Hochschule Teil der Betreuungsinitiative Deutsche Auslands- und Partnerschulen
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Schülerinnen und Schüler deutscher Auslandsgymnasien frühzeitig erreichen, auf ein Studium in Deutschland aufmerksam machen und sie dafür begeistern: Das ist das Ziel der Betreuungsinitiative Deutsche Auslands- und Partnerschulen (kurz BIDS). Die Hochschule Pforzheim ist eine von acht Hochschulen bundesweit, die seit Anfang 2023 Teil der Initiative ist. Jene wird durch den DAAD aus Mitteln des Auswärtigen Amts gefördert und baut mithilfe deutscher Hochschulen Netzwerke zu so genannten PASCH-Schulen (vernetzte Schulen auf der ganzen Welt, die auf unterschiedlichen Sprachniveaus Deutsch unterrichten) auf und unterstützt deren Absolventinnen und Absolventen bei einem Übergang zum Studium in Deutschland. Dies beinhaltet umfassende Informations- und Betreuungsangebote während der Schulzeit, studienvorbereitende Maßnahmen, Beratung während des Bewerbungsprozesses und eine intensive Unterstützung, insbesondere während der ersten beiden Semester. Im Zuge dessen waren zehn kolumbianische Austauschschülerinnen und -schüler auf dem Campus der Hochschule Pforzheim zu Gast und hatten die Gelegenheit, die drei Fakultäten für Gestaltung, Technik sowie Wirtschaft und Recht kennenzulernen und sich über das Studienangebot zu informieren.
Die Schülerinnen und Schüler sind aktuell für 90 Tage in Gastfamilien in ganz Deutschland untergebracht und haben soeben die 10. Klasse einer PASCH-Schule in Kolumbien beendet. Professorin Dr. Kerstin Bremser, die das BIDS-Programm in Pforzheim betreut, freut sich über die Möglichkeit, sich mit den Jugendlichen zu vernetzen: „Deutschland und Baden-Württemberg leiden unter dem Fachkräftemangel. Die Hochschulen können durch Ausbildung internationaler Studierender den Fachkräftemangel lindern“, erklärt sie. Schülerinnen und Schüler deutscher Auslandsgymnasien seien hierbei eine interessante Zielgruppe, die fließend Deutsch spreche sowie als Bildungsinländer keine Studiengebühren zahlen müsse. „Die HS PF bietet Schülern aus Südamerika ein spannendes Angebot mit vielen Partnerunis in Ihren Heimatländern, Veranstaltungen in spanischer Sprache, die als Wahlpflichtfächer für alle Studiengänge geöffnet sind sowie dem dreisprachigen Studiengang International Business“, so Bremser.
Um einen Einblick in das breit gefächerte und interdisziplinäre Studienangebot der Hochschule bieten zu können, hat sie zusammen mit Projektassistentin Meike Schwarz ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt. An der Fakultät für Technik konnten die Gäste nicht nur den wunderbaren Ausblick auf Pforzheim genießen, sondern bekamen zugleich einige interessante Fakten zur Stadt geliefert: Von Lebenshaltungskosten über die industrielle Nähe zu namenhaften Unternehmen bis hin zu den vielen Sehenswürdigkeiten in und um Pforzheim. Vier Absolventen einer Deutschen PASCH Schule aus Peru und Kolumbien, die mittlerweile International Business in Pforzheim studieren, begrüßten die Schülerinnen und Schüler und konnten ihnen direkt die ersten Fragen beantworten. Im Anschluss an die Einführung hatten sie zudem die Gelegenheit, anhand eines Vortrags über interkulturelle Werbung, Einblicke in die Business School der Hochschule Pforzheim zu erhalten. „Kultur ist die Brille, durch die wir die Welt sehen“, erzählt Kerstin Bremser, die an der Hochschule auch International Business unterrichtet und erläutert dies anhand von praktischen Beispielen. Hierzu zeigte sie den Jugendlichen unter anderem Werbespots aus unterschiedlichen Ländern und arbeitete die Unterschiede heraus. Neben dem Ausflug in die Welt des Marketings, nahmen die Jugendlichen bei Professor Dr. Peter Heidrich an einem Workshop zum Thema „Mathematische Formeln in Word setzen“ teil. Bevor es zurück zu ihren Gastfamilien ging, machten sie eine Führung über den Campus in der Tiefenbronner Straße und legten auch in der Holzgartenstraße, an der Fakultät für Gestaltung, einen Stopp im Skulpturenatelier ein.
Gastschüler Santiago zieht ein positives Fazit nach dem Tag: „Ich fand es toll, die Hochschule Pforzheim kennenzulernen! Was mir am meisten gefallen hat, war die Präsentation der Hochschule, in der sie uns erzählt haben, wie alles funktioniert, was sie anbieten und wie sie mit Studierenden aus anderen Ländern zusammenarbeiten – und als die internationalen Wirtschaftsstudierenden aus Peru und Kolumbien uns von ihren Erfahrungen berichtet haben. Die Hochschule Pforzheim ist eine sehr gute Option für Leute aus anderen Ländern.“
Weitere Informationen (Quelle DAAD):
BIDS (eine Initiative des DAAD) soll dazu beitragen, dass sich Absolventen von PASCH-Schulen eher für ein grundständiges Studium in Deutschland entscheiden und dieses auch erfolgreich absolvieren. Die Deutschlandbindung der Zielgruppe soll hiermit gestärkt werden, und es soll ein Beitrag zur Sicherung der Erfolge der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik auf dem schulischen Sektor geleistet werden. Beides wird dadurch unterstützt, dass die Hochschulen – auch mit Hilfe von BIDS-Mitteln – ihre Betreuungsangebote für ausländische grundständige Studierende ausbauen.
Weitere wichtige Aspekte des Programms sind Netzwerkbildung und Informations- und Wissensaustausch: BIDS soll einen Betrag dazu leisten, dass die Hochschulen in Deutschland die Beziehungen zu ihren Partnerregionen intensivieren und diese auf die dortigen Schulen ausweiten. Die PASCH-Schulen wiederum werden durch BIDS darin unterstützt, ihren Schülern und Absolventen Wege nach Deutschland und zu einem Studium an einer deutschen Hochschule aufzeigen zu können.
Der DAAD ist die weltweit größte Förderorganisation für den internationalen Austausch von Studierenden und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Seit seiner Gründung im Jahr 1925 hat der DAAD rund 2.8 Millionen Akademikerinnen und Akademiker im In- und Ausland unterstützt. Er wird als Verein von den deutschen Hochschulen und Studierendenschaften getragen. Seine Tätigkeit geht weit über die Vergabe von Stipendien hinaus: Der DAAD fördert die Internationalisierung der deutschen Hochschulen, stärkt die Germanistik und deutsche Sprache im Ausland, unterstützt Entwicklungsländer beim Aufbau leistungsfähiger Hochschulen und berät in der Bildungs-, Außenwissenschafts- und Entwicklungspolitik.