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Neuerung an der Hochschule: Radfahrende Professoren

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"Die Nachhaltigkeit erkennt man auf dem Parkplatz"

Die "Fahrradstaffel" des INEC: Die Professoren Schmidt, Thißen, Lambrecht und die Ingenieurinnen Hottenroth und Joa.

"Die Nachhaltigkeit erkennt man auf dem Parkplatz"

Noch vor einigen Jahren hieß es an der Hochschule in Pforzheim: "Den Erfolg eines Professors erkennt man auf dem Parkplatz". Dem haben die Professoren des Instituts für Industrial Ecology (INEC) nun etwas entgegenzusetzen: Dienstfahrräder, zwar mit Elektromotor-Unterstützung, aber immerhin!

Mangelnder Büroraum, ein neuer Studiengang und ein wachsendes Institut sind die Gründe, weshalb auch Teile der Fakultät Wirtschaft und Recht nun ausgelagert wurden. Das Institut und die Professoren und Mitarbeiter des Ressourceneffizienz-Studiengangs sitzen seit Beginn des Jahres in angemieteten Räumen im Innotec in der Blücherstraße. Ursprünglich waren für das INEC renovierte Büroräume in den Türmen in der Tiefenbronner Straße vorgesehen, aber die Brandschutzmaßnahmen in den Treppenhäusern verzögerten einen solchen Umzug. Dagegen platzte das Institut aus allen Nähten, zuletzt drängelten sich bis zu 5 Mitarbeiter in einem Büroraum.

Das INEC ist inzwischen auf 12 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und fünf Professoren angewachsen. Im vergangenen Jahr konnten über 400.000 an Drittmitteln eingeworben werden – mit steigender Tendenz. Und bis Ende des Jahres 2013 kommen voraussichtlich noch drei weitere Professoren. Da war eine Raumlösung dringend geboten.

Den Wegzug vom Campus sieht der Leiter des Institutes, Professor Mario Schmidt, mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Die Räume sind toll. Aber der Vorlesungsbetrieb läuft auf dem Berg. Für uns ist das ein erheblicher Pendelaufwand.“ Da die meisten Mitarbeiter und selbst die Professoren des Ökologie-Instituts mit dem öffentlichen Verkehr zur Arbeit fahren (omen est nomen), war eine schnelle und einfache Lösung des Mobilitätsproblems notwendig. Schmidt: „Ich war zu dem Umzug nur bereit, wenn wir für die Pendelei taugliche Dienstfahrzeuge bekommen.“ Am liebsten wären ihm solar betankte Elektromobile gewesen. Die sind es letztendlich auch geworden, aber nur „zweirädrige“. Die Hochschule hat 5 Pedelecs angeschafft, mit denen die Professoren nun zwischen Blücherstraße und Tiefenbronner Straße pendeln dürfen.

Schmidt: „Mit Fahrrädern ohne Hilfsmotoren kämen wir völlig verschwitzt in die Vorlesungen. So sind wir nur „etwas“ außer Atem, denn sportlich bleibt es trotzdem.“ Der Situation gewinnt er etwas Positives ab: Die meisten Mitarbeiter pendeln aus dem Umland nach Pforzheim ein. Vom Bahnhof ist das Innotec leicht zu erreichen. Nachteil ist, dass die sonstige Infrastruktur der Hochschule fehlt: die Nähe der Verwaltung, die Bibliothek, die Mensa. Für den Studiengang wird oben auf dem Berg ein Raum als REM-„Stützpunkt“ eingerichtet, in dem die Sprechstunden der Professoren und Kontaktstunden der Studiengangsbetreuung erfolgen. Denn den Studenten ist ein ständiges Pendeln zwischen den Veranstaltungsorten nicht zuzumuten. Dafür müssen Professor Schmidt und seine Kollegen jetzt sportlich in die Pedale treten.