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Industrie 4.0: Handlungsempfehlungen für industrielle Interoperabilität

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Professor Rainer Drath (Foto: Privat)

Professor Rainer Drath (Foto: Privat)

Präsentation auf Hannover Messe: AutomationML, IDTA, OPC Foundation und VDMA

 

Rund 4 000 Unternehmen aus dem Maschinenbau, der Elektro- und Digitalindustrie sowie der Energiewirtschaft präsentieren in dieser Woche auf der Hannover Messe Technologien und Lösungen für eine vernetzte und klimaneutrale Industrie. Auch die Hochschule Pforzheim ist hier vertreten. Rainer Drath, Professor für Mechatronische Systementwicklung an der Fakultät für Technik, präsentiert das neue Diskussionspapier „Interoperabilität mit der Verwaltungsschale, OPC UA und AutomationML“. Dieses beschreibt ein Zielbild sowie Handlungsempfehlungen für industrielle Interoperabilität und wurde in wissenschaftlichem Schulterschluss zwischen den Organisationen und Verbänden AutomationML e. V., Industrial Digital Twin Association e. V. (IDTA), OPC Foundation und Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA) erarbeitet – um im Sinne ihrer Mitglieder und der gesamten Industrie Doppelstandardisierung zu vermeiden.

 

Unternehmen sind auf der Suche nach Lösungen für die Umsetzung von Industrie 4.0. Aus Sicht der Verbände sind hierbei proprietäre und geschlossene Interoperabilitätslösungen langfristig kaum zukunftsfähig. Hier setzen die Schlüsseltechnologien der Verwaltungsschale (Asset Administration Shell - AAS), OPC Unified Architecture (OPC UA) mit ihren zugehörigen Informationsmodellen (OPC UA Companion Specifications) sowie das neutrale XML-basierte Datenaustauschformat „AutomationML“ an. Diese werden von der Plattform Industrie 4.0 empfohlen und bieten umfassende Konzepte für eine vereinheitlichte digitale Interoperabilität zwischen Industrie 4.0-fähigen Maschinen und Systemen während ihres gesamten Lebenszyklus.

„AutomationML verknüpft alle beteiligten Werkzeuge industrieller Automatisierungssysteme digital miteinander, ohne dass deren Datenmodelle harmonisiert werden müssen. Das Schweizer Taschenmesser für den Datenaustausch wurde unter dem Dach des Vereins AutomationML e. V. entwickelt“, beschreibt Rainer Drath, der 2019 in den Vereinsvorstand gewählt wurde, eine der im nun veröffentlichten Diskussionspapier erwähnten Technologien näher.
Die Veröffentlichung wurde gemeinsam mit Experten der Industrieunternehmen Microsoft, KUKA und Siemens entwickelt, um Orientierung und Handlungsempfehlungen zu geben. Sie richtet sich an Entscheider, Strategen und Experten in Unternehmen, die das Ziel verfolgen, die eigenen Wertschöpfungssysteme im Sinne von Industrie 4.0 zukunftsfähig zu gestalten. Das Diskussionspapier beschreibt ein Zielbild – bzw. ein Big Picture „Interoperabilität“ –, das zeigt, wie die genannten Technologien zusammenpassen, sich komplementär gegenseitig ergänzen und wie Interoperabilität über Domänen hinweg durch kombinierte Anwendung in der Industrieautomation erreicht wird. Weiter richtet das Diskussionspapier konkrete Handlungsempfehlungen an Entwickler und Anwender von interoperablen Systemlösungen und gibt Orientierung zur Nutzung der genannten Technologien.

Die Verbände, Forschung und Industrie seien eingeladen, so der Pforzheimer Professor, das vorgestellte Big Picture „Interoperabilität“ weiter zu verfeinern und zu verbessern.