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Für eine nachhaltige Energieversorgung in Wiernsheim

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INEC stellt Bürgerschaft wissenschaftliche Ergebnisse vor
Luis Mayer, Heidi Hottenroth, Ingela Tietze (v.l.)

Luis Mayer, Heidi Hottenroth, Ingela Tietze (v.l.) (Foto: Achim Stuible)

In der Mensa des Bildungszentrums Wiernsheim kamen am Dienstag auf Einladung von Bürgermeister Matthias Enz und der Hochschule Pforzheim gut 30 Interessierte zur Vorstellung der Projektergebnisse für eine nachhaltige Energieversorgung in Wiernsheim. Nach einem Grußwort von Bürgermeister Matthias Enz stellten die Wissenschaftlerinnen vom Institut für Industrial Ecology (INEC) der Hochschule Pforzheim die Projektergebnisse vor. Dr. Ingela Tietze, Professorin für Nachhaltige Energiewirtschaft an der Hochschule, erläuterte die Idee des Forschungsprojekts namens „InPEQt“ (Integrierte kosten- und lebenszyklusbasierte Planung dezentraler Energiesysteme für eine energie- und ressourcenschonende Quartiersentwicklung), bei dem es darum geht, neben den Kosten und den Treibhausgasemissionen weitere Umweltwirkungen bei der Energiesystemmodellierung zu berücksichtigen. Die Energiesystemmodellierung hat zum Ziel, für einen gegebenen Energiebedarf den Einsatz und den Ausbau von Energieanlagen zu optimieren. Dabei werden unter anderem technische Parameter, lokale Wetterdaten und Potenziale erneuerbarer Energien vor Ort berücksichtigt. Dieser Ansatz wurde im Projekt an drei Fallstudien getestet, wobei Wiernsheim eine davon war. Heidi Hottenroth, wissenschaftliche Mitarbeiterin am INEC, die das Projekt inhaltlich bearbeitet, stellte die im Forschungsprojekt verwendeten Methoden, Daten und die Ergebnisse für Wiernsheim vor. Mit dem zur Anwendung gekommenen mathematischen Optimierungsmodell wurden verschiedene Szenarien verglichen, wobei sich zeigte, dass es bei einer reinen Kostenoptimierung bzw. bei einer reinen Treibhauspotenzialoptimierung zu Verlagerung von Umweltwirkungen in andere Bereiche kommt. Erst bei einer Optimierung, die sowohl Kosten als auch Klima- und Umweltwirkungen als Ganzes berücksichtigt, erhält man eine Kompromisslösung, bei der keine gravierenden Verlagerungen stattfinden. Diese Kompromisslösung sieht vor, dass zukünftig der Strom in Wiernsheim mit Photovoltaik-Freiflächen- und Windenergieanlagen produziert werden sollte. Darüber hinaus sollte mittels Kraft-Wärme-Kopplung in Blockheizkraftwerken Strom und Wärme erzeugt werden. Um den weiteren Wärmebedarf in Wiernsheim zu decken, sollte Wärme aus dem Abwasser gewonnen und mit einer Wärmepumpe auf das notwendige Temperaturniveau gehoben werden. Weitere Wärmepumpen sollten mit Erdwärmesonden kombiniert werden. Durch die Verfügbarkeit von Sonnen- und Windstrom eigenen sich zu einem gewissen Anteil auch Stromdirektheizungen, aber auch Pelletkessel können im Vergleich zu Scheitholzheizungen für eine nachhaltigere Energieversorgung vorteilhaft sein. Durch das fluktuierende Angebot dieser Energieträger ist jedoch auch eine Zwischenspeicherung mit Batterien notwendig. Die vorhandenen Ölheizungen sollten aus Kosten- und Umweltsicht als erstes ersetzt werden.

Die im Anschluss an die Präsentation von Luis Mayer von der Regionalen Kompetenzstelle Ressourceneffizienz Nordschwarzwald KEFF+ moderierte Diskussion war sehr lebhaft und zeigte, dass die Bürgerinnen und Bürger von Wiernsheim großes Interesse am Energiethema haben, wobei es sowohl Aufgeschlossenheit als auch Vorbehalte gegenüber erneuerbaren Energien gab.