Förderpreisträger*innen 2020
News
Sie haben eine App entwickelt, eine außergewöhnliche Mode-Kollektion entworfen oder die Gestaltung von Dimensionen erforscht: Für herausragende Leistungen im Jahr 2019 wurden insgesamt 21 Studierende der HS PF von zwölf Unternehmen und Organisationen der Region ausgezeichnet. Unter den Förderpreisträger*innen sind vier Absolventinnen und ein Student der Fakulät für Gestaltung:
Andreas Dannemann, Förderpreis der Rolf Scheuermann Stiftung
Zwei Stifter vergaben in diesem Jahr erstmals einen Preis. Als neuer Stifter ist zum einen die Rolf Scheuermann Stiftung dabei, die einen Förderpreis für eine herausragende Abschluss- oder Projektarbeit in der Fakultät für Gestaltung vergibt, die sich in besonderem Maß durch Innovation und einen großen Praxisbezug auszeichnet. Den Preis erhielt Andreas Dannemann, Student des Industrial Design, der für seine Arbeit „Moments“ ausgezeichnet wurde. Uhren zeigen uns die Zeit an und geben uns Orientierung. Doch was ist aus dieser Orientierung geworden? Was uns einst Halt gegeben hat, ist zu einer Last geworden. Aus geregelten Abläufen wird Zeitdruck, aus Orientierung wird ein effizienter Lebensplan. Unser Fokus liegt auf dem Terminplan. Die Projektarbeit „Moments“ soll die Aufmerksamkeit wieder auf das lenken, was außerhalb unserer Planung steht: Den Moment. Die Seifenblase bildet dessen ideales Sinnbild. Durch die Schönheit der mit Rauch gefüllten Seifenblasen verursacht das Objekt ein kurzes Innehalten. Das staunende Beobachten ist dabei eine kleine Zeremonie: einen kurzen Augenblick des Genießens und Seins.
Jessica Giuliano, Förderpreis der Theo-Münch-Stiftung
Jessica Giuliano, Master-Absolventin des Studiengangs Design & Future Making erhielt einen der fünf Preise der Theo-Münch Stiftung. Sie zeichnet Absolvt*innen aus, die ein gutes Gefühl für die deutsche Sprache beweisen und lesenswerte Arbeiten verfassten. Dies gelang der Preisträgerin trotz des sehr komplexen und theoretischen Themas: Ein Raum kann durch die Koordinaten x, y, z konstruiert und beschrieben werden. Doch jeder Raum besteht aus n Dimensionen, welche dafür verantwortlich sind, was der Mensch innerhalb dessen empfindet. Die Arbeit „Über die Gestaltung von Dimensionen“ setzt sich mit der Fragestellung auseinander, wie sich Dimensionen gestalten lassen und wie das Denken in n-Dimensionen die Gestaltung bereichern kann. In einer Welt voller Gestaltungsmöglichkeiten geraten viele relevante Dimensionen oftmals in den Hintergrund. Besonders die individuelle Gefühlswelt des Menschen bedarf aufgrund des rasanten digitalen Wandels einer besonderen Wahrnehmung und Wertschätzung. Ziel der Master-Arbeit ist es, die Dimension des individuellen Menschen bewusst zu fokussieren und ihm eine größere Bedeutung zuzuschreiben.
Malin Kamlah, Förderpreis der zeitsprung GmbH & Co. KG
Auch die zeitsprung GmbH & Co. KG vergab erstmals einen Preis. Das Unternehmen zeichnet ein innovatives Projekt oder eine Abschlussarbeit im IT-Umfeld aus, das von der Idee bis zur prototypischen Implementierung durchlaufen wurde. Den Preis erhielt Malin Kamlah für ihre Bachelorthesis „Aimie“ im Studiengang Visuelle Kommunikation. In Deutschland beginnen weniger als 50% der Laien in einem Notfall mit Wiederbelebungsmaßnahmen. Viele haben Angst, etwas falsch zu machen. In ihrer Arbeit „Erste Hilfe kann Leben retten – Ein Guide zur Unterstützung von Sofortmaßnahmen“ entwickelte Malin Kamlah die App. Sie leitet in Notfällen verbal durch lebensrettende Sofortmaßnahmen und wird mit Sprache gesteuert. Das ermöglicht eine schnelle Interaktion. Aimie ist mit künstlicher Intelligenz ausgestattet und kann somit auf jede Situation reagieren. Im Übungsmodus können zudem weitere Maßnahmen trainiert werden. Ziel ist es, aufzuklären und Helfer*innen in einer Notsituation Unsicherheiten zu nehmen, um Menschenleben zu retten. Malin Kamlah wurde zudem mit dem UX Design Award 2020 ausgezeichnet.
Ann-Kristin Riehle, Förderpreis der Blanc & Fischer Familienholding
Mit dem Förderpreis der BLANC & FISCHER Familienholding wurde Ann-Kristin Riehle ausgezeichnet. Überall wünscht man sich mehr Wertschätzung und das nicht erst seit der Corona-Pandemie. Die vielschichtigen und verheerenden Folgen dieses Mangels sind überall sichtbar und durchdringen sowohl Gesellschaft als auch Unternehmen. Wir müssen umdenken und etwas verändern. Doch was? Ann-Kristin Riehle entwickelte in ihrer Masterarbeit „Wertschätzung gestalten“ im Studiengang Creative Direction ein Handlungsmodell, mithilfe dessen Wertschätzung individuell und situativ gestaltet werden kann, um wirkungsvoll anzukommen und damit nachhaltig relevant zu sein. Der Handbuchcharakter und die interaktiven Reflexionsimpulse ermöglichen einen individuellen Zugang und machen die Thematik für eine breite Zielgruppe erleb- und erlernbar.
Laila Eby, Förderpreis des Landratsamts Enzkreis
Das Landratsamt Enzkreis vergab in diesem Jahr erneut einen Preis für herausragende Abschlussarbeiten aus der Fakultät für Gestaltung. Vergeben wurde dieser an Laila Aliena Eby, Bachelorabsolventin des Studiengangs Mode. Ihr Projekt „About Tomatoes And Purple Potatoes“ beschäftigt sich mit der Monotonisierung der Welt und setzt sich mit dem Verlust von Vielfalt, scheinbarer Vielfalt und der Überforderung durch Vielfalt auseinander. Eby entzieht sich mit der Thesis der typischen und uniformen Idee einer Kollektion. Sechs unterschiedliche Proklamationen zu den Themen Natur, Kultur, Handwerk, Individualität und Körper untersuchen und hinterfragen auf eine teils provokante, parodistische Weise. Sogenannte „State(mo)ments“ wie ein aus kompostierbarem Material gefertigtes Outfit oder ein gestrickter Anzug kritisieren und provozieren auf eine sympathische, zukunftsweisende Art. In einem Fashionfilm werden die Looks an unterschiedlich Locations in Szene gesetzt.
Pressekontakt: birgit.meyer(at)hs-pforzheim(dot)de, Tel: +49 (7231) 28-6718