Hochschule Pforzheim präsentiert wegweisende Ergebnisse auf der EU-Rohstoffwoche
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„Alle erforderlichen Technologien für eine Kreislaufwirtschaft von Permanentmagneten sind erfolgreich entwickelt worden - jetzt ist es an der Zeit sie in der Praxis anzuwenden“, lautet das Fazit des SUSMAGPRO-Projektkoordinators Professor Dr. Carlo Burkhardt von der Hochschule Pforzheim. Der Leiter des Instituts für strategische Technologie- und Edelmetalle/Schmucktechnologisches Institut (STI), das federführend an der Forschung rund um das Thema Recycling von Permanentmagneten beteiligt war, präsentierte auf der EU-Rohstoffwoche 2023 in Brüssel die Ergebnisse der vergangenen vier Projektjahre.
Die Rohstoffwoche, die jährlich von der europäischen Kommission organisiert wird, bringt ein breites Spektrum von Akteuren des Sektors zusammen, um aktuelle Themen, Initiativen und Strategien zu diskutieren. Als Vorzeigeveranstaltung im europäischen Rohstoffsektor bot sie den idealen Rahmen für die Abschlussveranstaltung von SUSMAGPRO: Gemeinsam mit der Rare Earth Industry Association (REIA) und der European Raw Materials Alliance (ERMA) organisierten die SUSMAGPRO-Projektpartner am 16. November ein ganztägiges Programm unter dem Titel „Entwicklung der Wertschöpfungskette für Permanentmagnete“.
Anhand mehrerer Präsentationen von EU-Forschungs- und Innovationsprojekten wurden alle Schritte einer zirkulären Wertschöpfungskette abgebildet: Angefangen von der automatisierten Extraktion von End-of-Life-Magneten, über das Short-Loop-Recycling durch die patentierte Wasserstoffverarbeitung von Magnetschrott (HPMS) und die Demonstration von recycelten Magneten in Anwendungen bei SUSMAGPRO. Auch der gleichwertige Ersatz kritischer und endlicher Ressourcen in Produkten konnte beleuchtet werden. Das Fazit: Trotz erfolgreich entwickelter Technologien bleiben Herausforderungen, die eine flächendeckende Einführung von Permanentmagneten behindern. „Zum einen ist das begrenzte Angebot an Schrott, verursacht durch unzureichende Rücknahmesysteme ein Problem. Auf der anderen Seite fehlen integrierte Konzepte für einen geschlossenen Wertstrom zum Recycling und es gibt kein gemeinsames Kennzeichnungssystem“, so Burkhardt. Er unterstrich die Notwendigkeit, diese Hindernisse zu überwinden, um die weitreichende Einführung zu ermöglichen. Die Teilnehmer der Rohstoffwoche hatten die Gelegenheit, sich den ganzen Tag über mit den Projektpartnern auszutauschen und in einer Ausstellung die Ergebnisse von SUSMAGPRO zu erkunden.
Das Projekt SUSMAGPRO, das durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union finanziert wird, endet am 30. November 2023. In den letzten vier Jahren haben 18 europäische Partner aus der gesamten Wertschöpfungskette der Dauermagnete Lösungen im Pilotmaßstab entwickelt, um RE-Magnete aus Abfällen zu identifizieren und zu trennen sowie zuverlässige recycelte RE-Materialien und Magnete in nachhaltigen Prozessen herzustellen. Zur Kommerzialisierung des wasserstoffbasierten short-loop-Recyclingprozesses wurde 2021 als Hochschul-Spinoff die HyProMag GmbH ausgegründet, die im Rahmen des RegioWin 2030 Leuchtturmprojekts Innovationszentrum Wissenschaft & Wirtschaft Nordschwarzwald IZWW derzeit eine ultraeffiziente Transferfabrik für Permanentmagnete auf Basis seltener Erdmetalle aufbaut.