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Die hohe Kunst des Schabens

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Ein traditionelles Finishingverfahren wird an der Hochschule Pforzheim untersucht
 

Die Oberfläche von Maschinenbauteilen ist häufig entscheidend für deren Funktion. Um die jeweils gewünschten Eigenschaften zu erhalten, werden heute zumeist industrielle Finishing­verfahren, wie das Schleifen oder das Honen, eingesetzt. Daneben hält sich aber das manuelle Verfahren des Schabens für viele Anwendungen. Dieses wird von der Arbeitsgruppe Abtragende Fertigungs­verfahren am Institut für Werkstoffe und Werkstofftechnologien (IWWT) seit Jahren untersucht. „Neben einigen Forschern in Taiwan und Japan sind wir die einzigen, die sich mit diesem Fertigungs­prozess befassen“, so Professor Dr. Kai Oßwald, der die Gruppe leitet.

Als manuelles Verfahren kann das Schaben nur durch erfahrene und gut ausgebildete Fachleute ausgeführt werden. Als solcher kam Kemal Özyildiz an die Hochschule, um seine 30-jährige Erfahrung im Schaben unterschiedlichster Maschinen und Bauteile für eine Messkampagne im Rahmen einer Bachelorarbeit zur Verfügung zu stellen: „Ich bin froh, etwas von meinem Wissen hier weitergeben zu können.“

Dass die Messtechnik des Hochschul­prüfstands ihn manchmal nicht so schnell schaben ließ, war für den Gast und Experten gewöhnungsbedürftig: „Das Schaben für die Messungen war für mich so, also würde ich mit 30 km/h über die Autobahn fahren“. Für die Hochschule ist die Unterstützung durch Herrn Özyildiz sehr wertvoll: „Jetzt habe ich eine große Menge Messdaten aufnehmen können und bin schon gespannt auf die Auswertung“ so Student Vahdet Karakum, dessen Bachelorarbeit im Studiengang „Mechatronik“ der Anlass für das Zusammentreffen war. Und IWWT-Projektmitarbeiter Simon Eberle ergänzt: „Nur durch die Zusammenarbeit mit erfahrenen Schabern können wir nachvollziehen, wie dieser Prozess funktioniert. In unserem derzeitigen Projekt „AutoScrape“ (Abtragende Fertigungsverfahren) befassen wir uns außerdem damit, ob er für bestimmte Anwendungen automatisierbar ist. Herrn Özyildiz wird aber sicherlich so schnell keine Maschine ersetzen können“.