parallelen, nicht nur was die Größe der Objekte angeht. Die Rotoren von Windkraftanlagen bestehen auch zunehmend aus Verbundwerkstoffen – Glasfasern oder Carbonfasern – ähnlich wie bei modernen Flugzeugen. Während in Europa mit einer Verschrottung von 100 Flugzeugen pro Jahr gerechnet wird, werden in 10 Jahren über 30.000 Tonnen pro Jahr an Windkraftrotoren zu recyceln sein. Das rechtfertigt eigene Entsorgungskonzepte und entsprechende Kapazitäten.
Für das Recycling stellen Flugzeuge wie Windkraftanlagen eine Herausforderung dar, denn die Konstruktionen mit ihren komplexen Werkstoffen müssen fachgerecht zerlegt werden. Es gibt sogar Ideen, mit Sprengladungen oder Sprengschnüren den Objekten zu Leibe zu rücken und sie in handhabbare Teile zu zerkleinern. Energetische Demontage nennen das die Experten.
Beim Flugzeugrecycling liegt der eigentliche Wert in dem Teilegeschäft, d.h. wenn ganze Teile wiederaufgearbeitet und verwendet werden können. Auch die Werkstoffe mit hochwertigen Beschichtungen sind interessant. Dagegen sind Bauteile aus der Innenausstattung praktisch nicht verwertbar, berichtete Professor Woidasky.
Im kommenden November findet in Stuttgart ein internationales Aircraft-Recycling-Symposium statt, das von der Hochschule Pforzheim zusammen mit dem Fraunhofer-Institut ICT veranstaltet wird.