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Studentin Lorena Gerstner gründet Modelabel „verdonna"

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Hilfe zur Selbsthilfe: Vertrieb von handgefertigten peruanischen Produkten

Lorena Gerstner hat das Modelabel „verdonna" gegründet, über das sie handgefertigte und fair produzierte Produkte von vor allem weiblichen peruanischen Handarbeiterinnen vermarkten möchte. Foto: Janik Homma

Produkte von peruanischen Handarbeitern vermarkten und die Menschen auf diesem Wege unterstützen: Dieser Aufgabe möchte sich Lorena Gerstner, Studentin im Studiengang International Marketing der Fakultät für Wirtschaft und Recht der Hochschule Pforzheim, zunehmend widmen und hat aus diesem Grund ihr eigenes Modelabel gegründet. Unter dem Namen „verdonna" vertreibt sie handgefertigte Produkte von vor allem weiblichen peruanischen Handarbeitern. In ihrem Auslandsjahr in Lima lernte Gerstner eine peruanische Designerin kennen, die mit Männern und Frauen in peruanischen Andengemeinden zusammenarbeitet. Deren fair produzierte Arbeiten aus Alpakawolle sollen über das Label vermarktet werden.

„Im Januar 2019 ging meine Reise auf den bunten, fröhlichen Kontinent los. Ich hatte zunächst das Vergnügen drei Monate ohne Reiseplan und ohne Verpflichtungen durch Argentinien, Brasilien, Uruguay, Chile und Bolivien reisen zu können. Im März habe ich dann in Peru meine beiden Auslandssemester begonnen“, berichtet Lorena Gerstner über den Start ihrer Zeit in Südamerika, wo sie das erste Mal in ihrem Leben mit extremer Armut konfrontiert wurde. „Mit dem Wissen, dass vielen Menschen im Land der Zugang zu einer ausgebauten Infrastruktur verwehrt bleibt, habe ich mich unwohl an der Privatuniversität gefühlt, die ich in einem der reichsten Viertel Limas besucht habe“, so Lorena Gerstner weiter. „Ich habe mich dann auf die Suche nach einer Freiwilligenarbeit gemacht und dachte zunächst an Essensausgabestellen oder ähnliches. Durch einen glücklichen Zufall habe ich Marilú kennengelernt, eine Designerin, die sich für peruanische Handarbeiter stark macht und eng mit ihnen zusammenarbeitet. Neben dem Studium habe ich sie in ihrem Atelier in Lima unterstützt“, ist Gerstner dankbar, eine solch besondere Aufgabe gefunden zu haben. Mit ihrer Rückkehr im Dezember 2019 entschloss sie sich, die handgefertigten Produkte aus Alpakawolle in Deutschland zu vermarkten. Sie gründete ihr eigenes Label „verdonna", über das nun Schals, Mützen und Handschuhe verkauft werden sollen. Die Mode ist unter Berücksichtigung nachhaltiger und ethischer Standards hergestellt und die Lieferkette ist transparent und umweltschonend. Diese Tendenz ist in der Branche als Slow Fashion, also als Gegensatz zur Massenware aus Fast Fashion-Produktionen bekannt.

Die Studentin ist im „GründerWERK - Zentrum für Unternehmensgründung der Hochschule Pforzheim" aktiv. Dort wird sie vom Team und von anderen Gründern durch Feedback und Netzwerk unterstütz. „Lorena verfolgt ihr Herzensprojekt und brennt dafür, dass ‚verdonna‘ erfolgreich ist. Leidenschaft, Mut und Ehrgeiz sind der Schlüssel zum Erfolg in der Gründungsszene. Besonders dann, wenn man als Social Entrepreneur durchstarten möchte“, so Ivonne Kurz vom GründerWERK.

„Ich freue mich, mit meiner Arbeit den Menschen in den abgelegenen Gemeinden in den Anden helfen zu können. Mein Vorhaben wurde durch Corona etwas ausgebremst, aber gerade eine solche Krisenzeit bestärkt mich darin, ihnen eine Perspektive zu bieten“, hält Lorena Gerstner in der aktuellen Situation an ihrem Vorhaben fest. „Ich bin davon überzeugt, dass ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘ nachhaltig zur Verbesserung der Lebensverhältnisse führt. Ich selbst habe Marilú auf Reisen in abgelegene Gebiete in den Anden begleitet, um den Handarbeitern BWL- und Designkenntnisse zu vermitteln. Besonders weibliche Handarbeiterinnen zu fördern und ihnen zu mehr Unabhängigkeit und Selbstwertgefühl zu verhelfen, ist eine weitere Mission von „verdonna“. Das Auslandsjahr und die Erfahrung mit den Gemeinden in den Anden hat mir gezeigt, dass vielen Menschen mit ersten kleinen Schritten und der richtigen Unterstützung geholfen werden kann“, so die Gründerin.

„Der nächste Schritt ist eine Crowd-Funding Kampagne zu starten, um die Handarbeiter so schnell wie möglich zu unterstützen. Über diese Plattform können in circa acht Wochen Produkte vorbestellt werden. Ich habe bereits einen Instagram-Account, auf dem ich alle Interessierten über das Projekt, die Marke und den Fortschritt auf dem Laufenden halte“, erklärt Gerstner abschließend. „verdonna“ findet man bei Instagram unter: https://www.instagram.com/verdonna_label/