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Nachklang - starTUB No.7

News

13. Juni 2018

Zur siebten Veranstaltung des Formates StarTUB hatten HEED und das GründerWERK Florian Wiest zu Gast. Alexandra vom HEED-Institut begrüßte zunächst die Besucherinnen und Besucher sowie den Gastredner und gab einen kurzen Überblick auf Herrn Wiests untypischen Werdegang. Während seines sechsjährigen Grundstudiums im Fach Maschinenbau an der Hochschule Pforzheim entdeckte er seine Leidenschaft für Design und besuchte nach bestandener Eignungsprüfung zusätzlich Kurse in Transportation Design. Im Anschluss erweiterte Florian seinen Horizont noch durch zwei Semester Kunststudium an der Freien Kunstschule P.ART in Stuttgart und drei Semester Transportation Interior Design in seiner Heimatstadt Reutlingen.
2009 entwickelte er dann im Rahmen seiner ersten Selbständigkeit außergewöhnliche Materialien mit dem Modelabel seelenkleid. Aus zahlreichen Entwicklungen und Patentanmeldungen sowie dem 2009 gegründeten Bildungsprojekt CREATE Educate entstand 2012 schließlich die Firma CREATE 3D.

Florian Wiest erklärte, sein Studiumsweg sei durch zwei Triebkräfte entstanden: Zum einen wollte er sich von angestaubten Strukturen befreien, zum anderen ist er ein begeisterter Erfinder und hat den Drang, stetig Neues zu kreieren. Durch seine Erfahrungen in der Modewelt habe er gelernt, dass die Skalierung eines Produktes vom Kleinen ins Große gar nicht so einfach sei. Aus den dort gemachten Fehlern habe er jedoch gelernt und auf seine Gründung von CREATE 3D übertragen. Bei CREATE 3D werden Produkte während ihres gesamten Entwicklungsprozesses begleitet. Sie werden im Haus designt, produziert und vermarktet. Möglich wird dies durch dreidimensionale Visualisierung und generative Druckverfahren. Modelle können somit sofort erlebt, getestet und verbessert werden. Durch Hololenses und 3D-Modelle schafft CREATE 3D es, seine Kunden von innovativen Ideen zu überzeugen. Als Beispiel führt er Bonbonverpackungen an, die sich in seinen Augen lange Zeit nicht verändert haben. Aus Florians Blickwinkel gibt es viele Chancen und Möglichkeiten und er rät den Studenten daher, selbst jede noch so verrückt erscheinende Idee weiterzuentwickeln. Diesen Ansatz verfolgt auch sein Bildungsprojekt CREATE Education, das an weiterführenden Schulen die Produktentwicklerinnen und Produktentwickler von Morgen beim digitalisierten Kreieren und Designen fördern und das “think outside the box”-Prinzip in die Schulen bringen soll.

Im Anschluss stellte Florian sich den Fragen der Besucherinnen und Besucher. Große Firmen machten für seine Innovationslust keinen Sinn, da sie ihm zu träge seien. Zum Thema Vorurteile zwischen den Disziplinen Technik, Gestaltung und Wirtschaft meinte er: “Alle haben irgendwie Recht”, und brachte damit alle zum Lachen. Er fügte aber auch hinzu, dass das gemeinsame Arbeiten am meisten Spaß mache, solange alle dasselbe Motiv haben. Er riet daher zum lösungsorientierten Arbeiten, man solle nicht zwangsläufig auf etablierte Lösungen zurückgreifen. Die Finanzierung eigener Ideen stellt in Florians Augen kein unüberwindbares Problem dar, denn erfahrene Mentoren und Gründernetzwerke gäben hierzu gerne Hilfestellung, solange man sich nur darum kümmert.

Mit Leidenschaft und voller Überzeugung riet er abschließend den Studierenden, alles zu hinterfragen, neugierig zu bleiben und sich nicht verkultivieren zu lassen.

Wir danken Florian Wiest für die spannenden Einblicke und allen anwesenden Gästen für die angeregte Diskussion.