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Pforzheimer Professor gibt Amt des Europabeauftragten ab

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„Norbert Höptner war ein erfolgreicher Brückenbauer nach Europa“

Professor Dr.-Ing. Dr. h.c. Norbert Höptner (2.v.l.) mit Ehefrau Traudel Höptner (links), Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und Professor Dr. Michael Auer (Bild: Andrea Fabry).

Nach über 15 Jahren hat der Pforzheimer Professor Dr.-Ing. Dr. h.c. Norbert Höptner seine Aufgabe als Europabeauftragter der in dieser Zeit amtierenden Wirtschaftsminister zum Ende des Jahres 2017 auf eigenen Wunsch abgegeben. Ende Januar wurde Norbert Höptner offiziell von Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Wirtschaftsministerin des Landes Baden-Württemberg, verabschiedet. Der Pforzheimer Professor war Mitbegründer der Pforzheimer Fakultät für Technik der Hochschule Pforzheim und lehrt dort in den Bachelor-Studiengängen Elektrotechnik/Informationstechnik, Mechatronik, Medizintechnik und Technische Informatik sowie im Master-Studiengang Embedded Systems.

Norbert Höptner war Europabeauftragter der Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg. Zu seinen Aufgaben zählten das Einwerben von EU-Fördermitteln sowie das Initiieren von Partnerschaften baden-württembergischer Unternehmen mit europäischen und internationalen Partnern. Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut lobte Höptner im Rahmen der Verabschiedung als „überzeugten und begeisterten Europäer“, der mit seiner Arbeit einen erheblichen Beitrag geleistet habe, dass Baden-Württemberg von europäischen Fördermitteln für Innovation und Forschung in beträchtlicher Höhe profitierte. Seit 2002 seien mit Beteiligung des Steinbeis-Europa-Zentrums/Steinbeis 2i GmbH insgesamt mehr als 70 Millionen Euro nach Baden-Württemberg geflossen.

1990 wurde das Steinbeis-Europa-Zentrum (SEZ) vom damalige Europabeauftragten Professor Dr. Hans J. Tümmers gegründet, dessen Führung Höptner mit seinem Amtsantritt als Europabeauftragter übernahm. Dort war er als Geschäftsführer und Direktor tätig. Das SEZ soll insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) den Weg zur EU-Forschungsförderung erleichtern und den transnationalen Technologietransfer begleiten. Im Jahr 2016 wurde es durch die Steinbeis 2i GmbH ergänzt. Als Teil des Steinbeis-Verbundes und Partner im Enterprise Europe Network (EEN) bilden beide Organisationen für Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Hochschulen, Politik und Verwaltung die Brücke nach Europa.

„Während meiner ganzen 15-jährigen Tätigkeit als Europabeauftragter habe ich stets weiterhin auch Lehrveranstaltungen durchgeführt. Ich konnte meine Vorlesungen immer durch aktuelles praxisnahes Wissen ergänzen und so aufzeigen, wie der Stand der Technik in Europa ist – davon haben Studierende, Kollegen und Mitarbeiter, also die Hochschule Pforzheim als Ganzes profitiert“, so Norbert Höptner. „Ein großer Vorteil meiner Tätigkeit als Hochschullehrer und dem damit vorhandenen Netzwerk war es, dass ich so sehr effizient auch die Brücke zwischen den baden-württembergischen Hochschulen (HAWs) und den Unternehmen bei europäischen Förderprojekten schlagen konnte. Obwohl ich Europabeauftragter im Wirtschaftsministerium war, hat mich auch das Wissenschaftsministerium beauftragt, insbesondere die HAWs bei ihren europäischen Vorhaben zu unterstützen. So konnten Synergien besonders gut erzielt werden. Dies führte beispielsweise zu Beginn des 3. Jahrtausends dazu, dass erstmalig eine HAW ein großes europäisches Forschungsprojekt mit einem Budget von mehreren Millionen Euro federführend durchführen konnte.“

Zur Person
Professor Dr.-Ing. Dr. h.c. Norbert Höptner studierte Nachrichtentechnik an der Technischen Hochschule in Darmstadt. 1982 promovierte er an der Technischen Universität Karlsruhe im Bereich der Digitalen Signalverarbeitungssysteme. Von 1982 bis 1989 war er als Oberingenieur und Akademischer Oberrat im Arbeitsbereich Nachrichtentechnik der Technischen Universität Hamburg-Harburg tätig. 1989 folgte die Erstberufung als Professor an die Fachhochschule Karlsruhe. In dieser Zeit gründete er das Steinbeis-Transferzentrum „Signalverarbeitungssysteme“ und widmete sich verstärkt neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit dem Technologietransfer.
1992 wechselte er als Gründungsdekan für den Fachbereich Elektrotechnik an die Fachhochschule Pforzheim. Dort war er von 1995 bis 1999 als Prorektor und als Leiter des Instituts für Angewandte Forschung tätig. Im Anschluss folgten vier Jahre als Rektor der Hochschule Pforzheim. 2002 nahm er die Tätigkeit als Europabeauftragter des Wirtschaftsministers des Landes Baden-Württemberg sowie als Direktor des Steinbeis-Europa-Zentrums mit Büros in Stuttgart und Karlsruhe auf. Von 2005 bis 2009 führte Professor Norbert Höptner zusätzlich die Geschäfte der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald GmbH.
2015 wurde ihm in Rumänien die Ehrendoktorwürde verliehen. Von der Technischen Universität Cluj-Napoca wurde er für seine Verdienste als Europabeauftragter im Rahmen des „Danube-Transfer-Center (DTC)“-Projektes ausgezeichnet. Diese Initiative verfolgt das Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit der im Donauraum ansässigen Wirtschaftsakteure durch die Errichtung von Transferzentren zu stärken.
Norbert Höptner wurde 1952 in Aschaffenburg geboren, ist verheiratet und hat zwei Töchter.

Als Nachfolgerin von Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Norbert Höptner ist Dr. Petra Püchner seit 1.1.2018 als neue Europabeauftragte der Wirtschaftsministerin im Amt.

Weitere Informationen:
https://engineeringpf.hs-pforzheim.de/fakultaet/profil/ausgezeichnet/
https://www.steinbeis-europa.de/news-events/news/124/432/wirtschaftsministerin-verabschiedet-bisherigen-europabeauftragten.html