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Interdisziplinäres Projektseminar „designING“

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Clean Up – Entwicklung eines elektrischen Reinigungsgerätes

Im Rahmen von „designING“ haben Teams aus Gestaltern, Marketingstudierenden und Technikern ausgereifte Produktideen für Putzgeräte entwickelt.

In Privathaushalten, öffentlichen Gebäuden und Plätzen sowie in Schulen, Büros und Fahrgastinnenräumen von Bussen, Zügen und Flugzeugen muss regelmäßig für Sauberkeit gesorgt werden. Doch Reinigungstätigkeiten haben oft ein schlechtes Image. Lässt sich dieses durch stylische, technisch bestechende und auf die Anwendergruppen gezielt abgestimmte Putzgeräte aufwerten? Studierende aus den drei Fakultäten der Hochschule Pforzheim sind dieser Frage nachgegangen. Vom 12. bis zum 16. März 2018 haben sie im Rahmen des interdisziplinären Projektseminars „designING“ verschiedene Prototypen von elektrisch betriebenen Putzgeräten entwickelt, die auf die Bedürfnisse verschiedener Anwendungsgruppen abgestimmt sind.

Die Aufgabe war die Entwicklung innovativer, technisch anspruchsvoller Putzgeräte für den privaten Haushalt als auch für professionelle Reinigungsunternehmen, die entweder im Innen- oder im Außenbereich eingesetzt werden können. Die Studierenden haben zunächst Zielgruppen und Reinigungsaufgaben definiert, für die unterschiedliche Bedürfnissen berücksichtigt werden mussten. Wie zum Beispiel die Familie, die Wohngemeinschaft, den öffentlichen Nahverkehr oder städtische Einrichtungen. Bei aller Innovation sollte es nicht um Science-Fiction, sondern um realisierbare Produkte gehen. Die Studierenden haben daher die technische Machbarkeit untersucht, das Fertigungsverfahren festgelegt, die Herstellungskosten errechnet, den Marktpreis bestimmt und ein Marketingkonzept konzipiert. Dabei war die Zeit knapp: In nur einer Woche mussten die Teams aus Gestaltern, Marketingstudierenden und Technikern ausgereifte Produktideen erarbeiten.

Mit ihren Ideen haben die Studierenden gezeigt, dass es stylische und technisch faszinierende Putzgeräte gibt. So wurde z.B. für eine Wohngemeinschaft, in der ganz unterschiedlichen Personen zusammenleben, eine Spülmaschine entwickelt. Diese ist klein genug, um in ein Spülbecken zu passen und so schnell, dass sie das gerade benutzte Geschirr eines Mitbewohners reinigt. Außerdem wurde ein neues innovatives Reinigungssystem für Omnibusse entwickelt, das in fünffacher Reinigungsgeschwindigkeit den Fahrgastraum säubert.

„Die „designING“-Woche hat mir gezeigt, welchen Aufwand es bedarf, ein neues Produkt mit all seinen Facetten zu entwickeln. Durch die Zusammenarbeit mit den beiden anderen Disziplinen lassen sich alle Aspekte eines neuen Produktes beleuchten und umfassend gestalten. Ich hätte nichts dagegen, wenn aus einer „designING“-Woche zwei werden würden“, so Max Koschatzky, Student im Master Produktentwicklung an der Fakultät für Technik.

Seit dem Sommersemester 2013 bietet Professor Dr.-Ing. Werner Engeln, Studiendekan Master Produktentwicklung, „designING“ an. Inzwischen ist das interdisziplinäre Projekt fest im Lehrangebot der Hochschule Pforzheim verankert und bereichert den hochschulweiten Strategieprozess „Führend durch Perspektivwechsel“ gerade durch seine interdisziplinäre Ausrichtung. „Die Innovationsfähigkeit von Unternehmen hängt heute in großen Maße davon ab, unterschiedliche Disziplinen bei der Produktentwicklung zusammenzubringen. Die erfolgreiche Zusammenarbeit ist Basis für erfolgreiche Produkte. Die Hochschule bietet mit ihren drei Fakultäten die besondere Möglichkeit, die Disziplinen Design, Technik und Marketing schon während des Studiums zusammenzubringen, um gemeinsam ein Produkt zu entwickeln“, so Werner Engeln. „Der Reifegrad der entstandenen Produkte ist nach einer Woche sehr erstaunlich, sowohl was das Design, als auch die technische Lösung und das Vertriebs- und Marketingkonzept anbelangt. Und auch in diesem Jahr stand am Ende der Projektwoche die Frage: Warum gibt es ein solches Produkt eigentlich nicht schon jetzt? Der Markt dafür ist vorhanden. Die ‚designING‘-Woche hat wieder einmal gezeigt, wie schnell man bei der Produktentwicklung sein kann, wenn man sich fokussiert und interdisziplinär zusammenarbeitet. Ein Ansatz, über den Unternehmen auch nachdenken sollten.“